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0781 - Die Hexe von Hilversum

0781 - Die Hexe von Hilversum

Titel: 0781 - Die Hexe von Hilversum
Autoren: Jason Dark
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gleichen blonden und weichen Farbe wie das der Jane Collins. Überhaupt glichen die beiden sich und hätten ohne weiteres als Schwestern durchgehen können.
    Das Bistro war zwar gut gefüllt, sie fanden trotzdem noch zwei freie Plätze, eingeklemmt in eine Ecke. Vor einem runden Tisch ließen sie sich nieder. Linda hatte sich so hingesetzt, dass man sie nicht unbedingt sehen konnte.
    Sie blitzte Jane an. »Ich freue mich, dass du meine Einladung angenommen hast. Es ist schon immer mein Wunsch gewesen, dich kennen zu lernen.«
    »Ach ja?«
    Linda nickte. »Klar, ich habe einiges erfahren, denn meine Fühler reichen sogar bis London. Eigentlich hätte ich noch gern deinen Freund oder Bekannten John Sinclair bei mir gehabt, aber der ist ja wohl nicht anwesend, wie ich hörte.«
    »Er wäre auch nicht gekommen.«
    »Nein? Warum nicht?«
    »John braucht diese Popularität nicht.« Jane runzelte die Stirn. »Ich habe auch gezögert, aber du hast mich so nett überredet, dass ich nicht Nein sagen konnte. Was ist das eigentlich für eine Sendung, die du machst?«
    »Ach, sie wird wöchentlich ausgestrahlt. Sie läuft unter dem Titel ›Unheimliche Phänomene‹, und ich stelle Filmbeiträge vor, die etwas aus dem Rahmen fallen. Mir steht ein Parapsychologe zur Seite, und wir versuchen, unglaubliche Geschehnisse zu erklären. Es geht vom Geistheiler bis hin zu den Ufos. Wir haben eine sehr hohe Einschaltquote.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte Jane nickend. »So etwas interessiert die Leute immer.«
    Die Bedienung fragte nach ihren Wünschen, und Linda bestellte bei der älteren Frau zwei Kaffee. »Möchtest du auch ein Sandwich?«
    »Danke, nein«, erwiderte Jane. »Ich habe im Flugzeug schon etwas zu mir genommen. Außerdem muss ich auf meine Figur achten.«
    Linda lachte silberhell auf und strich über Janes Arm. »Da haben wir die gleichen Probleme.«
    Jane Collins hatte ihr Gegenüber als sehr sympathische Person eingeschätzt, und sie fragte sich, wie eine derartige Frau eine so außergewöhnliche Sendung moderieren konnte. Wahrscheinlich hatte sie sich irgendwann einmal mit dem Thema beschäftigt und war davon fasziniert gewesen. Jane wollte sie genauer darüber befragen, wartete jedoch ab, bis der Kaffee serviert wurde. Um der Bedienung Platz zu schaffen, drehte sie sich auf ihrem gepolsterten Hocker herum.
    Dabei glitt ihr Blick zwangsläufig zur Theke, an der sich einige Gäste versammelt hatten.
    Ein hellblonder Mann im schwarzen Jackett fiel ihr auf. Er hatte zu ihnen herübergestarrt, aber nicht so wie ein Fan, der seine Lieblingsschauspielerin erkannt hatte. Sein Blick war anders. Er beinhaltete eine Mischung aus Lauern und Wissen. Der Mann merkte zu spät, dass Jane ihn beobachtete. Plötzlich drehte er den Kopf zur Seite.
    Die Bewegung war ziemlich heftig. Jane sah ein flaches Gerät aus der linken Seitentasche des Jacketts hervorragen. Es war ein leistungsstarkes Walkie-Talkie.
    Wofür brauchte der Mann das? Es war sicherlich kein Zufall, dass der Mann Linda Vermool angestarrt hatte. Es war auch nicht harmlos. Jane konnte sich plötzlich vorstellen, dass sie verfolgt wurden.
    Etwas lief kribbelnd über ihren Rücken, aber sie hielt sich zurück und sagte zunächst nichts.
    »Der Kaffee ist gut«, sagte Linda, und Jane stimmte ihr zu. Dann wollte sie wissen, wie Linda auf sie gekommen war und warum sie eine derartige Sendung moderierte.
    »Das ist ganz einfach. Mir macht es Spaß, mit diesen Dingen umzugehen.«
    »Das kann ich fast nicht glauben.«
    Linda hob die Augenbrauen an, sodass sich Falten auf ihrer Stirn bildeten, und lachte. »Du kannst mich verrückt nennen, aber ich habe mich schon immer für ungewöhnliche Vorgänge interessiert. Schon seit ich klein war. Ich habe als Kind gern Märchen gelesen, später bin ich dann zu Grusel- und Geistergeschichten übergewechselt und war von ihnen einfach fasziniert. Das musst du mir glauben.«
    »Ja, ich sage ja nichts.«
    »Als ich meinen Beruf auswählte, bot sich mir die Chance, beim Sender anzufangen. Erst als Volontärin, später als Redakteurin, aber den Traum von einer besonderen Serie oder Sendung, den habe ich nie aus den Augen verloren.« Sie tippte gegen ihre Schläfe. »Der hatte sich dort festgefressen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Klar, Linda. Jeder Mensch hat einen Traum.« Jane räusperte sich.
    »Dich haben also die anderen Mächte oder Kräfte fasziniert. Darauf bist du voll abgefahren.«
    »Kann man so sagen.«
    Jane wurde
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