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0730 - Der unheimliche Todesengel

0730 - Der unheimliche Todesengel

Titel: 0730 - Der unheimliche Todesengel
Autoren: Jason Dark
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selbst zu.
    So mußte es laufen. Wenn er diese Schiene beibehielt, würde er bald wieder wie früher sein.
    Das kleine Lokal füllte sich allmählich. Es hatte sich herumgesprochen, daß hier gut und preiswert gegessen werden konnte. Es würde nicht ausbleiben, daß sich noch jemand zu ihm setzte, und das wollte Suko noch nicht.
    Deshalb zahlte er und verließ das Bistro.
    Von der Wärme in die Kälte.
    Der Sprüh wirbelte ihm entgegen. Dunst trieb gespenstisch über die Straßen hinweg. Er vermischte sich mit den Abgasen der Fahrzeuge. Das Wetter drückte, der Qualm aus den Schornsteinen stieg kaum hoch, aber Schnee würde es nicht geben.
    Suko dachte daran, daß in knapp drei Wochen das Weihnachtsfest gefeiert wurde. Er hatte sich als Asiate diesem alten europäischen Brauch angeschlossen. Es hatte ihm auch stets Spaß gemacht, Weihnachten mit den Freunden zu feiern, nur glaubte er nicht, daß er an diesem Tag dieses Gefühl würde aufbringen können.
    Soho nahm ihn auf.
    Er ging durch die Straßen, ohne auf die Umgebung zu achten. Sehr bald schon hatte er die Flecken hinter sich gelassen, die noch immer von Touristen durchstöbert wurden. Er geriet in eine Wohngegend mit alten Häusern, die in ruhigen Straßen standen, wo es Hinterhöfe gab, Einfahrten, regelrechte Verstecke, auch noch alter Baumbestand vorhanden war, ansonsten aber die Stille überwog.
    Er sah den kleinen Park mit den alten Bäumen und hatte den großen Betrieb hinter sich gelassen.
    Suko tauchte in den Park ein. Eine abendliche Stille umgab ihn. Er fürchtete sich nicht davor, allein durch den Park zu gehen, verteidigen würde er sich immer können.
    Leere Bänke, altes Laub auf dem Boden, feucht und deshalb matt glänzend.
    Es waren nur wenige Laternen vorhanden. Deren Licht streute zumeist gegen den Hauptweg, der den Park zerschnitt. Hinter dem Park sah Suko die geschlossene Zeile einer Häuserreihe. Jenseits davon lag die berühmte Regent Street, aber dort wollte Suko nicht hin. Er befand sich schon in Mayfair, wo das Wohnen ziemlich teuer war. Zugleich dachte er daran, daß hier auch Lady Sarah Goldwyn und Jane Collins lebten.
    Er verschwendete an die beiden nur einen kurzen Gedanken. Sie besuchen wollte er nicht, dann nämlich hätte man ihn mit Fragen durchlöchert, was ihm nicht paßte.
    Er änderte die Richtung.
    An einem Pub blieb er stehen. Er schaute durch eines der Fenster, fand es gemütlich, ging hinein und stellte sich an die Theke. Er schaute den Dart-Werfern zu, trank ein kleines Bier und dachte wieder daran, daß seine Schritte, ins normale Leben zurückzukehren, allmählich immer größer wurden.
    Es gefiel ihm. An der Theke gab er sich selbst ein Versprechen.
    Sobald sein Freund und Kollege John Sinclair wieder in London eingetroffen war, wollte er auch wieder ins Büro gehen, um mit dem Geisterjäger zusammen sich wieder um die Fälle kümmern, von denen er im Prinzip nicht lassen konnte.
    Er würde sich bei Sir James entschuldigen, auch bei Glenda Perkins. Beide hatten viel Verständnis für ihn gezeigt, ebenso wie die Conollys, die ihn des öfteren zu sich nach Hause eingeladen hatten, wobei es Suko immer abgelehnt hatte.
    Er trank sein Bier in kleinen Schlucken, bekam wieder Hunger und sah in einem rechteckigen Glasgefäß von der Größe einer Mikrowelle die dreieckigen Happen liegen, die mit einer Pastete bestrichen worden waren.
    Suko bestellte zwei, aß sie mit großem Appetit, zahlte dann und verließ den Pub.
    Wieder war Zeit vergangen. Der Abend schritt immer weiter fort. Suko überlegte, wie er sich verhalten sollte. Er konnte sich ein Taxi nehmen und nach Hause fahren lassen.
    Bei dem Gedanken dachte er wieder an seinen eigenen Wagen, den BMW.
    Er stand in der Tiefgarage. Lange Zeit hatte ihn Suko nicht angerührt. Allein das bewies, wie schlecht es ihm gegangen war, denn auf sein Auto war er immer sehr stolz gewesen. Er verspürte plötzlich den irren Wunsch, ihn zu fahren, sich hinter das Steuer zu setzen und hinein in die Nacht zu rasen.
    Einfach weg, einfach spüren, daß man noch lebte.
    Es war Unsinn, aber Suko freute sich trotzdem, daß ihm dieser Gedanke gekommen war.
    So fühlte er sich als Mensch.
    Er war in Gedanken versunken. Auf den Weg hatte er nicht geachtet. Er wußte auch nicht, in welch einer Straße er sich befand, als er wie aus einem Traum erwachte und zunächst einmal stehenblieb.
    Der Inspektor schaute sich um!
    Alte Häuser duckten sich unter dem Dunst. Die tiefen Wolken entließen den
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