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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber
Autoren: Jason Dark
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Zeugen, das weißt du auch. Die hier haben etwas gespeichert. Ich bin mir nicht sicher, was es ist, doch dank meiner Sensibilität spüre ich, dass uns noch etwas Gewaltiges bevorsteht. Ich glaube daran, dass wir sehen und erleben können.«
    »Konkreter kannst du nicht werden?«
    »Es ist sehr schwer, Suko, denn meine Gedanken irren leicht ab. Ich erinnere mich sehr wohl an die mächtige Vergangenheit der Insel Avalon. An die Legenden, die Geschichten, einfach an all das Wunderbare, das hier geschehen ist. Und ich fühle mich mit denen verwandt, die hier leben, in welcher Form auch immer.«
    »Du meinst die Ritter der Tafelrunde?«
    »Auch.«
    »Und König Artus?«
    »Den erst recht.«
    Suko schwieg. Er dachte daran, dass der Legende nach König Artus auf dieser Insel sein Grab gefunden haben sollte. Niemand hatte es bisher herausgefunden. Es konnte, es musste nicht stimmen, auch der Abbé wusste da nicht mehr als andere. Nur war es bei ihm etwas anderes. Er schien zu fühlen, dass sich hier etwas tat und Rätsel verborgen lagen, an deren Schichten er bereits kratzte, und dass die Steine damit in einem unmittelbaren Zusammenhang standen.
    »Sie sind so alt«, fuhr Blochfort. »So verwittert, aber sie haben nichts vergessen, und das allein zählt. Sie wissen alles, sie sind eingeweiht, sie werden sich hoffentlich offenbaren, und sie bergen gleichzeitig ein großes Geheimnis.«
    »Welches?«
    Bloch drehte den Kopf und lächelte. »Ich kann es dir nicht sagen, ich spüre es nur. Wir müssen auch weiter forschen und unseren Standort wechseln.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    »Wo möchtest du hin?«
    Der Abbé drehte sich. »Noch stehen wir am äußeren Ring. Ich möchte nach innen gehen. Du hast mir die Anordnung der Steine beschrieben. Daraus konnte ich entnehmen, dass wir vor keiner Burg stehen. Das hier muss etwas anderes sein.«
    »Glaube ich auch.«
    »Hast du dir denn Gedanken darüber gemacht, was es sein könnte? Man baut sie nicht grundlos auf. Da muss einfach etwas dahinterstecken, das glaube ich bestimmt.«
    Suko ließ seinen Blick schweifen. Er sah die grünen Grashänge, das Gebüsch in der Nähe, die kleinen Bäume, die wie dünne Wächter das Zentrum umrahmten, und auch er spürte etwas von dieser gewaltigen Ruhe, die der Ort hier ausströmte. Er nahm die Besonderheit hin, ohne sie allerdings erklären zu können. Es war für ihn zudem nicht erkennbar, woher der Dunst kroch. Er war einfach da, und wenn er ihn verfolgte, dann war er der Ansicht, dass er eine Glocke über diesem Zentrum gebildet hatte.
    »Ja, Abbé, es ist schon ungewöhnlich, das gebe ich zu. Wir stehen hier an einer Quelle.«
    »Stimmt, und sie sprudelt. Ich gehe sogar noch weiter. Diese Quelle ist der Zugang zu einem großen Geheimnis, vielleicht sogar der Eintritt in die Vergangenheit.«
    »Das kann sein, ich möchte dir nicht widersprechen, aber was sollen wir tun?«
    »Das Geheimnis ergründen, Suko. Und dafür dürfen wir hier nicht stehen bleiben.« Er drehte dem Inspektor das Gesicht zu. »Komm, lass uns weitergehen!«
    »Zum Zentrum?«
    »Ja. Das gibt es. Wir können nicht direkt durch die Steine gehen. Jetzt bist du gefordert, denn du musst den Weg finden, der uns an das Ziel bringt.« Er streckte seinem Freund die Hand entgegen. »Bitte, ich möchte, dass du mich führst. Ich kann dir möglicherweise auch sagen, wie du zu gehen hast, denn ich werde sicherlich spüren, wenn wir uns dem Zentrum nähern.« Bloch lächelte. »Es wird mir bald sehr gut gehen.«
    Suko freute sich über diesen Satz, doch er fragte sich auch, woher dieser Mensch den Mut nahm, um all diese Behauptungen aufstellen zu können. Die Sicherheit des Mannes wunderte ihn, da kam er nicht mit, denn hier an den Steinen hatten sich die Vorzeichen umgekehrt. Nicht Suko führte den Blinden mehr, sondern der ihn.
    Die Schritte des Templers waren zügig gesetzt. Er ging, als wüsste er genau, wo das Ziel war. Suko konnte ihm nur folgen. Sehr bald schon hatten sie erkannt, dass die Steine einen mächtigen Rundling bildeten.
    »Wir müssen hinein«, flüsterte der Abbé. Er war ziemlich unruhig geworden. »Ich weiß, dass es einen Weg geben muss, der uns in das Zentrum führt. Daran kannst auch du nichts ändern.«
    »Das will ich auch nicht.«
    »Dann finde den Weg, Suko – bitte. Es ist ungemein wichtig für uns beide.«
    Suko war davon nicht so überzeugt wie der Abbé. Er sprach auch nicht dagegen, hielt sich zunächst zurück und wartete darauf, ob sein Begleiter noch
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