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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7
Autoren: Unbekannt
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vorliegenden Informationen wurde dieser Himmelskörper ausgewählt, um das Konzept zu überprüfen."
    „Ich verstehe nichts", bemerkte Ev Cymth verdrossen.
    Der Boden stieg zu den Buckeln hin leicht an, aber er besaß auch hier jene mattblaue Farbe, die für ihn charakteristisch war.
    Vom Innenhof der Festung verlief eine Spirale zur Spitze des höchsten Turmes. Es sah aus, als würde sie sich langsam drehen, aber das war eine optische Täuschung, die vom Licht der künstlichen Sonne erzeugt wurde.
    Hinter den Buckeln begann eine Muldenstraße, die bis zum Hauptkomplex führte. Sie bestand aus unzähligen schmalen Segmenten, die man jederzeit in andere Richtungen verlegen konnte. Diese Straße konnte jeder noch so scharfen Biegung zwischen den einzelnen Festungsgebäuden folgen.
    Ev Cymth vermutete, daß sie von den Gegangenen früher zum Transport von Gütern benutzt worden war.
    Hinter den mittleren Buckeln wölbte sich ein doppelter Torbogen, der einmal den Eingang zur Muldenstraße und zum andern den Beginn eines breiten Korridors markierte.
    Wastor deutete auf diese Öffnung.
    „Dort können wir eindringen!" stellte er fest.
    Seinem Satz folgte ein markerschütternder Aufschrei von der Spitze des höchsten Turmes. Die drei Ankömmlinge richteten ihre Blicke nach oben.
    Ev Cymth sah ein auf diese Entfernung winzig wirkendes Wesen, das eine unübersehbare Ähnlichkeit mit ihm selbst hatte. Es stand auf einem Sockel und hielt irgend etwas in einer Kralle.
    „Der Wächter", sagte Klamous gelassen. „Oder einer der Wächter, die hier leben."
    Ev Cymth war seltsam berührt.
    Er beobachtete, wie sein Artgenosse über die Brüstung kletterte und auf die Spirale stieg. Dann rutschte er zu Ev Cymths Überraschung schnell in die Tiefe.
    „Er kommt hierher", sagte Klamous. „Wahrscheinlich wird auch er versuchen, uns anzugreifen. Er trägt eine Waffe."
    „Darüber können wir uns später Gedanken machen", meinte Wastor ungeduldig. „Laßt uns jetzt in die Festung gehen, damit wir einen guten Platz finden, von dem aus wir das Konzept beobachten können."
    „Wie kannst du so sicher sein, daß das Konzept die Festung betreten wird?" wollte Ev Cymth wissen.
    „Es wird das Bedürfnis haben, sich überall umzusehen, um einen Ausweg zu finden." Wastor ging auf die linke Seite des Torbogens zu und verschwand im Korridor. Die beiden anderen folgten ihm. Die Scheinwerfer der Abgesandten erhellten einen mit stählernen Platten belegten Gang. An seinem Ende befand sich ein gitterförmiges Tor. Klamous drückte es ohne sichtbare Anstrengung auf.
    Das Licht seines Scheinwerfers fiel in eine Halle, in deren Mitte eine mit Ornamenten verzierte Säule stand. In Kopfeshöhe ragten aus ihr ein paar Stacheln heraus, die an ihren Spitzen leuchteten. Die Decke bestand aus dunkelroten ineinandergefügten Figuren aus einem transparenten glasähnlichen Material, das sich mit dem Licht Kaftras aufzuladen schien.
    An den Wänden hingen Stahlpeitschen. Sie waren von Korrosion zerfressen, und als Klamous eine davon berührte, zerfiel sie zu rotem Staub.
    Draußen hörten sie den zweiten Wächter vor Enttäuschung aufbrüllen.
    Er war offenbar gerade am unteren Ende der Spirale angekommen und hatte die Eindringlinge nicht mehr vorgefunden.
    „Wollt ihr ihn nicht einweihen?" erkundigte sich Ev Cymth. „Wenn er eine Graise hat, wird er das Konzept töten, sobald es innerhalb der Festung auftaucht."
    „Es genügt, wenn wir diese Waffe neutralisieren", meinte Wastor.
    Ev Cymth fragte sich, warum er eine Sonderstellung einnahm. Wahrscheinlich war er dazu ausersehen, Fragen zu beantworten und Erklärungen abzugeben, obwohl seine beiden Begleiter mehr über diese Welt zu wissen schienen als er selbst.
    Aus den Tiefen der Festung drangen maschinelle Geräusche an das Gehör des Wächters. Die Anlagen, die in ferner Vergangenheit entstanden waren, funktionierten noch immer und erfüllten ihren Zweck. Ohne sie hätte es keine Lufthülle gegeben, und Kaftra wäre erloschen.
    Ev Cymth begriff, daß auch sein eigenes Leben von den im Untergrund verborgenen Maschinen abhängig war. Daß die Stahlpeitschen verrostet waren, bedeutete nichts. Sie waren von der Heimatwelt der Gegangenen mit hierhergebracht worden und waren Bestandteile einer anderen Technik.
    Wies die Haltbarkeit aller Einrichtungen auf dem Planetoiden nicht ausdrücklich darauf hin, daß die Gegangenen doch irgendwann zurückkehren würden?
    „Wir müssen weiter", drang Wastors Stimme in
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