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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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Sicherheitschefs der Tendyke Industries. Er hatte Rico Calderone engagiert, der auch in Senecas eigener Welt diese Funktion innehatte.
    Aber irgendwie schien es, als wären der Riker und der Calderone dieser falschen Welt auch falsch. Sie agierten nicht ganz so, wie Seneca es gewohnt war. Riker war sogar zum Verräter an ihm geworden, und Calderone schien Diener zweier Herren zu sein.
    Jetzt, nachdem Tendyke seine Firma zurückerobert hatte, stellte sich auch Calderone offen gegen Seneca!
    Der sah seine Felle davonschwimmen. Er hatte einen einzigen großen Fehler gemacht - er hatte Riker vertraut. Aber dieser Fehler kostete ihn die Firma und alles, was er hier aufgebaut hatte. Von einem Moment zum anderen wendete sich das Blatt, und er war ein Gejagter.
    Immerhin hatte er jetzt eine Chance, in seine eigene Welt zurückzukehren, und diese Chance hieß Zamorra!
    Der Zamorra dieser Welt hatte Senecas Doppelgänger geholfen, den Weg aus Senecas Welt hierher zu finden. Also musste er auch den umgekehrten Weg kennen. Und Seneca war sicher, dass er Zamorra dazu bringen konnte, ihm diesen Weg zu zeigen.
    Denn dieser Zamorra war zu weich und skrupelbehaftet. Bei seinem Pendant aus Senecas Welt wäre es unmöglich, ihn zu etwas zu zwingen. Aber dieser Mann war angreifbar.
    Seneca musste nur an ihn herankommen.
    Deshalb war er jetzt unterwegs.
    Sein Ziel war das Château Montagne!
    ***
    In Höllentiefen gewährte Satans Ministerpräsident Astardis dem Erzdämon Baal eine Audienz.
    Wie üblich, erschien Astardis nicht persönlich. Er sandte einen Doppelkörper aus, den er nach Belieben formen konnte. Baal gegenüber zeigte er sich als pulsierender Schleimkörper, einer Amöbe ähnlich.
    Baal nahm es gelassen. »Mit deiner Macht, Herr, scheint es nicht sehr weit her zu sein«, kommentierte er, »wenn du nicht einmal in der Lage bist, einen Ghoul richtig darzustellen.«
    Beleidigung gegen Beleidigung - sie waren wieder einmal quitt. Wie in den alten Zeiten, damals, als Baal noch die Mittelmeerküste unter seiner Kontrolle hatte.
    Er wusste, dass Astardis im Grunde ein Feigling war. Das war schon immer so gewesen und würde sich auch niemals ändern, erst recht nicht jetzt, nachdem der Erzdämon auf den Thron des Lucifuge Rofocale nachgerückt war. Dieser Wechsel war ein seltenes Ereignis in der Geschichte der Schwefelklüfte.
    Die Fürsten der Finsternis wechselten weit öfter und in den letzten Jahrzehnten vorwiegend durch die Aktivitäten eines gewissen Professor Zamorra in recht kurzen Abständen. Gut, dieser Zamorra hatte zwar noch keinen Fürsten vom Thron gestoßen, aber sein Wirken hatte dennoch starken Einfluss auf die raschen Wechsel.
    Astardis' Feigheit war indessen auch ein Grund, weshalb dieser Dämon seit Äonen unangreifbar war. Er verbarg sich in irgendwelchen Bereichen der Hölle, die niemand kannte - sicher nicht einmal der Kaiser LUZIFER selbst - und sandte von dort aus einen Doppelkörper aus. Dieser Doppelkörper konnte vernichtet werden, aber Astardis selbst nicht.
    Wer auf die Idee gekommen war, ausgerechnet ihn zu Lucifuge Rofocales Nachfolger zu machen, wusste Baal nicht. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich nun mit Astardis zu arrangieren.
    Nun, warum auch nicht? Ihm war es egal, ob er den einen oder den anderen als Bündnispartner hatte. Solange ihm in anderen Dingen freie Hand gewährt wurde…
    »Was willst du schon wieder?«, fragte der Schleimklumpen. »Ich traue dir nicht über den Weg, Moloch.«
    Baal verzog das faltige Gesicht zu einem Grinsen. »Wirst du meine Macht bestätigen, wenn ich den Knochenthron besteige?« Er hielt einen Moment inne, dachte nach. »Wer hat dieses abartige Gebilde überhaupt geschaffen? Einst sah dieser Thron wesentlich netter aus, mit seinen faulenden Kadavern. Jetzt aber nur noch die blanken Gebeine von Sterblichen und teilweise sogar von Dämonen, wie ich ergrimmt feststellen mußte…«
    »Leonardo de Montagne führte diese Neuerung ein«, sagte der Schleimklumpen und ließ ein widerwärtiges Kichern folgen. »Also, ich finde diesen Thron recht anheimelnd. Ich überlege, ob ich meinen eigenen Thron nicht ähnlich ausstaffiere. Wärest du so nett, ein paar deiner Knochen zu spenden? Das Schädelchen vielleicht, oder die Wirbelknochen?«
    »Du hasst mich«, stellte Baal fest.
    »Ich traue dir nicht. Du strebst nach Stygias Thron. Vielleicht auch nach meinem. Vielleicht willst du mich beseitigen, sobald du über mehr Macht verfügst. Sei froh, dass ich dir
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