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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks
Autoren: Unbekannt
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Sessel auf und sagte laut: „Eine erstaunliche Nachricht ist soeben eingetroffen."
    „Ich sah es an Ihrem Gesichtsausdruck."
    „Diese Benachrichtung besagt, daß eine sehr ernste Störung unserer bisher noch freundschaftlichen Beziehungen eingetreten ist."
    Rhodan las zwischen den Zeilen. Die Planetarier waren ernsthaft aufgestört. Er blieb ruhig und fragte zurück: „Ich verstehe nicht ganz. Worauf beziehen Sie sich?"
    „Eine unübersehbare Menge der Schiffsinsassen ist unterwegs und hat teilweise bereits die Grenzen Glücksstadts erreicht."
    Rhodan stand auf und heuchelte Überraschung.
    „Ich war sicher, daß kein diesbezügliches Verbot besteht.
    Ja, natürlich, ich habe den Leuten gern erlaubt, das Schiff zu verlassen. Denken Sie daran, wie unendlich lange sie in diesem stählernen Gefängnis eingesperrt waren."
    Es war ein schnelles Gefecht mit Worten, nach den Regeln der diplomatischen Höflichkeit ausgefochten. Aber jeder so scheinbar harmlose Satz hatte eine sehr ernsthafte Bedeutung.
    „Wir sind der Ansicht, daß diese Störung dazu dienen soll, die Startfähigkeit der Schiffe unmöglich zu machen."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf und beteuerte: „Nein. Versuchen Sie, mich zu verstehen. Wir freuten uns, daß die Unstimmigkeiten der ersten Tage zwischen uns ausgeräumt worden sind. Wir freuen uns an der stillen Schönheit des Planeten, und deswegen dachten wir uns nichts dabei, die Eindrücke an Ort und Stelle zu vertiefen."
    Steif und verärgert antwortete ein älterer Mann, der bisher geschwiegen hatte: „Viele von uns sind überzeugt, daß dies eine Provokation war!"
    „Wo denken Sie hin!" rief Rhodan. „Keine Spur davon. Ich würde gern die Frauen und Männer zurückrufen, aber ich werde sie nicht alle erreichen. Können Sie es nicht tun?"
    „Wir haben bereits unsere Konsequenzen gezogen."
    Zwölf nachtschwarze Augenpaare starrten Rhodan voller Mißtrauen an. Wie in der ersten Zeit nach der Landung breitete sich starke Mißstimmung aus.
    „Wie sehen diese Konsequenzen aus?" fragte Rhodan vorsichtig.
    „Um das Tabu unserer Glücksstädte zu schützen, müssen wir Ihre Leute darin hindern, dort einzudringen."
    „Es tut mir leid, daß ich von diesem Verbot nichts wußte", erklärte Rhodan. Er hatte die Bestätigung, daß sein Schachzug richtig gewesen war. Auf alle Fälle hatte er einen Aufschub erreicht.
    „Wir bleiben weiterhin skeptisch!"
    „Das ist Ihr gutes Recht", meinte er schulterzuckend. „Es war nicht unsere Absicht, Sie als unsere Gastgeber irgendwie zu stören oder zu verärgern."
    Wie auf Kommando standen die Tbahrgs auf und verneigten sich kurz vor Rhodan, es war eine Geste der Konvention, ohne jeden Inhalt.
    „Beides ist leider geschehen und geeignet, die Beziehungen unerträglich zu belasten."
    Die Delegation verabschiedete sich steif. Rhodan ging mit ihnen bis zum ersten Antigravschacht und sah ihnen nach. Sie würden die Fläche von Te-Hotor betreten und dort sehen, wie ihre Leute die Besatzungsmitglieder der SOL wieder ins Schiff zurückbrachten, höflich, aber mit unerbittlichem Nachdruck.
    Rhodan biß auf seine Unterlippe.
    Was konnte er jetzt noch tun, um die aufgetauchten Rätsel zu untersuchen. Er war sicher, daß die merkwürdigen Vorfälle rund um die aufgefangenen Hyperfunksignale untersucht werden mußten - nur durch die Lösung, so meinte er, könnte er die verschollene Erde wiederfinden.
     
    *
     
    Die SOL und die SZ-2 standen etwa in der Mitte des langgezogenen Raumhafens Te-Hotor. Rund vierzig Kilometer waren bis zu dem phantastischen Bauwerk der Eingangsschleuse zurückzulegen. Es war keine zu große Entfernung, die Tbahrgs, an frei umherwandernde Einzelpersonen und Gruppen der Fremden gewohnt, schöpften in der ersten Zeit keinen Verdacht.
    Sie beachteten nicht einmal die größeren und beschwingten Schritte der Solaner, für die eine Gravitation von rund acht Zehntel der gewohnten Schwerkraft ein Vergnügen darstellte.
    Jusca und Taicichi waren die ersten der fünfhundert Besatzungsmitglieder, die das Schiff verließen.
    Sie liefen zum Einstiegsschacht der Röhrenbahn, sprangen leichtfüßig, sich an den Händen haltend, die Stufen hinunter und saßen kurze Zeit später in dem dahinjagenden Zug, der in südlicher Richtung brauste. Sie dachten an nichts anderes als an die Stätte des Glücks. Sie freuten sich auf den Augenblick, an dem sie die Schleuse betreten und den ersten Hauch des Glücks spüren würden.
    „Rhodan hat uns förmlich aus dem
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