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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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gewähre, Stygia hinwegzufegen. Mehr darfst du nicht verlangen. Über die Bestätigung deiner Macht reden wir, wenn du sie erlangt hast. Die Audienz ist beendet.«
    Der Schleimklumpen zerfloß und löste sich in eine Wolke beißenden Gestanks auf, die direkt auf Baals Gesicht zutrieb. Er musste Magie anwenden, um sie abzuwehren. Mit ein paar Ausweichschritten allein war es nicht getan.
    »Ah«, kam Astardis' Stimme aus dem Nichts. »Du lehnst dich also gegen deinen Herrn auf. Das werde ich mir merken.«
    Baal war nicht so dumm, zu einer Rechtfertigung anzusetzen. Astardis hätte sie ohnehin nicht akzeptiert und nur als Zeichen der Schwäche gesehen.
    Stattdessen setzte Baal sich auf den nun leeren Thron des Herrn der Hölle - ein paar Sekunden lang nur, aber er hoffte, dass Astardis noch präsent genug war, diese Provokation zu registrieren.
    Baal fühlte sich tatsächlich stark genug, selbst dem Herrn der Hölle zu trotzen. Und vielleicht, wenn er erst einmal Fürst der Finsternis war, konnte er dann tatsächlich die Klauen nach diesem Thron ausstrecken.
    Er war der Moloch. Er war der Unersättliche.
    ***
    Seneca bedankte sich bei dem Kamikaze-Piloten, der ihn die letzten 20 Kilometer mitgenommen hatte und reckte seine malträtierten Gliedmaßen. Er schickte dem Fahrer des rostzerfressenen Renault 4 noch eine Verwünschung hinterher, als der mit knatterndem Auspuff-Fragment davonrasselte, im gleichen Höllentempo, mit dem er diese 20 Kilometer zurückgelegt hatte und vermutlich immer fuhr. Es war ein Wunder, dass er sich bei dieser Fahrweise mit seinem Vehikel noch nicht um einen Baum gewickelt oder einen unfreiwilligen Ausritt ins Gelände gemacht hatte - oder dass selbiges Gefährt unter der Beanspruchung nicht schon auseinander bröselte. Aber vermutlich hielt gerade der Rost mühsam alles zusammen.
    »Fronkreisch«, murmelte Seneca spöttisch. In anderen Ländern gab es genügend Autos, die ebenso kaputt waren - nur waren die wenigstens doppelt so groß und man musste sich darin nicht zusammenfalten wie ein Riesenposter, das in einem C-6-Briefumschlag verschickt werden sollte.
    Er sah sich um. Dies war das kleine Dorf, über dem sich am Berghang Château Montagne erhob. Seneca konnte das Bauwerk in der Ferne se hen. Wenn er dorthin wollte, stand ihm ein gehöriger Fußmarsch den Hang hinauf bevor. Aber es gab eine andere Möglichkeit.
    Am Ende des Dorfes gab es an einer Flussbiegung eine Stelle, die speziell von der Dorfjugend, aber auch von Zamorra und seinen Komplizen genutzt wurde, um bei gutem Wetter kleine Feste zu feiern.
    Von gutem Wetter konnte keine Rede sein. Es war saukalt und trübe, und offenbar konnte sich die Wetterlage nicht ganz zwischen Regen und Schnee entscheiden. Wahrscheinlich war es nur deshalb noch halbwegs trocken.
    Und deshalb würde sich jetzt auch kein Mensch an der betreffenden Stelle aufhalten. Das war gut für Ty Seneca.
    Denn dort gab es Regenbogenblumen!
    Zumindest in dieser Welt!
    Seneca hatte sie noch nicht gesehen, aber davon gehört.
    In dieser Welt gab es Regenbogenblumen auch auf dem Grundstück von Tendyke's Home. In seiner eigenen Welt leider nicht.
    Aber mittels dieser Regenbogenblumen konnte Seneca Château Montagne mühelos erreichen. Er war sicher, dass er sich nur auf das Gebäude oder auch auf Zamorra selbst zu konzentrieren brauchte, um sich dorthin transportieren zu lassen.
    Also, noch ein paar hundert Meter bis zur Loire, die Regenbogenblumen finden und… dann war er am Ziel.
    Dann konnte er sich Zamorra widmen und ihn zwingen, ihm den Rückweg in Senecas eigene Welt zu zeigen.
    Wie er das machen sollte, wusste er noch nicht. Aber es war nicht besonders sinnvoll, sich jetzt schon einen Plan zurechtzulegen. Er war zwar schon einmal in diesem Château gewesen, aber er wusste ja nicht mal, ob Zamorra gerade anwesend war. Er musste erst einmal die Lage sondieren und dann handeln. Es würde ihm schon rechtzeitig das Richtige einfallen - wie immer.
    Gerade, als er sich in Bewegung setzen wollte, legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter.
    »He«, sagte ein Mann in äußerst holperigem Englisch mit starkem südfranzösischen Dialekt. »Sie müssen Robert Tendyke sein, nicht wahr? Auch wenn Sie keine Ledersachen tragen, ich habe Sie erkannt, stimmts? Kommen Sie mit rein, ich gebe einen aus.«
    Seneca starrte den etwa 50jährigen Mann an. »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Ich bin Charles«, sagte der. »Der Schmied«, fügte er hinzu. »Hat Zamorra Ihnen nichts von
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