Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
der Nebel nach hinten zurück. Die Sacheen glitt geräuschlos vorwärts, wich den vielen Felsen und Kegeln aus und fuhr in eine Art Bucht hinein, einen Halbkreis von ungefähr zweihundert Metern Durchmesser. Dicht hinter den ersten Büschen und jenseits des schmutzigen Sandstreifens stieg wieder der Nebel hoch. Nur ein Streifen von mehr als hundert Metern war einigermaßen hell, von vereinzelten Sonnenstrahlen durchblitzt.
    „Buganker und Heckanker auswerfen!"
    „Verstanden, Chef!" schrie Mignone zurück.
    Das Schiff fuhr auf den Strand zu. Klirrend rasselte die Ankerkette durch das Wasser.
    Im gleichen Augenblick fuhr Coco herum, deutete schräg nach oben und schrie gellend: „Die Möwen! Vorsicht! Versteckt euch!"
    Die Möwen griffen an. Es waren Hunderte riesiger, blutroter Vögel, die sich auf die Menschen stürzten. Sie kamen von allen Seiten.
    Dorian begriff, daß es ein gefährlicher Angriff sein konnte, und verscheuchte ein Tier dicht über Cocos Kopf. Die Möwe schlug mit den Schwingen. Ihr Genick brach. Dorian schleuderte den Kadaver zurück in den kleinen Schwarm.
    Sie rannten und flüchteten in panischem Schrecken hinunter ins Schiff.
    Der erste Schuß krachte. Jeff Parker lief auf den nächsten Niedergang zu. Er schoß ungezielt, aber die geringe Entfernung ließ ihn fast immer treffen. Auch er flüchtete unter Deck. Zerfetzte und blutende Möwenkörper schlugen dumpf auf das Deck auf und glitten, lange, rote Blutspuren hinterlassend, zuckend über die Anbauten.
    Immer mehr Kette lief polternd durch die Aussparung, während sich die Sacheen rückwärts bewegte, um den Heckanker auszubringen.
    Eine Möwe rammte die Frontscheibe, brach sich das Genick und rutschte am Glas herunter. Parker feuerte in die Luft. Zwei Angreifer starben in einer Wolke roter Federn.
    „Andrea! Hierher! In den anderen Steuerstand!"
    „Ich komme."
    Die Möwen waren rasend vor Wut und Gier. Sie schwirrten um die Aufbauten des Schiffes herum und stürzten sich auf alles, was sich bewegte.
    Andrea Mignone sprang mit zwei Sätzen den Niedergang hinunter und blieb neben Parker stehen, der die schwere Schrotflinte nachlud. Ein roter Vogel rammte den heißen Schaft des Schornsteins, ein anderer schlug gegen die Bordwand, der dritte schoß wie ein Falke herunter auf die beiden Männer. Wieder feuerte Jeff aus kürzester Entfernung. Der zerfetzte Möwenkörper fiel auf Mignones Rücken, während der gerade mit einem gewaltigen Sprung in den Raum hineinhechtete und zum Ruder rannte. Wieder heulten die Motoren auf. Der Heckanker fiel. Dann schlug krachend die schwere Mahagonitür zu.
    Jeff Parker senkte die Flinte. Draußen schwirrten noch immer die kreischenden und schreienden Möwen um das Schiff, aber sie fanden kein Ziel mehr für ihre wütenden Angriffe.
    Blutrote Möwen, dachte Parker. Sie waren am Ziel. Das mußte die verdammte Insel sein, die Dorian gesucht hatte. Einen Augenblick lang packte ihn eine würgende Angst vor den dunklen Geheimnissen, die auf sie lauerten. Die rasenden Vögel waren nur der Anfang, die Begrüßung sozusagen. Die magische Sphäre des Nebels hatte sich wieder um die Insel gelegt und hielt die Jacht gefangen und mit ihr die dreizehn Insassen.
    „Wir sind da, Theoreticus Parker", sagte Dorian grimmig. „Asmodis Insel hat uns nicht enttäuscht. Für den Augenblick sind wir noch sicher."
    Sie standen auf der Brücke. Mignone bediente seine Hebel und verankerte das Schiff so sicher wie irgend möglich. Wenn es nicht gerade einen Sturm gab, bestand keine Gefahr für die Sacheen.
    „Ich habe meine Fähigkeiten verloren", sagte Coco leise. „Etwas ist hier..."
    „Ganz sicher ist hier etwas", knurrte Dorian grimmig. „Wir sollten zuerst einmal überlegen. Wie spät ist es?"
    „Kurz nach Mittag", antwortete Andrea vom Steuerpult her und schaltete den nutzlosen Radarschirm ab.
    „Dann hätten wir vielleicht noch Zeit, ein Beiboot auszubringen und an den Strand zu fahren. Vielleicht entdecken wir etwas."
    „Ihr habt es eilig, ins Verderben zu fahren", knurrte Andrea. „Ich bleibe hier und passe auf das Schiff auf. Seht euch das an!"
    Er wies auf das Bugfenster, hinter dem noch immer der rasende Schwarm der riesigen Vögel umherflatterte. Die blutgierigen Tiere prallten in der Luft zusammen und schrien. Rote Federn segelten ins Wasser. Immer wieder verfing sich ein Körper in den Seilen der Reling und zappelte, hilflos kreischend. Die Artgenossen stürzten sich auf das Tier und hackten mit ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher