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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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Frankreich zu erreichen. Ich brauche eine Verbindung mit Professor Zamorra.«
    »Sofort, Signorina«, sagte Marconi und beeilte sich, der Anweisung nachzukommen.
    Munro nahm die Pfeife aus dem Mund. »Sie meinen, das ist ein Fall für Ihren Dämonen jagenden Freund, Boss?«
    April nickte heftig. »Für wen sonst?«
    Der Skipper zuckte mit den Schultern. »Gute Frage. Übrigens, Boss, wir erreichen in Kürze den Hafen und können dort die beiden Überlebenden absetzen. Kleiner Tipp, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Sie sollten sich diesen Leuten nicht in so freizügiger Aufmachung zeigen. Man wird Sie allenfalls für eine Hure halten.«
    »Ich bleibe ohnehin an Bord«, sagte April. »Ich denke, Sié und Abdallah werden das alles schon regeln, all right?«
    »Okay«, sagte Ran Munro. »Regeln wir.«
    ***
    Professor Zamorra gab ein unwilliges Brummen von sich. »Erstens: Ich mag es nicht, vor der fünften Kanne Kaffee gestört zu werden. Zweitens: Ich bin extrem abergläubisch und lehne es daher ab, in einer Woche zu arbeiten, in der ein Freitag vorkommt.«
    »Wer sagt denn was von Arbeit?«, fragte seine Lebensgefährtin, Kampfpartnerin und Sekretärin Nicole Duval.
    »Das verdammte Scheißding da. Wollen wir wetten?« Zamorra streckte den Arm aus und wies auf das Visofon, das in regelmäßigen Abständen leise Summtöne von sich gab. »Warum, beim Schlürfknorpel der Panzerhornschrexe, geht William nicht ran?«
    »Weil, verzeihen Sie, Monsieur«, kam es nach kurzem Klicken aus dem Lautsprecher, »ich mir erlaubte, das Gespräch zu Ihnen durchzustellen. Miss April Hedgeson ist in der Leitung.« Es klickte wieder. Butler William hatte sich ausgeklinkt.
    »April?« Nicole sprang aus dem Bett. »He, Anruf akzeptiert!«
    Der Befehl galt dem Visofon, das sowohl durch Tastatureingabe als auch durch Zuruf aktiviert werden konnte. Der Monitor blieb dunkel. April Hedgeson besaß an Bord ihrer Yacht kein Bildtelefon, und so konnte sie ihrerseits auch nicht sehen, dass Nicole splitternackt vor der Aufnahmeoptik stand und hinter ihr Zamorra in ebensolcher Kostümierung auf dem Bett lag, die Faust ballte und entsagungsvoll die Augen verdrehte. Da April auch keine Telepathin war, konnte sie Zamorras Mordgelüste nicht wahrnehmen.
    »April!«, rief Nicole. »Schön, wieder von dir zu hören! Wie gehts dir?«
    Die Verbindung war nicht besonders gut. Das Rauschen und Knistern wurde zwar vom Computer ausgefiltert, der die Bildtelefonanlage steuerte, aber zugleich entstanden auch Gesprächslücken. Nicht der Filterung wegen, sondern weil die Funkübertragung nicht so funktionierte, wie sie sollte.
    An der Anlage im Château Montagne lags nicht. Es musste ein Sender-Problem sein.
    »Mir gehts gut«, versicherte April Hedgeson. »Aber ein paar anderen Leuten nicht. Ihr solltet hierher kommen. Wir haben es mit einem Riesenkraken zu tun.«
    »Wo seid ihr?«
    »Rotes Meer, bei Djizan.«
    »Wo ist das denn?«
    »Die so ziemlich südlichste Ecke von Saudi-Arabien«, verkündete April beinahe fröhlich. »In Djizan gibt es auch einen Flughafen. Wenn ich weiß, wann ihr da eintrefft, sind wir im Hafen oder ein Hubschrauber steht bereit, der euch zur SEASTAR II bringt.«
    »Moment mal«, sagte Nicole. »Rotes Meer? Riesenkrake? Wie soll das funktionieren? So was gibts in der Tiefsee, aber zu der zählt dieser größenwahnsinnig gewordene Bach doch nicht! Und selbst wenn - wir sind Dämonenjäger, keine Hobbyangler!«
    »Deshalb brauche ich euch ja. Sieht so aus, als wäre das Biest ein Seelenfresser. Übrigens ist es nicht nur riesig, sondern besitzt einen Papageienschnabel wie eines von diesen Viechern, die als ›Namenlose Alten‹ herumfuhrwerken, wenn das stimmt, was Zamorra nuschelt…«
    »Dir geb ich gleich was von Nuscheln«, murmelte Zamorra rachsüchtig.
    »…und außerdem sieben Augen«, schloss April.
    Worauf Zamorra beschloss, seine Rachsucht zurückzustellen, bis die Sache bereinigt war.
    »Wir kommen so schnell wie möglich«, sagte er.
    »Hast du gehört, April?«, fragte Nicole. »Wir kommen so schnell wie möglich. - Wir geben dir Bescheid, sobald du mit uns rechnen kannst. Wie ist das Wetter da unten?«
    »Sagen wir's mal so: einen Wintermantel und Handschuhe brauchst du nicht.«
    »Dann sind wir vermutlich heute abend vor Ort. Ich rufe dich an. Wie erreiche ich dich?«
    »Funktelefon der Yacht. Nummer bekannt? Ja? - Danke, Nicole…«
    ***
    Zamorra hatte sich aufgesetzt. Nicole kam zu ihm zurück. »So schnell wie
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