Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Zukunft sah gut aus.
    Vor einer Tür blieb er stehen. Im weichen Licht schimmerte das flache Türschloß wie flüssiges Silber. Kiriakis holte den Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür.
    Behutsam schob er sie auf. Lautlos, alles war gut geölt, denn hier hatte er die Dinge im Griff.
    Ein sehr gut klimatisierter, kühler Raum nahm ihn auf. Es gab hier keinen Prunk wie in den Wohnräumen, diese Einrichtung konnte als rein zweckmäßig bezeichnet werden.
    Er schloß die Tür hinter sich und kümmerte sich nicht um den langen Stahltisch. Ihn interessierte der Panzerschrank, der fast bis hoch an die Decke reichte.
    Um ihn zu öffnen, mußte er einen bestimmten Code einstellen. Nur er kannte ihn, hatte sich leicht gebückt und lauschte dem Klicken der Mechanik, als er an den Rädern drehte.
    Dann griff der Code.
    Kiriakis nickte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er umklammerte den ovalen Griff und zerrte die schwere Tür des Panzerschranks auf. Ein saugendes Geräusch entstand, vergleichbar mit einem Schwappen, dann konnte er einen Blick in den Tresor hineinwerfen.
    Er war in verschiedene Fächer von unterschiedlicher Höhe unterteilt. Das unterste war leer. In den anderen lagen Papiere und Geld in verschiedenen Währungen.
    Darum aber kümmerte er sich nicht. Für ihn war jetzt das oberste Fach wichtig, denn genau dort hatte er etwas abgestellt, das er als Ziel seines bisherigen Lebens bezeichnete.
    Sehr behutsam holte er das Gefäß hervor, das an ein Aquarium erinnerte. Allerdings war es oben geschlossen. An der Seite war ein Zusatzkasten für die starke Batterie. Sie lieferte die Energie für die Kühlung des Gefäßes. Kiriakis Beute durfte nicht der Wärme ausgesetzt sein, sonst ging sie verloren. Er umfaßte das Gefäß behutsam an den Seiten, hob es an und holte es aus dem Panzerschrank.
    Ebenso vorsichtig drehte er sich wieder um, ging zu einem Tisch und stellte es dort ab.
    Dann holte er sich einen Stuhl heran. Mit einem Stöhnlaut ließ er sich nieder. Seine Augen leuchteten, er rieb die Handflächen gegeneinander wie jemand, der sich diebisch freute. Dann schaute er gegen die Scheibe.
    Sie war abgedunkelt, aber immer noch so lichtdurchlässig, daß er die wichtigen Dinge erkennen konnte.
    Den Boden hatte er mit einem weichen Stoff ausgelegt. Und auf ihm lag seine Beute.
    Vier dritte Augen!
    Kiriakis konnte es noch immer nicht glauben, denn wie Augen sahen sie nicht gerade aus. Vielmehr wirkten sie wie vertrocknete Blutklumpen, die bereits eine braune Farbe angenommen hatten und runzelig geworden waren.
    Fast wie kleine Hirne…
    Es war die Beute des Todesvogels, die er aus den Stirnen der Toten geholt hatte. Für Kiriakis waren sie ungemein wertvoll. Sie erinnerten ihn an kleine, leistungsstarke Computer, in denen ein immenses Wissen gespeichert worden war, das allerdings erst noch geweckt werden mußte, und Kiriakis mußte es auch schaffen, den richtigen Code dafür zu finden. Da war er jedoch optimistisch. Wenn er es nicht schaffte, würde das sicherlich der Prinzessin gelingen. Die Person besaß alles, was er haben wollte. Nefret war der Schlüssel zu einer tiefen, längst in Vergessenheit geratenen und verschollenen Vergangenheit.
    »Ja…«, flüsterte Kiriakis, wobei er kaum die Lippen bewegte. »Ja, ich werde mich darum kümmern. Ich bin derjenige, der alles revolutioniert.« Er grinste sich selbst zu, denn sein Gesicht zeichnete sich schattenhaft auf der Glaswand ab.
    Er war zufrieden.
    Wieder hob der Mann das Gefäß sehr behutsam an. Im Licht der weichen Deckenstrahler bewegte er sich wieder auf den Panzerschrank zu und stellte seine Beute hinein.
    Mit einem Schwappen schloß sich die Tür.
    Kiriakis war zufrieden, und das Lächeln auf seinen Lippen fror ein wie Wasser im Winter.
    Dann ging er weg.
    Er rieb seine Hände an der Hose trocken. Gern wäre er gewachsen, denn für viele Leute zählten nur die körperlich großen Sieger. Er war ziemlich klein geraten, hatte aber Macht. Heute noch viel mehr als früher, denn Geld war für ihn nur das Mittel zum Zweck gewesen. Von nun an würde er der Welt beweisen, wer er war…
    ***
    »Nein, verdammt, nein!«
    Soviel konnte ich verstehen, aber keiner von uns hatte die Worte ausgestoßen, sondern der Mann, der abgestellt worden war, um Nefret zu bewachen. Und sie war endlich aus ihrem tranceähnlichen Zustand erwacht. Sie hatte gehandelt.
    Eine goldene Hand umklammerte die Kehle des Mannes. Er war nicht mehr dazu gekommen, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher