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08

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Titel: 08
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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Jahrhunderte nachdem deren Ururururgroßeltern ihn aus dem Palast von Kyros geschleppt hatten.
    Woher ich wusste, dass Kyros einer der ersten persischen Herrscher war, werden Sie fragen? He, ich höre nicht immer weg, wenn mein Mann über unnützes Zeug redet.
    „Wrrrggg!", stieß ich hervor, während ich mir das eklige Zeug vom Kinn wischte. Ich zwang mich, auch den letzten Rest des furchtbaren Gebräus zu schlucken. „Was, zum Teufel, ist das denn? Kerosin?"
    „Kerosin ist aus", sagte Derik ohne den Anflug eines Lächelns. Das war ganz und gar nicht der Derik, den ich kannte, der immer lächelnde, charmante, sexy Derik.

    „Ich hätte erwähnen sollen, dass meine Frau nur Drinks zu sich nimmt, die aus einem schmutzigen Mixer kommen",
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    sagte Sinclair. Er saß Michael gegenüber, der hinter seinem Schreibtisch hockte. Ich hatte neben ihm Platz genommen, Jessica saß zu meiner Rechten.
    Jeannie, die alle Gläser mit dem ungenießbaren Gebräu verteilt hatte, ging hinter uns auf und ab. Als wenn ich nicht schon nervös genug gewesen wäre.
    „Hat dir dein erster Whiskey etwa nicht geschmeckt, meine Liebe?"
    Doch, beinahe so wie eine Steuerprüfung, Blödmann. Of enbar war ich doch nicht so durstig, wie ich gedacht hatte.
    Sinclair nickte nachdenklich, die Faust unter die Nase gepresst, um ein Lächeln zu verstecken. Er konnte meine Gedanken noch nicht so lange lesen wie ich seine (das ist eine lange Geschichte, und ich komme nicht so gut dabei weg), deswegen befand er sich immer noch in der Phase, in der er es cool fand, während ich bereits den Verlust meiner Privatsphäre bedauerte.
    Ich wühlte wie wild in meiner Handtasche, fand eine Schachtel Pfefferminzbonbons und schüttete die Hälfte in meinen Mund. Ich kaute, als wären sie Rice Crispies, und stellte erleichtert fest, dass der Minzgeschmack den ekligen Alkohol überlagerte. Gut. Die starken kleinen Dinger pusteten mir wirklich die Nebenhöhlen frei; fast tränten mir die Augen. Was ein kleines Kunststück gewesen wäre, weil meine Augen nicht tränen.
    „Vorab möchte ich euch sagen, dass wir es zu schätzen wissen, dass ihr Antonia zu uns nach Hause gebracht habt."
    „Knnn Prbm", nuschelte ich und unterdrückte ein Husten. Mist!
    Möglicherweise hätte ich den Mund doch nicht so voll nehmen sollen.
    Möglicherweise hätte ich so einiges, was ich letzte Woche getan hatte, nicht tun sollen.
    „Es war keine Mühe und das Mindeste, was wir tun konnten", sagte Sinclair, der genauso ruhig und ausdruckslos sprach wie Michael, während ich wütend weiterkaute. Ich fragte mich, ob
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    es sich hierbei um das königliche Wir handelte. „Es war uns eine Ehre, sie nach Hause zu begleiten."
    „Meinen Informationen nach wurde sie bei dem Versuch, dich zu schützen, mehrfach in den Kopf geschossen", sagte Michael betont ruhig, aber neben seinem Auge zuckte ein verräterischer Muskel.
    Ich bemühte mich, ihn nicht anzustarren. Erfolglos. Ich dachte ernsthaft darüber nach, aufzustehen und meine zerkauten Minzbonbons in seinen makellosen Papierkorb zu spucken, traute mich dann aber doch nicht. Das könnte doch ein wenig -wie würde Eric sagen? - undiplomatisch sein.
    Mit großer Anstrengung schluckte ich den minzigen Klumpen herunter, würgte kurz und nieste. Neben mir, das spürte ich, rollte Sinclair mit den Augen und verkniff sich entweder ein Grinsen oder dachte sich eine Entschuldigung für mich aus. Um ihn würde ich mich später kümmern.
    „Ja, das stimmt", sagte ich mit herrlich frischem Atem. Ich unterdrückte ein zweites Niesen. „Sie hat mich gerettet."
    „Warum?"
    Ah ... das war aber keine besonders nette Frage. Mein Mund war schneller als ich.
    „Weil sie eine Wette verloren hatte?"
    Es zischte laut, als wenn alle zur selben Zeit nach Luft geschnappt hätten. Ich schaute in meinen Schoß und murmelte: „Tut mir leid. Zu früh?"
    „Was hätten Kugeln bei einem Vampir denn ausrichten können?", fuhr Michael fort, ungerührt von meinem angenehmen Atem und meinen sarkastischen Bemerkungen. Und das war die 50000-Dollar-Frage. Denn Werwölfe hatten erst vor kurzem herausgefunden, dass Vampire tatsächlich existierten, und umgekehrt. Michaels Vorstellung von Vampiren stammte vermutlich aus schlechten Horrorfilmen. Und wer könnte es ihm verübeln? Ich hätte auch nicht gedacht, dass Bleikugeln einen Werwolf verletzen konnten.
    „Für jeden anderen wäre eine Kugel in den Kopf ebenfalls tödlich gewesen", sagte Sinclair ruhig und widerlegte damit
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