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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer
Autoren: Jason Dark
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Nadine wieder zu hören. Auf gedanklichem Weg versuchte ich, ihr eine Botschaft zuzusenden. Ich strengte mich an, dachte nur an sie, und dieses Denken war so stark, dass ich davon Kopfschmerzen bekam.
    Ich hörte mich selbst atmen. Es störte mich sogar. Ich wollte den Kontakt auf jeden Fall wiederherstellen, aber Nadine reagierte nicht so, wie ich es mir vorstellte.
    Dabei war sie noch da. In meinem Gehirn spürte ich ihre Anwesenheit, das Fremde, das trotzdem nicht so fremd war, eben anders.
    Nadine und ich hatten uns sehr gut und intensiv gekannt, und auch jetzt hatten wir uns nicht vergessen.
    »Melde dich – melde dich!«
    Es blieb ruhig.
    Stumm, dumpf und kalt kam mir mein Gehirn vor. Das Innere war zu Eis geworden, es fror noch stärker ein, um möglichst keinen Platz für fremde Gedanken zu lassen. Oder? GEFAHR FÜR DEN SESSEL!
    Da war sie wieder. Diesmal richtig schrill, als stünde eine Stimme kurz vor dem Umkippen. Dann hörte ich ein Stöhnen. Das Geräusch stammte nicht von ihr, sondern kam von außerhalb. Wenn mich nicht alles irrte, hatte es Abbé Bloch ausgestoßen.
    Der Sessel vibrierte. Auf einmal fingen die Knochen an zu leben.
    Sie summten nicht, sie zitterten nur, sie sandten mir eine Botschaft zu. Ich fragte mich, ob auch sie mich warnen wollten, aber das war wohl nicht der Fall.
    So musste ich warten.
    Noch einmal hörte ich Nadine und hatte dabei das Gefühl, sie vor mir zu sehen. Ihr rötliches Haar, ihren schlanken Körper und auch die wissenden Augen. GEFAHR! Ja, verflucht. Ich wusste es. Aber warum wurde sie nicht konkreter? Ich schrie in Gedanken die eine Frage hinaus, doch sie stieß offenbar ins Leere. Da war nichts, gar nichts mehr. Die Gefühle oder der Sturm in meinem Innern hatten mich verlassen. Ich saß wieder völlig normal auf dem Skelett-Sessel und merkte erst jetzt, wie stark sich meine Hände um das Gebein der Lehnen verkrampft hatten.
    Dann öffneten sich die Augen! Suko hockte zum Greifen nahe vor mir. Er hatte es auf seinem Platz nicht mehr ausgehalten, schaute mich an, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Was war das, John?«
    Ich war noch immer leicht benommen. »Wovon sprichst du? Was meinst du damit?«
    Er verdrehte die Augen. »Ich kann es dir auch nicht genau erklären. Du hast dich nur so seltsam benommen, und plötzlich warst du weg.« Die letzten Worte machten mich mobil. »Moment mal, was hast du gesagt? Ich war weg?«
    »Ja, aber nicht so, wie du meinst. Geistig weg, verstehst du? Nicht mehr bei der Sache.« Nachdenklich nickte ich. »Ja, da kannst du Recht haben. Das stimmt sogar.«
    Mein Freund verengte die Augen. »John, was war los? Rede, du musst sprechen!«
    Ich entspannte mich. »Sicher, ich werde es dir erzählen, aber du musst mir auch glauben.«
    »Versteht sich. War es so schlimm?«
    »Nein, nicht direkt schlimm, aber schon überraschend. Und zwar sehr überraschend, wobei das Wort noch zu schwach ist. Ich würde von einem Hammerschlag reden.« Suko kapierte schnell. »Dann müsste jemand da gewesen sein, der den Hammer geführt hat.«
    »Das stimmt auch.«
    »Und wer war derjenige?«
    Ich richtete meinen Blick direkt auf Sukos Gesicht. »Irrtum, mein Freund. Nicht derjenige, sondern diejenige, wenn du verstehst.«
    »Immer noch nicht!«
    Ich wollte meinen Freund nicht weiter auf die Folter spannen und rückte mit dem Namen heraus. »Nadine Berger!«
    Suko hörte mich, er reagierte, er wich zurück, als hätte ich ihm die Pest mitgebracht. Sein Gesicht nahm für einen Moment eine maskenhafte Starre an, dass er Mühe hatte, überhaupt ein Wort hervorzubringen. Er schluckte nur und schüttelte den Kopf. »Das – das ist doch nicht wahr. Das hast du dir eingebildet!«
    »Auf keinen Fall.«
    Er stemmte sich hoch, schaute zu Boden. »Nadine Berger«, murmelte er und rekapitulierte. »Verdammt noch mal, John, die ist nicht hier. Die ist doch in Avalon.«
    »Davon gehe ich auch jetzt noch aus.«
    »Soll das heißen, dass sie es geschafft hat, eine Brücke zu schlagen? Von Avalon bis zu dir?«
    »Exakt.«
    Er sah aus, als wollte er sich an den Kopf fassen, ließ es bleiben und fragte nur, da handelte er wie ein richtiger Polizist. »Wo ist der Sinn? Was ist das Motiv?«
    »Tut mir Leid«, flüsterte ich. »Das hat sie mir nicht gesagt. Es blieb einzig und allein bei der Warnung. Damit war für Nadine Berger die Sache erledigt.«
    Suko hatte noch immer daran zu knacken. »Avalon, Avalon«, flüsterte er immer wieder. »Verflucht noch mal, John, wenn ich
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