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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie
Autoren: W.K. Giesa
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seiner Rückkehr unmittelbar an Julians Aufenthaltsort materialisierte und nicht an einer anderen Stelle. Hatte Shado, der Aborigine, wieder einmal seine Traumzeit ins Spiel gebracht? Oder hatte Zamorra eine Möglichkeit gefunden, von sich aus eine Ortsbestimmung für seine Ankunft festzulegen?
    Zamorra schwieg sich dazu aus. Er war der Ansicht, dass Julian Peters nicht jede Einzelheit wissen musste, und erst recht nicht, dass Zamorra und seine Gefährtin in der Nähe von Reek Norrs Wohnei angekommen waren, um dort Regenbogenblumen-Ableger zu pflanzen. Das bekam Julian sicher noch früh genug mit, und dann war es für ihn zu spät, noch etwas dagegen zu unternehmen, wenn er nicht die Blumen vernichten wollte. Dabei würde er sich allerdings mit Reek Norr anlegen müssen, und ob er diese direkte Konfrontation riskierte, wagte der Parapsychologe zu bezweifeln.
    Allerdings: Reek Norr war auch noch nicht eingeweiht. Zamorra hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihm darüber zu reden, dass er im Küchengarten des Sauroiden zum Hobbygärtner geworden war.
    Aber in ein paar Monaten, wenn die Blumen groß genug waren, konnten sie bereits als Transportmittel dienen und boten Zamorra damit jederzeit Zutritt zum Silbermond, ohne dass er Julian Peters eigens darum bitten musste!
    Dass Zamorra seine Gefährtin Nicole hierher holen wollte, war Julian bekannt, und er begrüßte sie mit raschem Kopfnicken. Dass auch Mutter Uschi und Tante Monica mit von der Partie waren, überraschte ihn sichtlich, aber er überspielte diese Verblüffung, hatte jedoch für beide nur ein knappes »Hallo« übrig.
    Schön, wie er sich seiner Familie verbunden fühlt, dachte Zamorra sarkastisch und entsann sich daran, wie ablehnend Robert Tendyke seinem Vater Asmodis gegenüberstand, den er stets nur als seinen »Erzeuger« bezeichnete und ansonsten nichts mit ihm zu tun haben wollte. Julian gegenüber war er jedoch immer sehr fürsorglich gewesen und liebte seinen Sohn, nur erwiderte der diese Liebe in eher geringem Maße, wie es aussah.
    »Wir brauchen deine Unterstützung«, sagte Zamorra. »Ich bitte dich um deine Hilfe. Vali ist in Gefangenschaft geraten. Die Monsterbäume haben sie entführt. Wohin, ist unbekannt. Wir wissen nur, dass sie noch lebt. Rrakk Shazz glaubt, beim nächsten Kontakt die Position bestimmen zu können. Kannst du uns dann dorthin bringen?«
    »Dein Freund Shado könnte es sicher perfekter als ich«, brummte Julian unwillig.
    »Du glaubst also nicht, dass du es kannst.«
    »Dreh mir nicht das Wort im Munde herum, Freund meiner Eltern«, knurrte der Träumer. »Was weißt du schon von meinen Fähigkeiten, Meister des Übersinnlichen ?«
    Wie er es aussprach, war fast beleidigend. Zamorra ignorierte den Tonfall. »Kannst du es, willst du es - oder nicht?«
    »Es geht um Vali. Ich kann und will. Shazz…« Er wandte sich dem Sauroiden zu. »Wir sollten absprechen, wie wir den Teleport am besten vollziehen.« Unvermittelt berührte er Rrakk Shazz' Echsenstirn. Der Sauroide zuckte heftig zusammen. Zamorra hatte das Gefühl, als würde Shazz regelrecht kleiner unter dem Druck von Julians Magie. Aber das konnte nicht sein. Das Magie-Niveau des Sauroiden musste weitaus höher und stärker sein als das des Träumers !
    Im nächsten Moment war es vorbei.
    Rrakk Shazz stieß pfeifend den angehaltenen Atem aus. Er schüttelte sich leicht, dann nickte er Julian zu. »So könnte es gehen«, sagte er abgehackt. »Fangen wir an!«
    Die Peters-Zwillinge ließen sich wieder in ihren Sesseln nieder.
    »Vielleicht könnte uns ja mal jemand verraten, was ihr da gerade ausgeheckt habt«, verlangte Nicole.
    »Du würdest es nicht verstehen«, winkte Julian ab. »Wir beginnen jetzt.«
    Zamorra kochte fast vor Zorn, und er sah, dass es Nicole nicht viel anders erging. Aber - sie brauchten den Träumer…
    ***
    Im Tempel der Kälte atmete Tzakk Rakko erleichtert auf, als Julian Peters ging. Er hatte befürchtet, der Träumer könne den Forschern Steine in den Weg legen, wenn sie zu viel herausfanden - und dass Julian Peters Schwarze Magie verwendet hatte, um die Lebensbäume zu wecken, war dem Tempelherrn mittlerweile völlig klar.
    Was er nicht wusste, war, ob Julian Peters das bewusst oder unbewusst getan hatte.
    Was wusste er überhaupt von dem Träumer ?
    Nur, dass er den Silbermond in eine schützende Traumwelt gehüllt hatte, die niemand ohne Julians Erlaubnis betreten oder verlassen konnte. Nicht, dass dem Tempelherrn daran gelegen gewesen,
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