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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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möglich?«, fragte sie, während sie sich neben ihm aufs Bett setzte und sich an ihn kuschelte. »Du sahst eigentlich gar nicht danach aus, als wolltest du… woher kommt dieser spontane Sinneswechsel?«
    »Ich sah nicht danach aus?«
    »Ich konnte dich in der spiegelnden Monitorscheibe sehen«, sagte Nicole.
    Er lächelte. »Wer dich unterschätzt, ist verloren. - Ich muss an Siebenauge denken.«
    Sie stutzte. »Bitte?«
    »Das Krakenwesen vom Silbermond«, half er ihr auf die Sprünge. »Sieben Augen - Krake…«
    »Pardon, Monsieur«, seufzte sie. »Da kann ich nicht mithalten. Den Burschen kenne ich nur aus deinen Erzählungen.«
    »Damals, als wir in die Vergangenheit des Silbermonds verschlagen wurden«, rief Zamorra in Erinnerung, »half mir dieses Wesen. Es sieht aus wie ein großer Krake, besitzt aber sieben Augen. Mit dem Namen, den ich ihm deshalb gab, war es einverstanden.« [2]
    »Aber wie soll Kamerad Siebenauge vom Silbermond hierher kommen?«, fragte Nicole skeptisch. »Der Silbermond befindet sich erstens um 15 Minuten in die Zukunft versetzt und zweitens innerhalb einer von Julians Traumwelten. Und ohne Julian Peters geht da nix rein und nix raus.«
    Das stimmte eigentlich. Der Träumer hatte den Silbermond, die Heimatwelt der Silbermond-Druiden, in eine Traumwelt eingeschlossen und damit gesichert, aber das war keine absolute Garantie. Und ein Krake, der sieben Augen besaß - von dieser Sorte kannte Zamorra nur einen Einzigen.
    »Schauen wir es uns trotzdem mal an«, sagte Zamorra. »Komm, ziehen wir uns an, frühstücken und ab gehts.«
    ***
    »Es geht dir nicht nur um Siebenauge, nicht wahr?«, fragte Nicole später, als sie am Frühstückstisch saßen. Draußen war es heller Mittag. Für sie beide trotzdem früh. Sie waren »Nachteulen«, die meist erst in den Morgenstunden zu Bett gingen und dafür erst gegen Mittag wieder erwachten. Das kam ihrer Aufgabe entgegen. Die Welt der Dämonen war die Dunkelheit. Wer sie bekämpfen wollte, musste sich auf nächtlichen Aktionen einlassen.
    »Stimmt«, sagte Zamorra. »Es geht mir auch um April.«
    Nicole lächelte.
    April war ihre beste Freundin aus alter Studentinnenzeit. Französin und Engländerin hatten in USA studiert und nichts anbrennen lassen, sie waren ein Team wie Nitro und Glyzerin. Dann war Nicole Zamorras Sekretärin und später seine Gefährtin geworden. April hatte die Firma ihres nach Italien umgesiedelten Vaters und später auch die ihres einstigen Gefährten Bjern Grym übernommen. Der alte Hedgeson und Bjern Grym gehörten längst nicht mehr zu den Lebenden…
    Und immer, wenn Nicole und April zusammentrafen, gings rund. Die beiden waren nach all den Jahren immer noch für jede Verrücktheit gut. Und um so verrückter, je älter sie beide wurden.
    Erst vor ein paar Wochen war April eher zufällig im Château Montagne aufgetaucht. Sie hatte geschäftlich in Marseille zu tun gehabt und ein paar Stunden Freizeit genutzt, zum Château zu fahren. Sie hatte Nicole und Zamorra ein Bild mitgebracht, das sie in St. Louis für exakt 666 Dollar erstanden hatte. Was Zamorra gleich ein wenig misstrauisch machte. [3]
    Das Bild, in düsteren Farben gemalt, eine Orgie aus dunkelgrau, dunkelbraun und schwarz, zeigte eindeutig eine Höhle. Sie war nicht klar erkennbar, es wirkte alles wie hinter einem Schleier verborgen.
    Zamorra hatte das Bild in den Safe seines Arbeitszimmers geschlossen.
    Später gab es dort eine Blutspur.
    Das Bild war aus dem Safe verschwunden.
    Stattdessen lag der abgetrennte Arm des Diebes darin - der sich aber in Rauch auflöste!
    Und: die Sicherheitsschaltung, die den Safe direkt mit der Polizeiwache im benachbarten Feurs verband, hatte nickt angesprochen!
    Zamorra und Polizei rätselten, was wirklich geschehen war. Es gab bisher keine Lösung des Problems.
    Aber das war nicht allein der Grund, weshalb Zamorra zugestimmt hatte, obgleich er gerade erst vor ein paar Tagen aus Colorado zurückgekehrt war und eigentlich hoffte, mal wieder etwas Zeit in den eigenen vier Wänden zubringen zu können. Er hatte ein längeres Gespräch mit dem Vampir Fu Long hinter sich, von dem er immer noch nicht ganz sicher war, wie er ihn einzuschätzen hatte. Fu Long behauptete, schon seit sehr langer Zeit kein Menschenblut mehr getrunken zu haben, und er suchte wohl einen Verbündeten gegen den dämonischen Kuang-shi, der inzwischen sichtlich aus seinem langen, langen Schlaf erwacht war. Fu Long versuchte, im Kampf gegen Kuang-shi Zamorra auf
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