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0712 - Am Rand der 7. Dimension

Titel: 0712 - Am Rand der 7. Dimension
Autoren: Unbekannt
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kaum untersucht, Doc."
    Peta Alahou erhob sich. Er strich sich seine Jacke glatt.
    „Wir wollen nicht vergessen, daß ich Astronom bin und kein Arzt, obwohl Sie trotz meiner Proteste immer wieder so tun, als wäre ich es. Ich habe eine medizinische Teilausbildung genossen, die ausreicht, Sanitätsdienste an Bord zu versehen.
    Alles andere müßte man dem Medoroboter überlassen. Aber der erreicht hier auch nichts mehr."
    „ Sie sollten nicht soviel reden, sondern etwas tun."
    Die Hände Alahous glitten über die Beine des Toten. Er schüttelte den Kopf, als könne er nicht begreifen, was er fühlte.
    Dann bewegte er ein Bein. Es knickte nicht im Knie ein, sondern bildete einen Bogen, als ob es keine Knochen besitze.
    „ Entweder ist dies überhaupt kein Mensch" sagte der Astronom, „oder seine Knochen sind vollkommen zermalmt worden. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ihn seziere?"
    „ Nein. Im Gegenteil. Ich will wissen, was für ein Geschöpf wir hier vor uns haben."
    „ Ich hätte schwören können, daß es ein Mensch ist" bemerkte May Ennis.
     
    *
     
    Eckrat Birtat betrat die Hauptleitzentrale der CINDERELLA. Auf den ersten Blick sah er, daß die Korvette den Linearraum verlassen hatte und sich auf eine große, rote Sonne zubewegte.
    Kommandant Tontro Jegontmarten saß neben dem Funkleitoffizier. Er war ein hagerer Mann mit einem kantigen Gesicht. Seine Haltung, die Art, wie er sprach, und wie er sich bewegte, ließ erkennen, daß er ein energischer und zielbewußter Mann war. Birtat wußte jedoch, daß er auch seine Schwächen hatte. Jetzt wirkte der Kommandant beunruhigt.
    „ Gut, daß Sie kommen. Eckrat" sagte er, als der Erste Offizier zu ihm an den Sessel trat. „Wir haben eben einen Funkspruch erhalten, der ein Ding der Unmöglichkeit ist."
    „ Und ich habe etwas erlebt, was mir niemand glauben würde, wenn ich nicht einen eindeutigen Beweis hätte."
    „ Was für einen Beweis?"
    „Eine Leiche." Eckrat Birtat berichtete mit knappen Worten, was im Transmitterraum geschehen war.
    „Das gibt es doch nicht" sagte Jegontmarten kopfschüttelnd. Er erhob sich. „Wissen Sie, was der Funkspruch beinhaltet?"
    „Natürlich nicht."
    „Woher sollten Sie es auch wissen." Der Kommandant wandte sich halb ab und blickte zum Panoramaschirm hinauf. Die Korvette befand sich noch immer im Normalraum. Sie war etwa vier Lichtstunden von dem System der roten Sonne entfernt. „Der Funkspruch lautete: Transmitter einschalten! Er war absolut unverständlich für uns und mußte erst von der Positronik übersetzt werden. Die Positronik teilte interessanterweise mit, daß der Funkspruch in Interkosmo abgefaßt war."
    „Er war also verschlüsselt."
    „Die Positronik verneinte meine diesbezügliche Frage. Sie erklärte, der Funkbefehl sei verstümmelt und verdreht gewesen, ohne kodifiziert worden zu sein. Sie verstehen, was ich meine?"
    „Nein."
    „Die Positronik wollte damit ausdrücken, daß der Spruch nicht absichtlich verändert, sondern durch andere Umstände unverständlich gemacht worden ist, auf die der Sender keinen Einfluß hatte."
    „Aha" sagte Birtat, ohne wirklich zu begreifen. „Und wann war das?"
    „Der Funkspruch lief ein, kurz bevor Sie in die Zentrale kamen."
    „Das ist logisch."
    „Wieso, was meinen Sie damit?"
    „Ich wünschte, ich wüßte es selbst, Tontro. Jetzt begreife ich nämlich überhaupt nichts mehr. Erst schaltete sich das Transportfeld des Transmitters von selbst ein, obwohl die Positronik blockiert ist. Dann kommt ein Mann aus dem Transmitter. Danach nimmt dieser erst wirklich die Arbeit auf und schaltet sich später wieder aus. Erst als das alles vorbei ist, kommt ein Befehl von einem Unbekannten, den Transmitter in Betrieb zu nehmen."
    „Sie glauben, daß ein Zusammenhang besteht?"
    „Nein, das glaube ich nicht, Tontro. Ich habe nur festgestellt, daß kein Zusammenhang bestehen kann, es sei denn, daß Ursache und Wirkung sich in einem chaotischen Durcheinander befinden."
    „Halten Sie es für möglich, Eckrat, daß ein Mann tot umfällt, bevor man auf ihn geschossen hat?"
    Der Erste Offizier schüttelte den Kopf. „Ausgeschlossen, Tontro. Wie sollte so etwas passieren? Wir leben in einem Universum voller Wunder, und wenn die Kausalität in bestimmten mikrokosmischen Bereichen auch nicht mehr gegeben sein mag, so bleibt sie doch in unserer Erlebniswelt bestehen. Nehmen wir an, daß jemand auf einen anderen schießt. Der Energiestrahl durchbohrt die Brust des Getroffenen und
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