Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
fest. Er würde
von der einsamen Nacht am Rand des Whirlpools und von den Irrlichtern erzählen.
    Aber nie würde
er ein Wort über die drei toten Männer verlieren. Man würde es ihm nicht
glauben, sondern tuscheln, daß in dieser Nacht offensichtlich sein Verstand
Schaden genommen hatte.
     
    ●
     
    Sie parkten
den Lotus und den schweren Bentley vor dem Hotel Victoria und nahmen dort
Quartier. Anschließend begaben sich Larry Brent und Higgins unverzüglich zur
Grafschaftspolizei, zu Inspektor Hollister.
    Der
wohlbeleibte, quicklebendige Mann mit den leicht hervorquellenden, hellblauen
Froschaugen wußte natürlich von der Ankunft der Kollegen vom Yard. Was Larry
Brent wollte, setzte Chiefinspektor Higgins ihm rasch auseinander.
    »Mr. Brent
ist Amerikaner, müssen Sie wissen, Inspektor, mit, na, sagen wir mal, sehr
guten Beziehungen zum FBI. Er glaubt, aufgrund eines Fotos in einer Zeitung
jenen Mann identifizieren zu können, den man auf dem sogenannten Teufelspick
gefunden hat.«
    »Aha!« machte
Inspektor Hollister und musterte Larry Brent interessiert. »Eine ganz
schreckliche Sache! Das Tagesgespräch in Devonshire, wie Sie sich denken
können, Sir. Die Leiche befindet sich, da wir ja kein eigenes
gerichtsmedizinisches Institut haben, im hiesigen Krankenhaus. Ich rufe dort
an, und wir könnten sofort hinfahren, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Darum
möchten wir Sie bitten, Inspektor«, antwortete Higgins.
    Fünfzehn
Minuten später führte sie ein junger Arzt in den Keller des Hospitals vor die
Bahre des Mannes vom Teufelspick. Mit unbewegtem Gesicht ließ Larry Brent
seinen Blick über das Antlitz des Erhängten, über seinen Körper und seinen verstümmelten
linken Arm gleiten.
    Dann nickte
er kurz.
    Der junge
Arzt zog das Leintuch wieder über den toten Mann. Larry Brent starrte
nachdenklich auf den weißen, kalten Fliesenboden. Schließlich räusperte sich
der Chiefinspektor: »Was meinen Sie, Larry, kennen Sie ihn?«
    »Ja, ich
kenne ihn. Er ist Amerikaner. Er heißt, wenn ich mich recht erinnere, Svenson,
Archie Svenson.«
    »Sind Sie
Ihrer Sache sicher?«
    »Durchaus!
Ja, es ist Svenson.«
    Inspektor
Hollister atmete auf. »Niemand hier kannte den Toten, und er hatte keine
Ausweise bei sich. Wir befürchteten bereits die größten Schwierigkeiten. Was
hatte Svenson für einen Beruf?«
    »Meines
Wissens war er Lehrer. An einem College in New York. Botanik, wenn
ich mich recht erinnere.«
    »Das wäre
auch eine Erklärung für seinen Aufenthalt im Dartmoor, Studienurlaub oder so
etwas Ähnliches«, mutmaßte Inspektor Hollister.
    Chiefinspektor
Higgins nickte. »Das wäre denkbar. Um so unerklärlicher wird aber das
schreckliche Ende des Mannes. Oder haben Sie eine Erklärung dafür, Inspektor?«
    »Ich bedaure,
Sir, wir stehen vor einem Rätsel.«
    »Wie ist der
Obduktionsbefund, Doktor?« fragte Larry Brent.
    Der junge
Stationsarzt warf einen Blick in eine Mappe, die er trug. Er sagte: »Ich gebe
Ihnen nachher eine Abschrift. Jedenfalls war der Tote ein kerngesunder Mann.
Gut durchtrainiert, hat offenbar viel Sport getrieben. Zwei Schußverletzungen.«
    »Ach!« Der
Chiefinspektor sah interessiert auf.
    »Beide sind
aber zweifelsfrei alt und stammen möglicherweise aus dem Krieg. Was die
Todesursache angeht, so liegt ebenso zweifelsfrei Tod durch Erhängen vor. Bruch
des dritten und vierten Halswirbels. Wir glauben annehmen zu können, daß
Svenson in bewußtlosem Zustand gehenkt wurde.«
    Larry Brent
horchte auf. »Was meinen Sie damit, Doktor?«
    »Er ist möglicherweise
vorher betäubt worden. Wir fanden Spuren eines sehr starken Betäubungsmittels
in seinem Blut und eine frische Einstichstelle am rechten Unterarm.« Der Arzt
hob das Leintuch ein wenig: »Sehen Sie, hier!«
    Larry Brent
fragte zögernd: »Und die linke Hand?«
    »Sie muß mit
einem scharfen Beil abgehackt worden sein, von einem ungewöhnlich kräftigen
Mann. Man sieht nur Spuren eines einzigen Schlages.«
    »Meinen Sie,
daß Svenson schon tot war, als das geschah?«
    Der Inspektor
mischte sich ein.
    »Dazu möchte
ich etwas sagen. Der Mann war sicher schon tot, und zwar aus folgendem Grund:
Man fand in der unmittelbaren Nähe des Galgens, auf einer Steinplatte, eine
frische Blutlache. Man fand aber keine Blutspuren am Galgen. Das läßt also den
Schluß zu, daß man den Toten abgehängt und ihm erst dann die Hand abgehackt
hat.«
    Chiefinspektor
Higgins nickte.
    »Das leuchtet
ein. Nach den Berichten muß das alles in der kurzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher