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0785 - Der Kinderschreck

0785 - Der Kinderschreck

Titel: 0785 - Der Kinderschreck
Autoren: Jason Dark
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nicht vor irgendwelchen Dämonen oder anderen Geschöpfen gejagt werden, das kann keiner von mir verlangen.«
    »Verstehe ich vollkommen, Sheila.«
    »O danke.«
    Ich berührte ihren Arm mit meiner Hand. »Sei doch nicht so bissig, Mädchen. Sieh es mal locker.«
    »Was soll ich denn hier locker sehen?«
    »Du kannst dich doch heraushalten. Du wirst dich…« Ich ließ die nächsten Worte unausgesprochen, denn es schellte. Johnny sprang auf, er wollte öffnen. Wenig später führte er die Gibsons in die Küche, und wir sahen ihnen gleich an, dass in der vergangenen Nacht etwas passiert sein musste. Sie waren blass, sie machten einen übermüdeten und auch düsteren Eindruck.
    »Was ist denn los?«, fragte Bill, der für die Kinder noch zwei Stühle holte. Die Erwachsenen nahmen auf der Bank Platz.
    »Was los ist?«, flüsterte Brett. Er drehte seinen Kopf so, dass wir das Pflaster an seinem Hals sehen konnten. »Ein kleines Andenken an die vergangene Nacht, als man mich niedergeschlagen hat.«
    »Dann hat Johnny doch Recht«, sagte Sheila leise. »Er hat euch gehört.«
    »Wir waren auch draußen.«
    »Bitte, Brett, jetzt mal raus mit der Sprache!«, forderte der Reporter ihn auf.
    Zweimal ließen sich die Gibsons nicht bitten. Sie berichteten abwechselnd was ihnen und den Kindern in der Nacht widerfahren war. Wir hörten nur staunend zu, und ich ärgerte mich darüber, dass ich nichts gehört hatte, so wäre der Fall möglicherweise schon jetzt keiner mehr gewesen.
    »Jetzt wisst Ihr alles«, sagte Brett. »Aber wer, zum Henker, hat Interesse daran, unsere Kinder zu entführen? Und warum? Was haben wir diesen Leuten getan?«
    In das Schweigen hinein versuchte ich es mit einer Antwort.
    »Möglicherweise eine Hexe.«
    »Ja, ja, das habe ich auch gesagt!«, rief der elfjährige Davy.
    »Setzen Sie ihm keinen Floh ins Ohr, John!«, sprach mich Cindy an. »Hexen gibt es nicht. Zumindest nicht in der Realität.«
    »Ach ja?«
    »Glauben Sie etwa daran?«
    »Cindy, denken Sie bitte daran, welchen Beruf ich ausübe. Ich bin mehr als einmal mit einer dieser Kreaturen in Kontakt gekommen. Da sollten sie nicht so überheblich sein. Erinnern Sie sich auch an die Worte dieser Person, die ihr Sohn gehört hat…?«
    »Auch die gehören in ein Märchen.«
    »Können aber auch adaptiert werden.«
    »Märchen bleibt für mich Märchen.«
    »Ich denke, Cindy, Sie sollten diesmal umdenken.«
    Ihre Augen hatten einen harten Schimmer bekommen. »Meinen Sie, dass wir den Urlaub abbrechen sollten?«
    »Überhaupt nicht. Sie sollten sich nur den Tatsachen wertfrei stellen, das ist alles.«
    Sie tippte gegen ihre Brust. »Das muss ich mir von Ihnen sagen lassen?«
    »Genau.«
    »Das ist unverschämt!«, flüsterte die Frau.
    Sie war ärgerlich geworden. Verständlich, dass sie nach den Vorgängen der Nacht ein Ventil brauchte. Pech, dass ich es nun mal war, aber Bill stand auf meiner Seite.
    »Cindy, so sehr ich deine Meinung akzeptieren kann, du darfst nicht vergessen, dass John auf einem Gebiet tätig ist, dessen Geheimnisse und Eindrücke uns normalen Menschen zumeist verborgen bleiben. Ich habe ebenfalls die verrücktesten Dinge erlebt, einige davon kennst du, und wenn du mir nicht glauben willst, dann kannst du Sheila fragen, die wird meine Worte bestätigen.«
    Was Sheila bereits tat, denn die deutete es durch ein Nicken an.
    Cindy Gibson war unsicher geworden. Sie schaute über den Tisch, dann stieß sie ihren Mann an und flüsterte: »Bitte, Brett, sag du doch auch etwas dazu.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Auf welcher Seite stehst du?«
    »Eigentlich auf keiner, aber du solltest wissen, dass es manchmal Dinge gibt, die man nicht erklären kann. Hier ist etwas gelaufen, das uns in den Mittelpunkt stellt. Ich denke, dass wir froh sein können, wenn sich jemand intensiv darum kümmert. Wir sollten es auch nicht mehr verdrängen wie am gestrigen Abend, sondern damit rechnen, dass es immer wieder eintreffen kann.« Er schaute mich an.
    »Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie sich um diesen Fall kümmern wollen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich.«
    »Das ist gut.«
    »Und wie willst du das tun?«, fragte Bill.
    Ich hatte mir schon einen kleinen Plan zurechtgelegt und sagte:
    »Indem wir nicht auffallen.«
    Bill runzelte die Stirn. »Wie soll das denn ablaufen?«
    »Das ist ganz einfach. Wir gehen den Dingen nach, die wir uns vorgenommen haben.«
    »Also auf den Weihnachtsmarkt.«
    »Ja.«
    »Wir wollten doch Ski laufen!«,
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