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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger
Autoren: Claudia Kern
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möglicherweise durch ein Selbstmordattentat beendet hätte, wenn Murat der Betrug des ERHABENEN aufgefallen wäre.
    Kolaris fragte sich nicht, was Nicole und Tendyke im Gegenzug bekommen hatten, machte sich auch keine Gedanken darüber, ob Zamorra ebenfalls Bescheid wusste. Ihn beschäftigte nur ein einziges Gefühl.
    Rache.
    Es war leicht gewesen, Nicoles Hornisse zu folgen. Die Raumgleiter sendeten während des Fluges in regelmäßigen Abständen ein Signal an das Mutterschiff, um dem Computer ihre Kurspeilung zu ermöglichen.
    Jetzt war das Signal erloschen, die Hornisse somit gelandet.
    Die Fackel der Freiheit schwebte hoch über einer Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und ein Bildschirm zeigte Kolaris, was sich dort unten abspielte. Er sah Nicole, Tendyke, beide Zamorras und mehrere andere Menschen, die ihn nicht interessierten.
    Die Waffen des Schiffs funktionierten nach dem Kampf nur noch mit zehnprozentiger Leistung, die Energievorräte waren fast erschöpft.
    Trotzdem sollte es reichen, um sie alle zu vernichten , dachte Kolaris.
    Seine Hände schlossen sich um die Lehne des leeren Kommandosessels.
    »Feuer!«
    ***
    Der Professor rollte sich zur Seite und sah überrascht und entsetzt zu seinem Gegner, der jetzt wieder auf die Beine kam.
    Er kann doch nicht mächtiger als ich sein, dachte er bestürzt. Niemand ist mächtiger als ich!
    Die Funken auf seinen Fingerspitzen waren verschwunden. Durch den Aufprall hatte er seine Konzentration verloren und den Zauber wirkungslos verpuffen lassen.
    Er zuckte zusammen, als ein breiter roter Strahl zischend in einen geparkten Lastwagen knallte. Der Tank wurde getroffen. Die Explosion schleuderte das tonnenschwere Fahrzeug in die Luft, ließ es auf ein anderes Auto stürzen, das ebenfalls in Flammen aufging.
    In einer Kettenreaktion rasten die Explosionen die Straße entlang. Menschen schrien in Panik, während abgesprengte Radkappen wie tödliche Geschosse durch die Luft rasten. Überall lagen brennende Reifenstücke. Schwarzer Qualm stand dicht zwischen den Häusern.
    Zamorra grinste und stand auf.
    »Da haben wir uns wohl ein bisschen verschätzt, was?«, brüllte er seinem Doppelgänger entgegen. Erst dann bemerkte er, dass der nicht zu ihm sah, sondern in die Luft, als erwarte er eine andere Gefahr.
    Der nächste Strahl fuhr in das Dach eines Hauses und setzte es in Brand.
    Scheiße, dachte Zamorra, das ist nicht seine Magie. Wir werden von jemand anderem angegriffen.
    Wie zur Bestätigung schlugen rechts und links von ihm weitere Strahlen ein. Die Dämpfe des kochenden Asphalts raubten ihm den Atem.
    Er taumelte einige Schritte zur Seite und versuchte, durch den Qualm in den Himmel zu blicken. Sein neuer Gegner war nirgends zu sehen. Entweder war er zu weit entfernt oder er tarnte sich auf eine Weise, die auch Zamorras Magie nicht durchdringen konnte.
    »Du Arschloch!«, schrie er wütend. »Ich war zuerst hier. Verschwinde!«
    Aus tränenden Augen sah er, wie Zamorra mit Nicole und Seneca zwischen den brennenden Wagen hindurchlief. Explosionen warfen sie immer wieder zu Boden. Die Strahlen schienen sich jetzt völlig auf sie zu konzentrieren.
    Einen Augenblick blieb Zamorra unsicher stehen, dann zog er den Kopf zwischen die Schultern und lief geduckt die Straße entlang - in die entgegengesetzte Richtung.
    »Dann nimmt mir halt jemand die Drecksarbeit ab«, sagte er zu sich selbst. »Ich muss mich ja nicht mit jedem anlegen.«
    Nach einigen Blocks kamen ihm Feuerwehr und Polizeiwagen entgegen. Sie hielten ihn nicht auf.
    Zamorra ging weiter, in der Gewissheit, dass sein Ego bis zur Ankunft in Frankreich einen Weg finden würde, um aus dem nicht gerade mutig zu nennenden Rückzug einen glorreichen Sieg zu machen.
    Und wenn nicht, gab es immer noch die Esoterikmessen…
    ***
    So glücklich Nicole darüber war, Zamorra gefunden zu haben, wünschte sie sich doch, es wäre unter anderen Umständen geschehen.
    Die Straße um sie herum glich einem Kriegsschauplatz. Schreiende Menschen, qualmende Autos und die Explosionen, die immer dichter neben ihnen einschlugen und sie zu Boden warfen. Die Luft schmeckte nach Öl und brannte in ihren Lungen.
    »Wer zum Teufel ist das?«, brüllte Zamorra über den Lärm hinweg. Ebenso wie Nicole und Rob lief er im Zickzack über die Straße, versuchte stets einen Schritt vor den Strahlen zu sein.
    »Ich weiß es nicht, vielleicht die Dynastie.«
    Nicole duckte sich, als eine Radkappe wie ein UFO surrend über sie hinwegschoss.
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