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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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Nicole.
    »Unter Druck!«
    »Unter wessen Druck? Gibt es Spuren, Hinweise? Nur deine eigene Annahme, es müsse eine Entführung sein…«
    »Ich weiß, dass es eine ist!«, beharrte Ted starrköpfig.
    »Sagt dir das dein Gespür?«, wollte Zamorra wissen.
    Er wusste, dass Ted eine besondere Para-Gabe besaß, eine Art Witterung, die ihn bei bestimmten Geschehnissen besonders aufmerksam werden ließ, nur konnte ihm diese Witterung nie verraten, worauf exakt er zu achten hatte.
    Ted sah Zamorra düster an.
    »Also nicht«, folgerte der Professor. »Denn sonst hättest du längst nach den entsprechenden Spuren und Hinweisen gesucht. Dein Gespür sagt dir aber nichts. Du bist ratlos.«
    »Genau deshalb bin ich ja hier, damit ihr mir helft, Carlotta zu finden.«
    »Wo sollen wir anfangen?«, fragte Nicole.
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Engagiere einen Detektiv«, schlug Nicole vor. »Detekteien haben bessere Möglichkeiten als wir, einen Menschen irgendwo auf der Welt zu finden.«
    »Irgendwo auf der Welt? Sie ist längst nicht mehr auf der Welt! Sie ist irgendwo da draußen im Weltraum, in einem Raumschiff der Ewigen oder längst auf einem anderen Planeten! Was ist nun, helft ihr mir oder nicht?«
    »Du verbeißt dich da in eine einzige von vielen Möglichkeiten«, brummte Zamorra. »Für mich ergibt eine solche Entführung einfach keinen Sinn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ewigen deine Freundin entführt haben. Wenn sie uns schaden wollen, haben sie ganz andere Möglichkeiten. Das haben sie uns gerade in der Tendyke-Forschungsanlage bewiesen.«
    »Zudem muss ihnen klar sein, dass sie sofort Verfolger im Nacken haben«, ergänzte Nicole. »Warum sollen sie das riskieren?«
    »Weiß ich doch nicht!«, fuhr der Reporter auf. »Ihr wollt mir also nicht helfen?«
    »Wir werden dir helfen, soweit wir können. Aber wir werden auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen.«
    »Vergesst es!«, knurrte Ted. »Andere Möglichkeiten stehen nicht zur Debatte.«
    Er nahm den Brief wieder an sich und verließ den Raum, ohne sich umzuschauen.
    »Denke auch an ihren Wunsch, dass niemand nach ihr suchen soll«, rief Nicole ihm nach. Aber Ted reagierte nicht mehr darauf. Er stapfte in Richtung Keller davon, wo die Regenbogenblumen wuchsen.
    »Mann, den hat’s aber voll erwischt«, murmelte Zamorra kopfschüttelnd. »So habe ich ihn ja noch nie erlebt!«
    ***
    »Was hältst du von der Geschichte?«, fragte Nicole und lümmelte sich in den Sessel.
    »Wohl weit weniger als Ted«, sagte der Gefragte. »Carlotta verhält sich schon seit Monaten seltsam, und dieses Seltsame steigerte sich immer weiter. Mit ihr stimmt etwas nicht. Sie hat sich sehr stark verändert. Leider. Und diese Veränderung dürfte der Grund für ihr Verschwinden sein.«
    »Du glaubst also nicht an eine Entführung.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Alles andere, aber nicht das. Sie hat sich von Ted getrennt, weil sie sich beide voneinander entfremdet haben, nicht mehr und nicht weniger. Was für diese Entfremdung verantwortlich ist, weiß ich nicht, und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es wissen will. Aber es steckt garantiert nichts Außerirdisches dahinter. Auch nichts Dämonisches. Menschen verändern sich nun mal, das gibt es. Und wenn sie von ihrem Partner nicht das bekommt, was sie will, warum soll sie dann bei ihm bleiben? Wenn sie ihn immer wieder bittet, sich nicht in Gefahr zu begeben, und er es trotzdem immer wieder tut? Wenn er nicht einmal darauf Rücksicht nimmt, dass sie ihn plötzlich begleitet und sich damit ebenfalls in Gefahr begibt? Eine Gefahr, die zwar gleich stark ist, für sie aber erheblich größer als für Ted, weil sie im Gegensatz zu ihm nicht gelernt hat, damit fertig zu werden! Wenn er selbst darauf noch nicht reagiert, dann…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Dann verlässt sie ihn eben«, fuhr Nicole fort.
    »Und es haut ihn gewaltig um, weil damit nun wirklich nicht gerechnet hat. Er liebt sie wirklich«, sagte der Professor leise. »Ich weiß nicht, was wir tun können, um ihm zu helfen. Ich weiß, dass es absolut keinen Sinn hat, wenn wir versuchen, Carlotta irgendwo aufzuspüren. Sie wird kaum zu ihm zurückkehren wollen, und er wird sich auch nicht ändern, er wird immer der alte Draufgänger bleiben.«
    »Es sei denn, diese Sache wirft ihn dermaßen aus der Bahn, dass er…«
    Sie brauchte nicht weiterzusprechen.
    Zamorra wurde nachdenklich.
    Steckten vielleicht doch Gegner dahinter? Wollten sie auf diese
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