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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades
Autoren: Edgar Wallace
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Ausstattung.
    In der der Eingangstür gegenüberliegenden Ecke befand sich eine zweite Tür. Wahrscheinlich führte sie zu dem Baderaum, von dem der Mann vorher gesprochen hatte.
    Mit einer außerordentlichen Willensanstrengung gelang es Alwin, sich bis zur Bettkante zu schieben und sich aufzurichten. Alles um ihn her drehte sich. Er fühlte sich so unsicher, daß er jeden Augenblick umzusinken drohte, aber er riß sich zusammen, um nicht ohnmächtig zu werden. Vor allem hinderten ihn die furchtbaren Kopfschmerzen, klar zu denken. Trotzdem wollte er das Zimmer nach Waffen durchsuchen, die die anderen vielleicht unvorsichtigerweise zurückgelassen hatten - aber er war noch zu schwach.
    Nachdem er sich ein paar Augenblicke mit größter Mühe aufrecht gehalten hatte, sank er wieder aufs Bett und legte sich zurück. Die Erleichterung und die Ruhe taten ihm so wohl, daß er vorläufig keinen Versuch mehr machte, sich zu erheben. Vorsichtig tastete er mit der Hand an den Kopf und entdeckte, daß man ihn oberflächlich verbunden hatte. Für den Augenblick blieb ihm nichts anderes übrig, als ruhig dazuliegen und sich von der furchtbaren Schwäche zu erholen. Er schlief.
    Er erwachte, als die Tür aufging und die beiden Männer wieder eintraten. Tom ärgerte sich und fluchte über die Kabinenkoffer. Allem Anschein nach hatte Rosie nicht nachgegeben.
    Obwohl die beiden mehr oder weniger verächtlich von ihm sprachen, mußte der Mann doch eine wichtige Rolle spielen.
    »Nun, was fangen wir mit dem Kerl hier an?« fragte Sammy unvermittelt.
    Frank wußte, daß damit er gemeint war.
    »Wir wollen ihm noch bis morgen abend Zeit lassen und einmal sehen, was wir mit Smith machen können.«
    »Glaubst du denn, wir könnten dem etwas anhaben?«
    »Smith? Aber bestimmt. Der hat das Geld - Rosie sagt es, und Rosie muß es wissen.«
    »Das macht allerdings einen Unterschied. Die Geschichte kompliziert sich, weil der hier nicht mehr in Betracht kommt. Und ich muß schon sagen, das ist nun bereits der dritte Fehler, den Rosie in den letzten drei Monaten gemacht hat.«
    Sie verzogen sich jetzt nach der ändern Seite des Raumes und sprachen leise miteinander, so daß Frank ihre Unterhaltung nicht mehr verstehen konnte. Er hörte nur, daß sie den einen Kabinenkoffer beiseite rückten, dann den zweiten öffneten und darin kramten.
    Frank hielt die Augen geschlossen. Er fühlte sich noch sehr schwach. Nach einer Weile wurde die Tür geschlossen. Die beiden Männer hatten das Zimmer verlassen, und es herrschte wieder tiefe Stille.

4
    »Es tut mir leid, daß ich Sie stören muß.«
    Frühmorgens stand Wilbur Smith, den Hut in der Hand, vor der Tür eines kleinen Zimmers. Der ältere Mann, der ihm geöffnet hatte, trug einen alten Mantel über dem Schlafanzug und sah den unerwarteten Besucher aus schläfrigen Augen blinzelnd an.
    »Bitte...«
    »Hier - meine Karte!«
    Der Mann nahm sie und las.
    »Sie sind von der Polizei!« sagte er erschrocken. »Warum -? Was ist geschehen?«
    »Es ist nichts Besonderes ...«
    »Sagen Sie nur nicht, daß Maisie . . .«
    »Es ist nichts, für das Ihre Tochter verantwortlich wäre. Ich nehme an, daß Sie der Vater von Miss Maisie Bishop sind?«
    »Treten Sie ein - ich mache Licht. Handelt es sich um das Geld?« fragte der alte Mann besorgt, als er den Besucher in das kleine, einfache, nett möblierte Zimmer führte. »Ich habe es auch nicht verstanden. Sehen Sie, Maisie fragte Mr. Alwin, weil er immer so freundlich zu ihr war - ja, aber ich bin selbst ganz erstaunt gewesen, als sie das Geld nach Hause brachte. Ich wußte nicht, daß er so reich ist. Ich dachte gleich, es müßte eine Verwechslung sein. Hat Mr. Alwin Sie deshalb hergeschickt?«
    Wilbur Smith schüttelte den Kopf.
    »Nein, das gerade nicht, aber wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich gern Ihre Tochter sprechen.«
    Er wartete gespannt und atmete erleichtert auf, als er die Stimme des Mädchens hörte. Gleich darauf trat sie ins Zimmer. Sie sah hübsch aus, war aber ziemlich bleich. In der Hand hielt sie mehrere Banknoten.
    »Wollen Sie mich deshalb sprechen?« fragte sie und hob die Scheine in die Höhe. »Mr. Alwin hat sie mir gegeben«, versicherte sie aufgeregt. »Ich dachte mir gleich, daß er sich geirrt haben müßte, konnte aber natürlich nicht ahnen, daß er gleich die Polizei verständigen würde . . .«
    »Zunächst einmal möchte ich Sie darüber beruhigen - ich bin nur hergekommen, um mich zu überzeugen, daß Ihnen nichts
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