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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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vierschrötige Gestalt.
    Der Cyborg setzte magische Kräfte ein.
    Sie lösten sich von ihm, schwebten auf den Polizisten zu und hüllten ihn ein. Rodway brüllte auf.
    Das violette Leuchten drang in ihn, füllte seinen gesamten Körper aus.
    Aber nur für Sekundenbruchteile. Dann gab es in seinem Kopf einen schrecklichen Knall. Ein heftiger Schmerz ließ ihn aufstöhnen, und er brach zusammen.
    Wie leergefegt war die Straße mit einemmal. Alle Menschen hatten sich in die Häuser zurückgezogen. Niemand brachte mehr den Mut auf, sich den Kidnappern entgegenzustellen.
    Sie stießen Linda in einen Wagen, der so schwarz war wie ihre Lederkleidung, und Augenblicke später brausten sie mit ihr davon.
    ***
    Die Nachricht von der Entführung erreichte das CIA-Hauptquartier drei Stunden später.
    Noel Bannister kam mit finsterem Gesicht von General Mayne zurück.
    Das spleenig weiß gefärbte Haar wuchs ihm über die Ohren. Er war drahtig, und die Kraft, die in ihm steckte, sah man ihm nicht an. Aber ich hatte ihn schon kämpfen gesehen und wußte, daß er nicht nur überdurchschnittlich stark, sondern auch unwahrscheinlich schnell war.
    Bisher war er General Maynes Feuerwehr gewesen.
    Wo alle anderen versagt hatten, wo alle Stricke gerissen waren, setzte Mayne seinen besten Mann ein, und die Erfolge, die Bannister selbst dann noch erzielte, konnten sich sehen lassen.
    Deshalb durfte er sich Mayne gegenüber auch Dinge herausnehmen, die der General bei anderen niemals geduldet hätte. Mayne war ein kluger Mann. Er wußte Noel Bannister nicht nur zu schätzen, sondern auch genau richtig zu behandeln.
    Es wäre dumm von ihm gewesen, auf irgendwelchen Dienstvorschriften herumzureiten. Man durfte Bannister nie gegen den Strich bürsten, das konnte er nicht leiden. Darauf reagierte er sauer, und wer diesen Mann schon mal gesäuert erlebt hatte, wußte, was das bedeutete.
    Ich war mit ihm allein.
    Mr. Silver und Lance Selby trainierten mit den Agenten. Boram trieb sich irgendwo herum.
    Noel tastete seine Taschen ab. Er fand keine Zigarette. »Verdammt«, sagte er.
    Ich bot ihm als Ersatz ein Lakritzenbonbon an. Er bediente sich mürrisch.
    »Hast du Sorgen, Freund?« fragte ich den Amerikaner.
    »Kann man wohl sagen«, erwiderte der CIA-Agent. »Ich kriege langsam Magengeschwüre, und weißt du, wer dafür verantwortlich ist?«
    »General Mayne?«
    »Ach was, der ist in Ordnung, mit dem komme ich prima zurecht. Wer steht denn ganz oben auf meiner persönlichen Abschußliste?«
    »Kull«, sagte ich wie aus der Pistole geschossen.
    »Sehr richtig.«
    »Seit wir ihm den Spaß mit den Killerbienen verdorben haben, war von ihm nichts mehr zu hören«, sagte ich und schob mir auch ein Bonbon zwischen die Zähne.
    »Das heißt noch lange nicht, daß der verdammte Kerl, der sich für das größte Genie aller Zeiten hält, inzwischen untätig war«, sagte Noel.
    »Hört sich so an, als hätte er schon wieder etwas Neues ausgeheckt«, sagte ich, und ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit.
    Professor Mortimer Kull war ein Verbrechergenie. Ein wahnsinniger Wissenschaftler, der die Welt beherrschen wollte. Sein Kopf war voller gefährlicher Ideen, die alle darauf abzielten, den Globus in ein totales Chaos zu stürzen. Denn dann würde es ihm leichtfallen, die Weltherrschaft anzutreten.
    Ähnliche Ziele verfolgte auch die schwarze Macht, deshalb ließ sie ihn nicht nur gewähren. Atax, die Seele des Teufels, hatte sich mit diesem gefährlichen Verrückten sogar verbündet.
    »Du weißt, er ist steinreich«, sagte Noel Bannister. »Ein Multimilliardär, der den Hals nicht vollkriegt, denn Geld regiert die Welt, und je mehr er davon in die Finger bekommt, desto besser kann er seine Machtposition ausbauen.«
    Unzählige Agenten waren für Kull tätig. Sie gehörten seiner Organisation des Schreckens, kurz OdS genannt, an und waren allesamt gewissenlose Schurken, denen ein Menschenleben nicht das geringste wert war.
    OdS-Agenten gingen über Leichen. Viele, die ihnen in die Hände gefallen waren, hatten das nicht überlebt.
    Auch Lance Selby gehörte zu ihren Opfern. Er hatte nach wie vor Professor Kulls synthetisches Blut in seinen Adern. Es hatte ihn zum gefährlichen Kamikazekiller gemacht, und er hätte in Kulls Auftrag Tucker Peckinpah töten und dabei selbst sterben sollen. [1]
    Roxane konnte das verhindern, aber dann zeigte das künstliche Blut eine schreckliche Nebenwirkung: Lance alterte sehr schnell, wurde zum Greis und
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