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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie
Autoren: W.K. Giesa
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Zwang, ihr Volk vor der entropischen Zerstörung ihrer Welt zu retten, und so entfielen nun viele Streitgründe.
    Dennoch war der Kult der Kälte nur mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Jahrhunderte alte Traditionen ließen sich nicht von einem Tag zum anderen abschaffen, auch nicht von einem Jahr zum anderen. So etwas brauchte seine Zeit. Zamorra ahnte, dass frühestens die nächste Generation in der Lage war, die alten Schuppen abzustreifen und die neuen Gegebenheiten als normal zu akzeptieren.
    Sie erreichten das Organhaus. Die drei Sauroiden hielten plötzlich kleine Waffen in den Händen. Nadelwerfer!
    Die verschossen Kältenadeln, die in der Lage waren, einen Menschen oder Sauroiden innerhalb von Sekunden im wahrsten Sinne des Wortes »kalt zu stellen«.
    Zamorra winkte ab. »Kein Waffeneinsatz«, verlangte er.
    »Leichtsinn«, knurrte einer der Sauroiden.
    Sprachliche Verständigungsprobleme gab es nicht. Zamorra hatte die Sauroidensprache ebenso erlernt wie Nicole, und die Peters-Zwillinge verstanden als Telepathinnen ohnehin, was gesagt wurde, weil sie die gedankliche Bedeutung auffingen.
    Zudem hatten die meisten Sauroiden inzwischen die auf der Menschenwelt gebräuchlichsten Sprachen erlernt - Englisch, Französisch, Spanisch und vermutlich auch Japanisch und Chinesisch…
    Die Tür des Hauses war verschlossen. Zamorra versuchte eine Öffnung zu erwirken, aber das Haus reagierte nicht. Das war etwas ungewöhnlich. Die Silbermond-Druiden pflegten ihre Wohnbereiche für gewöhnlich nicht zu verriegeln, zumal sie per zeitlosem Sprung ohnehin jederzeit überall Zutritt haben konnten.
    »Da drinnen ist niemand«, sagte Uschi Peters.
    Monica nickte dazu.
    »Vielleicht tot?«, vermutete Nicole. Zamorra aktivierte mit einem Gedankenbefehl sein Amulett und erzwang damit eine Öffnung des Hauses. Vorsichtig trat er ein.
    Das Amulett zeigte abklingende dunkle Magie, die draußen nicht spürbar gewesen war.
    Etwas daran irritierte ihn. Es war keine eigentliche Schwarze Magie, die er hier signalisiert bekam. Eher dunkelgrau…
    In dieser Form hatte er Magie bisher noch nicht kennengelernt.
    Er dachte an Julian Peters. Und an die Bäume, die zu Monstern geworden waren, die ihn und Julian bedroht hatten…
    Was hatte er da gespürt?
    Nichts!
    Jetzt erst wurde ihm das klar. Da war einfach nichts gewesen. Hier aber spürte er plötzlich Magie.
    Vorsichtig sah er sich um. Das Organhaus war wirklich leer, und wenn er nicht den Hauch der grauen Magie wahrgenommen hätte, wäre er davon ausgegangen, sich geirrt und das falsche Haus erwischt zu haben - und wenn da nicht das Chaos wäre…
    Es sah nach einem kurzen, aber heftigen Kampf aus. Jemand hatte sich gegen einen Überfall gewehrt.
    Vali?
    Entschlossen löste Zamorra das Amulett vom silbernen Halskettchen und aktivierte die Zeitschau. Er versetzte sich in Halbtrance und ließ das Abbild der Umgebung zurückgleiten in die jüngste Vergangenheit. Das Geschehen lag erst ein paar Minuten zurück, also gab es da keine wirklichen Probleme.
    Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte des scheibenförmigen, handtellergroßen Amuletts hatte sich verändert und war zu einer Art Minibildschirm geworden. Zugleich sah Zamorra die gleichen Bilder, die das Amulett zeigte, direkt vor seinem geistigen Auge.
    So wurde er Zeuge der Entführung.
    Die schwarzen Monster, die früher einmal Bäume gewesen waren, drangen in das Organhaus ein. Sie kamen per zeitlosem Sprung, wie es Druiden taten, sie griffen nach Vali und verschwanden mit ihr, wiederum per zeitlosem Sprung !
    Zamorra löste sich aus seiner Halbtrance.
    »Merde«, knurrte er.
    Fragend sahen die anderen ihn an.
    Er erklärte ihnen, was er beobachtet hatte. Da die Baumbestien sich per Teleportation fortbewegten, war eine Verfolgung unmöglich. Wo sie und Vali als ihre Gefangene sich jetzt aufhielten, ließ sich unmöglich feststellen. Da half keine Zamorra bekannte Magie.
    Und keiner von ihnen wagte sich ernsthaft vorzustellen, was diese Veränderten mit der Druidin anstellen würden…
    »Was nun?«, fragte Nicole ratlos. »Wie können wir ihr helfen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Auf diese Frage gab es wohl keine Antwort!
    ***
    T'Carra suchte nach einem Ausweg.
    Das Schmetterlingswesen, das aus einem Dämonenkind der Corr-Sippe entstanden war, war von den Unheimlichen gefangengenommen worden. Sie hatten T'Carra überrascht und an einen dunklen Ort entführt, ehe sie überhaupt begriff, was mit ihr geschah.
    Warum?
    Was
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