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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer
Autoren: Jason Dark
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schmerzte. Rose blickte mir aus großen Augen entgegen. Es hatte schon etwas Feierliches an sich, als ich ihr das Kreuz um den Hals hängte und ihr dann zulächelte.
    »Lass es dort hängen.«
    »Und die anderen?«
    »Das packen wir.« Die Beretta hatte ich wieder an mich genommen. »Sie ist mit geweihten Kugeln geladen, verstehst du?«
    Rose verstand nicht. In ihren Augen las ich zahlreiche Fragen. Es war ihr wohl unbegreiflich, wie jemand es fertig brachte, diese Wesen mit Kugeln zu vernichten. Und von geweihtem Silber hatte sie sicherlich noch nichts gehört.
    Wahrscheinlich dachte sie über mich nach und in welcher Funktion ich wohl hier war.
    Ich verdankte ihr mein Leben, und das sagte ich ihr auch einige Male. Rose drehte sich zur Seite. Sie wollte davon nichts hören und sprach ins Leere. »Irgendwann sprechen wir noch drüber, aber nur, wenn wir es tatsächlich geschafft haben.«
    Sie hatte noch Angst.
    Die letzten beiden Wesen hatten sich zurückgezogen. Irgendwo in diesem ungewöhnlichen Gewölbe würden sie auf uns lauern. Verstecke gab es genug in dieser von der Natur geschaffenen Burg. Hier hatten die Menschen kaum Hand angelegt, das alles hatte sich im Laufe von Jahrtausenden durch Umwelteinflüsse so entwickelt.
    Rose fasste nach meiner Hand. »Woran denkst du, John?«
    »Daran, dass wir uns hier empfehlen sollten.«
    »Ja«, sagte sie, trat mit dem Fuß auf und schrie. »Ja, ich will hier weg, verdammt!«
    Es gab wohl keinen, der sie besser verstanden hätte als ich.
    ***
    Der Rückweg konnte im Vergleich zu dem, was hinter uns lag, als leicht bezeichnet werden. Er war trotzdem gefährlich, denn in jeder Schatteninsel zwischen den helleren Wandöffnungen konnten unsere Feinde lauern. Wir gingen hintereinander, und ich hatte die Führung übernommen.
    Rose Cargill, die Fotografin aus dem Elsass, blieb dicht hinter mir.
    Manchmal so dicht, dass ihr warmer Atem die Haut in meinem Nacken traf. Ich sah es nicht, doch ich spürte, wie sie zitterte. Hin und wieder berührte sie mich. Wahrscheinlich wollte sie die Gewissheit haben, dass ich noch vorhanden und nicht mein eigener Geist war.
    Die Stufen waren verflucht schmal, ausgetreten und auch von unterschiedlicher Höhe. Eigentlich war es Wahnsinn, was wir taten, doch es gab keinen anderen Weg.
    Draußen war es dunkel geworden. Eine Nacht in den Pyrenäen, sternenklar. Hin und wieder fiel das blasse Licht der Sterne durch die Öffnungen und zeichnete einen hellen Schatten auf die Stufen.
    Die Treppe führte in Wendeln in die Tiefe. Unser Ziel stand fest.
    Es war Rose Cargills Geländewagen. Wir brauchten ja nur einen Reifen zu wechseln, um wegzukommen. Beide hofften wir, dass nicht mehr mit dem Fahrzeug geschehen war.
    Gern wären wir lautlos den Weg nach unten gegangen. Es war leider nicht möglich, und so wurden wir von den eigenen Tritt-und Atemgeräuschen irritiert.
    Neben einer der Fensteröffnungen im Mauerwerk blieb ich stehen und atmete tief durch. Auf meiner Stirn lag der dünne Schweiß. Vor mir stand die Fotografin. Sie sah blass aus. Ihr Gesicht kam mir vor, als würde es als bleicher Fleck über dem Boden schweben. Sie bewegte ihre Augenlider, atmete scharf durch die Nase und krallte sich dann mit einer Hand an meinem Arm fest. »Warum gehen wir denn nicht weiter?« Obwohl sie flüsterte, klang ihre Stimme ziemlich laut.
    »Keine Sorge, Rose, wir werden gleich weitergehen.«
    »Worauf wartest du?«
    »Ich möchte einen Versuch wagen.«
    »Und welchen?«
    Ich griff in die Tasche und holte meine schmale Bleistiftleuchte hervor. Sie wusste zuerst nicht, was es war. Ich erklärte es ihr. Rose erschrak trotzdem. »Ist das nicht gefährlich?«, hauchte sie. »Wenn die beiden Wesen das Licht sehen, dann wissen sie genau, wo wir uns aufhalten. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.«
    »Irrtum, Rose, mit dem Licht.«
    »Du wirst sie herlocken…«
    »Das will ich auch!«
    Wäre genügend Platz gewesen, dann wäre sie zurückgewichen. So aber blieb sie stehen und schauderte zusammen. »Ich kann es nicht begreifen, aber du wirst wissen, was du tust.«
    »Und ob.« Ich drückte mich an ihr vorbei und bat sie, hinter mir zu bleiben. Dann dachte ich nach. Den Weg kannte ich ja. Ich war ihn bis zum Ziel gegangen, bevor es mich dort erwischt hatte. Das alles war mir in guter Erinnerung geblieben, deshalb wusste ich auch, dass wir ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft hatten.
    Blieb der Rest…
    Ich musste mich nach links drehen, um die Stufen hinableuchten zu
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