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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt
Autoren: Brian Elliot
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aus dem Loch heraus. Will Douglas schlug sich die Fäuste an den Kopf. Doch die Stimme blieb in seinem Schädel, als Sammy schon längst nichts mehr sagte, als seine Stimme zitterte, zu einem Röcheln wurde und langsam erstarb.
    Als Will Douglas wieder zu sich kam, leuchtete über ihm das Rund des Grubenrandes. Er selbst saß auf einer blutigen Masse und stach immer wieder auf sie ein.
    Angeekelt warf er das Messer weg. Wie von Furien gehetzt hantelte er sich zum Rande des Schachtes hoch. Seine Hände, sein ganzer Körper, alles war über und über mit Blut besudelt. Keuchend rannte er gebückt durch die Stollen; nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen...
    ***
    Das Gerippe eines Rindes stach bleich in die grelle Mittagssonne, umspült vom Sand der Steppe. Scharfkantige Grasnarben standen etwas überhöht, dem ewigen Wind der Sierra ausgesetzt. Das Land war ausgetrocknet. Es dürstete nach Wasser.
    Früher sollten hier einmal Bäume gestanden haben. Sie waren gefällt. Terry Douglas erinnerte sich dunkel daran, daß sein Vater ihm einmal davon erzählt hätte, als er noch ein Kind war.
    Doch jetzt hatte die Wüste weite Teile des Landes gefressen. Drüben im Mesa County war es noch besser. Dort waren die Weiden noch saftig, und die Flüsse führten Wasser.
    Terry Douglas mußte daran denken, als sein Blick über die trostlose braune Weite der Sierra glitt, aus der die Berge ragten, als wären sie von Riesenfäusten dort in die Erde gerammt worden. Der junge Mann lauschte in diese Weite hinaus.
    Das Pferd, das er bis hierher verfolgt hatte, mußte auch stehengeblieben sein. Er verfolgte das prachtvolle Tier jetzt schon seit zwei Tagen. Es war ein feuriger Rappe, den er aus der Herde der wilden Broncos hatte trennen können.
    Margareth, seine junge Frau, war eine Pferdenärrin. Er wollte ihr diesen Rappen schenken. Und sie hatte bei Gott ein besonderes Geschenk verdient. Vor drei Tagen hatte sie ihm stolz verkündet, daß er jetzt Vater würde. Sofort war ihm der Rappe eingefallen, den er schon ein paarmal vergeblich gejagt hatte.
    Vater war in Mesa, um dort seine Geschäfte abzuwickeln. Er hätte es für eine Spinnerei gehalten, daß sein Sohn allein durch die Berge jagte, nur um ein wildes Pferd zu fangen. Auf seiner Remuda standen prächtige Tiere. Aber Terry war über die Neuigkeit so glücklich, daß er seiner Frau eine besondere Freude machen wollte. Sie sollte sehen, daß er sich auch anstrengte. Er wäre sich schäbig vorgekommen, wenn er seiner jungen Frau eines der Tiere seines Vaters zum Geschenk gemacht hätte. Margareth sollte stolz auf ihn sein können.
    Yeah, das wünschte er sich. Und deshalb jagte er über die Sierra, einem wundervollen, wilden Tier hinterher, das ihn und Margareth für lange Jahre an diese glücklichen Stunden erinnern sollte.
    Terry beugte sich über die Kruppe seines Wallachs, von dessen Nüstern der Speichel tropfte. Das Tier war ausgepumpt von der gnadenlosen Jagd der vergangenen beiden Tage.
    Auch der Rappe mußte am Ende seiner Kräfte sein. Immer häufiger war er aus dem Galopp in meinen Trab gefallen, wie Terry aus den Spuren ersah.
    Und eben diese Spuren hatte er auf dem steinigen Grund eines ausgetrockneten Flußbettes verloren. Er war kein sehr geübter Fährtenleser.
    Langsam ritt er im ehemaligen Flußbett weiter, die Augen unablässig auf den sandigen Rand der ehemaligen Ufer gerichtet. Wenn der Rappe das Flußbett wieder verlassen hatte, dann mußte Terry auch seine Spur wiederaufnehmen können.
    Terry Douglas suchte eine Viertelstunde lang. Dann sah er die Stelle, an der der Sand nachgerutscht war und wie eine gelbe Zunge in das Flußbett leckte.
    Er lockerte das Lasso am Sattelhorn Er mußte dem Wallach die Sporen in die Weichen treiben, damit er den steilen Hang schaffte. Die Hinterbacken des Tieres erbebten. Lange würde das Tier nicht mehr durchhalten. Die Entscheidung mußte bald fallen.
    Der Rappe schnaubte wild, als er seinen Peiniger über das Ufer tauchen sah und wandte sich um, rannte auf die Bretterbuden zu, die ausgebleicht in der Sonne schmorten.
    Terry Douglas verhielt unwillkürlich sein Pferd. Der Anblick der Stadt war vollkommen überraschend für ihn gekommen. Sollte das diese legendenumwobene Ansiedlung sein, über die sich manchmal die Cowboys seines Vaters unterhielten, wenn sie im Schlafhaus zusammensaßen? Schatten der Erinnerung tauchten auf.
    Wie hatte die Stadt doch noch geheißen Er zermarterte sich das Gehirn, doch ihr Name fiel
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