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0811 - Dämonensplitter

0811 - Dämonensplitter

Titel: 0811 - Dämonensplitter
Autoren: Volker Krämer
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wirklich letzter Sekunde aus Sarkanas Gewalt befreit hatten.
    Sein freches Grinsen hatte Gryf längst wiedergefunden, doch seine Visite im Château Montagne war leider kein reiner Freundschaftsbesuch. Und genau das war es, was Zamorra in letzter Zeit so schmerzlich vermisste. Der Kampf gegen die dunklen Mächte - er war schon immer intensiv und voller Gefahren für das gesamte Zamorra-Team gewesen. Dennoch hatten sie in früheren Tagen die Zeit und Muße gefunden, auch einmal völlig ungezwungen zusammen zu sitzen. Man hatte sich im Château getroffen, bei Robert Tendyke oder Ted Ewigk. Ganz zu schweigen von den legendären Zügen durch die Gemeinde mit Teri Rheken und Gryf.
    Wie lange war es her, dass sie gemeinsam einen ganz privaten Abend miteinander verlebt hatten? Im Keller von Château Montagne lagerten einige Flaschen, die nur darauf warteten, von den Freunden geköpft zu werden. Noch besser: einfach nur reden, die ganze Nacht hindurch alles loswerden, was sich bei jedem einzelnen von ihnen aufgestaut hatte.
    So erfuhr Gryf auch von Zamorras letztem Abenteuer. Es hatte ihn in die Spiegelwelt geführt, und eigentlich hätte es zu einer Art Duell zwischen ihm und seinem negativen Doppelgänger - dem bösen Zamorra - kommen müssen, und nur einer von ihnen hätte die Auseinandersetzung überleben dürfen.
    Aber die negative Nicole Duval war ihm zuvorgekommen.
    Sie hatte einen Schlussstrich unter ihre bisherige Abhängigkeit vom negativen Zamorra gezogen - und ihn mit Zamorras Waffe erschossen.
    Ein Problem weniger… sollte man meinen. Zugleich tat sich aber ein anderes Problem auf: Zamorra hatte den Wunsch der negativen Duval zurückgewiesen, sich ihm anzuschließen.
    Was mochte sie jetzt planen?
    Die Rache einer verschmähten Frau…
    Und auch Lucifuge Rofocale hatte offenbar seine Hände im Spiel. Welche Pläne verfolgte der Erzdämon, der ursprünglich der Spiegelwelt entstammte, derzeit aber zwischen beiden Welten hin- und herpendelte und wohl in beiden über die jeweilige Hölle herrschte?
    Zamorras Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Und dann erfuhr er von dem Grund für Gryfs Besuch…
    »Jeden anderen würde ich achtkantig aus dem Château jagen, wenn er mir mit so einer dummdreisten Story ankäme«, sagte der Professor, als der Silbermond-Druide geendet hatte, »aber dir kaufe ich die Sache ab. Andererseits verstehe ich nicht, dass ausgerechnet du auf die Aussagen eines Vampirs etwas gibst.«
    Gryf nickte verstehend. »Hast ja Recht, Alter. Aber wenn du gesehen hättest, auf welche Art und Weise die Menschen und Vampire hingemetzelt wurden, könntest du mich besser verstehen. Und dieser Vampir… nun, zum einen hat er außergewöhnliche Fähigkeiten, an denen ich mir die Zähne ausgebissen habe - andererseits hat er sofort dich erwähnt. Und er hat geahnt, wie du reagierst.«
    »Das musst du schon näher erklären, Gryf«, sagte Nicole.
    Der Druide sah sich um, doch der, auf den er wartete, ließ sich noch nicht blicken.
    Gryf hatte es geschafft, Zamorra und Nicole zu diesem kleinen Ausflug - wie er es genannt hatte - zu überreden. Mit einem zeitlosen Sprung hatte er sie in ein Waldgebiet nahe dem Château gebracht. Auf neutralen Boden, sozusagen.
    Gryf lächelte Nicole zu. »Nun, er hat sich wohl gedacht, dass ihr zwei nicht scharf auf eine Unterredung mit ihm sein würdet. Im Ernstfall, also dann, wenn ihr nicht mitkommen wolltet, sollte ich euch einen Namen nennen. Aber ihr seid ja auch so…«
    Zamorra unterbrach ihn. »Welchen Namen, Gryf? Los, das kann wichtig sein!«
    Der Druide zuckte mit den Schultern. »Mir sagt der Name nichts, aber bitte: Khira Stolt.«
    Überrascht registrierte er die Reaktionen seiner Freunde.
    »Verdammt, Gryf, das damit hättest du auch schon früher herausrücken können. Was hat er noch gesagt? Woher kennt er Khira?«
    Zamorra erhielt seine Antwort aus einer Richtung, mit der er nicht gerechnet hätte. Merlins Stern reagierte heftig, doch das Amulett baute keinen Schutzschild um seinen Träger auf, als die tiefe Stimme irgendwo zwischen den Bäumen erklang.
    »Ich kenne sie seit ihrer Geburt. Nein, sogar schon länger. Und ich hoffe, ihr könnt mir sagen, wo sie sich befindet.«
    Die drei Kampfgefährten reagierten instinktiv und gingen in Abwehrhaltung. Erst als Gryf beschwichtigend die Hände erhob, entspannten sich auch Zamorra und Nicole ein wenig. Rechne stets mit dem Unerwarteten lautete eine ihrer Devisen. Auch wenn der Silbermond-Druide das Erscheinen
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