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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer
Autoren: Jason Dark
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folgenden Jahrhunderten stehen bleiben, das war sicher. Dennoch war es kein gutes Gefühl, das uns erfüllte. Es war die Enge, die dafür sorgte. Auch meine Kopfschmerzen dämpften mein Wohlbefinden arg.
    »Es ist kalt!«, flüsterte Rose mir zu. Sie drehte mir ihr Gesicht zu.
    Ich sah ihre blasse Haut, die in der Dunkelheit einen bläulichen Schein angenommen hatte. »Aber das kommt auch von innen. Hörst du auch das Rauschen?«
    Ich hörte es. Sehr deutlich war es nicht. Es drang aus der Ferne an unsere Ohren. Nur lag die Ferne tief unter der Erde. Es musste der Wildbach sein, der dort schäumte.
    Ich leuchtete nach links, wo der Ausgang dieser schmalen Klamm lag. Er zeichnete sich sogar ziemlich deutlich ab, denn dahinter lag die normale Dunkelheit wie eine blaue Wand, heller natürlich als die Finsternis zwischen den Wänden der Klamm.
    Ich strahlte dorthin.
    Der letzte Rest des Lichtbalkens drang in die normale Dunkelheit hinein. Er schuf dort einen hellblauen Kreis. Er sah aus wie ein Stern, vor den sich eine dünne Wolke geschoben hatte.
    Rose Cargill fasste nach meinem Arm. »Komm, lass uns weitergehen. Ich will hier endlich weg.«
    »Ich auch.«
    Schweigend setzten wir den Weg fort, der nicht leicht zu gehen war, weil ziemlich viel Geröll herumlag. Große Steine, die aus den Wänden herausgebrochen zu sein schienen.
    »Wo sind sie?«
    Ich hatte gewusst, dass Rose die Frage stellen würde, doch eine Antwort konnte ich ihr nicht geben. Auch ich rätselte, wo sie sich versteckt hielten. Da gab es Orte genug. Sie konnten plötzlich aus irgendeiner Lücke erscheinen und sich auf uns stürzen. Allerdings hätten sie uns auch unfreiwillig gewarnt, denn den Gestank konnten sie nicht abstellen.
    Wir ließen die Klamm hinter uns.
    »Endlich«, flüsterte Rose. Sie lehnte sich an mich. »Dass wir so weit kommen würden, hätte ich nie gedacht.«
    »Ich auch nicht, Rose. Du warst einfach gut und bist über dich selbst hinausgewachsen. Das ist es doch gewesen.«
    »Hör auf. Ich hatte einfach Schiss, und ich wollte überleben.«
    »Richtig.«
    Vor uns lag die weite Hochebene. Sie war gut zu überblicken. Was dort schimmerte, war das Wasser des Wildbachs. Mond-und Sternenlicht schienen in das Hochtal hinein. Es durchwehte die Dunkelheit mit seinem Schleier, als hätte jemand schimmernden Staub in die Höhe geworfen. Und wie gemalt sah ich den Umriss des Wagens. Selbst aus dieser Distanz war seine Schieflage zu sehen, denn ein Reifen war von einem der Wesen angefressen worden, wie mir Rose mitgeteilt hatte. Hoffentlich war es nur einer gewesen, hoffentlich hatte dieses Monster nicht noch mehr Hunger gehabt, dann nämlich sahen wir gut aus. Es war nicht eben das Wahre, auf der Suche nach einem Telefon zu Fuß durch die Berge zu irren.
    Rose Cargill ging jetzt schneller. Sie konnte es nicht erwarten, wieder in ihre gewohnte Umgebung zu gelangen. Ich war da vorsichtiger, aber auf dem flachen Gelände zeichneten sich die Gestalten der beiden Zombies nicht ab.
    Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie es aufgegeben hatten.
    Diese Wesen waren darauf programmiert, an Menschenfleisch heranzukommen. Sie wollten nur töten, das war ihr Ziel.
    Wenn es für sie eine Deckung gab, dann war es nur der Wagen. Es gefiel mir nicht, dass Rose Cargill so schnell auf ihr Ziel zulief. Deshalb holte ich sie durch einen Ruf zurück, und sie drehte sich auch um. »Was ist denn?«
    »Ich möchte als Erster am Wagen sein.« Beim Näherkommen sah ich, dass sich ihre Augen weiteten.
    »Ja, ich verstehe, John. Du rechnest damit, dass sich die letzten beiden einen Unterschlupf gesucht haben. Zeit genug hatten sie ja.«
    »So ist es.«
    »Aber gib Acht, John«, flüsterte sie und hielt sich an mir fest. »Ich möchte dich nicht verlieren.«
    »Keine Angst, ich bin zäh.«
    »Ja, das glaube ich.«
    Zwischen uns und dem Wagen lag nur noch das Wasser. Der Bach floss dort nicht so schnell. Er mündete in einen kleinen See.
    Meine Füße patschten durch das Wasser. Dass sie nass wurden, störte mich nicht. Ich hatte nur Augen für das schief dastehende Fahrzeug, und wieder stieg die Spannung in mir an.
    Mir reichte die Distanz von drei Schritten, um stehen zu bleiben.
    Ob sich der eine oder andere Zombie im Wagen befand, konnte ich nicht erkennen. Hinter den Scheiben war es finster. Die Türen waren geschlossen. Nichts hatte sich verändert.
    Ich drehte mich kurz um.
    Rose Cargill stand jenseits des Wassers. Sie wirkte verkrampft, der Blick traf mich und
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