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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Autoren: Adrian Lara
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sich wieder. „Kade, Alex. Ich glaube, sie kommt zu sich. Jetzt wacht sie endlich auf.“
    Sie holte Atem, schnappte heftig nach Luft. „Lass mich los“, murmelte sie, unsicher, ob sie ihren Gefühlen trauen konnte. Unsicher, ob sie jetzt überhaupt irgendetwas trauen konnte. „Oh Gott … bitte nicht … fass mich nicht an! Nicht …“
    „Jenna?“ Über ihr, ganz in der Nähe, meldete sich eine Frauenstimme zu Wort. Sanfter Tonfall, nüchterne Besorgnis – das musste eine Freundin sein. „Jenna, Liebes, ich bin’s, Alex. Du bist jetzt okay. Verstehst du? Du bist in Sicherheit, das verspreche ich dir.“
    Langsam registrierte sie, was diese Worte bedeuteten, und ein Gefühl von Erleichterung und Trost breitete sich in ihr aus. Ein Gefühl von Frieden, trotz des eisigen Entsetzens, das immer noch durch ihre Adern schoss.
    Mit großer Anstrengung schaffte sie es, die Augen zu öffnen und die Benommenheit fortzublinzeln, die wie ein Schleier an ihren Sinnen klebte. Drei Gestalten umstanden sie, zwei davon riesig und eindeutig männlich, die dritte groß und schlank, eine Frau. Ihre beste Freundin, Alexandra Maguire. „Was … wo bin …“
    „Schsch“, beruhigte Alex sie. „Nicht reden. Es ist okay. Du bist an einem sicheren Ort, und du kommst wieder in Ordnung.“
    Jenna blinzelte und versuchte sich zu konzentrieren. Langsam wurden die Gestalten an ihrem Bett zu Menschen. Als sie sich etwas aufsetzte, erkannte sie, dass ihre Fäuste immer noch den Wollpullover gepackt hielten, den der Größere der beiden Männer trug: der riesenhafte, grimmig wirkende Afroamerikaner mit dem kurz geschorenen Haar und den Schultern eines Rugbyspielers, dessen tiefe Stimme sie aus dem entsetzlichen Albtraum zurückgeholt hatte, in dem sie fast ertrunken wäre.
    Auf den sie weiß Gott wie lange erbarmungslos eingedroschen hatte, weil sie ihn für die höllische Kreatur gehalten hatte.
    „Hallo“, murmelte er, und sein breiter Mund kräuselte sich zu einem kleinen Lächeln. Durchdringende dunkelbraune Augen hielten ihren erwachenden Blick und schienen ihr tief in die Seele zu dringen. Das warme Lächeln wurde breiter, als sie ihren Todesgriff löste und sich wieder auf das Bett sinken ließ. „Schön zu sehen, dass Sie sich für das Land der Lebenden entschieden haben.“
    Jenna runzelte die Stirn über seine launige Bemerkung, denn sie erinnerte sich wieder an die schreckliche Entscheidung, die ihr Angreifer ihr aufgezwungen hatte. Sie stieß einen kehligen Seufzer aus und versuchte, ihre neue, unvertraute Umgebung in sich aufzunehmen. Ein wenig fühlte sie sich wie Dorothy, als sie nach ihrer Reise ins Zauberland Oz wieder zu Hause in Kansas aufwacht.
    Nur dass ihr Land Oz scheinbar endlose Höllenqualen gewesen waren, ein schrecklicher, blutgetränkter Horrortrip.
    Wenigstens der war nun vorbei.
    Sie sah Alex an. „Wo sind wir?“
    Ihre Freundin kam näher und drückte ihr ein kühles, feuchtes Tuch an die Stirn. „Du bist in Sicherheit, Jenna. Hier kann dir niemand etwas tun.“
    „Wo bin ich?“, fragte Jenna heftig und spürte eine seltsame Panik in sich aufsteigen. Obwohl sie in einem weichen Bett voller kuschliger Kissen und Decken lag, fielen ihr sofort die klinisch weißen Wände und die zahlreichen medizinischen Monitore und digitalen Messgeräte auf, die um sie herum im Raum standen. „Was ist das hier, ein Krankenhaus?“
    „Nicht direkt“, antwortete Alex. „Wir sind in Boston, in einer privaten Einrichtung. Das war momentan der sicherste Ort für dich. Und für uns alle.“
    Boston? Private Einrichtung? Die vage Erklärung war alles andere als beruhigend. „Wo ist Zach? Ich muss ihn sehen. Ich muss mit ihm reden.“
    Bei der Erwähnung von Jennas Bruder erblasste Alex ein wenig. Sie schwieg lange, zu lange. Dann sah sie über die Schulter zu dem anderen Mann hinüber, der hinter ihr stand. Mit seinem stacheligen schwarzen Haarschopf, den durchdringenden silbernen Augen und kantigen Wangenknochen kam er Jenna vage bekannt vor, und nun flüsterte Alex leise seinen Namen. „Kade …“
    „Ich gehe Gideon holen“, sagte er und streichelte ihr sanft über die Schulter. Dieser Kade war offensichtlich ein Freund von Alex. Ein sehr enger sogar. Er und Alex gehörten zusammen; selbst in ihrem benommenen Zustand konnte Jenna die tiefe Liebe spüren, die zwischen dem Paar knisterte. Als sich Kade von Alex löste, warf er dem anderen Mann einen raschen Blick zu. „Brock, du hast hier alles im Griff, bis ich
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