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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Autoren: Unbekannt
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überlebte.
    Man nahm die Namen und andere Daten auf, unterzog sie einer flüchtigen medizinischen Untersuchung und überprüfte den Schutzanzug und den Gravo-Absorber. Kalteens Schmuckamulett wurde übersehen.
    Es gab keine Frage, die sich auf den Grund der Verbannung bezog.
    Kalteen nutzte den Rest des freien Tages, um mit anderen Gefangenen zu sprechen, die im Lager geblieben waren. Er konnte nichts erfahren, das er als erfreulich hätte bezeichnen können. Ferron Kalter begegnete ihm auf dem Weg zur Unterkunft.
    „Rationen werden erst am Abend ausgeteilt, sobald die Arbeitskommandos zurückgekehrt sind. Haben Sie Neuigkeiten?"
    „Nur schlechte. Die Aussichten auf ein Gelingen der Flucht sind gleich Null. Die Arbeitskommandos verlassen die Kuppel sogar ohne Bewachung. Wenn jemand nicht zurückkehrt, wird nicht einmal nach ihm gesucht - so sicher sind die Überschweren, daß niemand ohne ihre Hilfe den Saturn verlassen kann."
    „Ausgezeichnet!" meinte Ferron Kalter mit funkelnden Augen.
    „Dann wird es Zeit, daß sie eine Überraschung erleben. Ich habe keine Angst vor den Eisstürmen da draußen."
    „Und wie wollen Sie fliehen? Glauben Sie, man wird Ihnen ein Raumschiff zur Verfügung stellen?"
    „Vielleicht nicht freiwillig, aber Sie haben doch sicher auch schon von den verrückten Spielen, Jagden und Wetten gehört, die von den Überschweren veranstaltet werden. Wir sprachen bereits darüber. Immer wieder passieren Unglücksfälle, und mehr als hundert private Raumgleiter liegen abgestürzt oder notgelandet im wildesten Gebiet herum, ohne daß sich jemand um sie kümmern würde. Wenn wir so einen Gleiter finden und flugfähig machen können, sind wir ein gutes Stück weiter."
    Ähnlich hatte es sich Kalteen auch vorgestellt, aber er hielt es für klüger, Ferron Kalter die Führerrolle zu überlassen, die er nun mal übernommen hatte. Es war besser, im Hintergrund zu bleiben.
    Im Quartier trafen sich einige der Männer, die gestern mit ihnen eingetroffen waren. Sie blickten auf und sahen ihnen forschend entgegen. Ferron Kalter setzte sich zu ihnen an den Tisch. Auch Kalteen nahm Platz.
    „Das ist alles schlimmer, als wir es uns vorgestellt haben", sagte ein älterer Mann mutlos. „Ein paar Wochen halte ich das vielleicht aus, dann ist Schluß. Wenn vorher kein Wunder geschieht..
    „Welches Wunder meinst du denn?" erkundigte sich ein anderer. „Glaubst du an das Erscheinen des Vhrato? Ich halte das für ein Märchen."
    Der alte Mann schüttelte müde den Kopf.
    „Es ist kein Märchen, und ich glaube sogar, daß mit dem Vhrato, dem Sonnenboten, niemand anderer als Perry Rhodan gemeint ist, der eines Tages zurückkehren und das Konzil besiegen wird."
    „Dann hätte er gar nicht erst fliehen müssen", meinte jemand verächtlich. „Nun ist er verschollen, und was von ihm übrigbleibt, ist nur noch eine Sage."
    „Der Vhrato wird kommen und uns befreien!" wiederholte der alte Mann. „Ihr werdet es vielleicht noch erleben - ich nicht mehr."
    „Verlören wir alle unsere Hoffnungen", meinte Kalteen und warf dem Alten einen aufmunternden Blick zu, „könnten wir gleich aufgeben und sterben. Auch ich glaube, daß wir eines Tages die Freiheit zurückerhalten werden. Und was Rhodan angeht, so bin ich sicher, daß er seine Gründe hatte, mit dem Großteil der Menschheit und der Erde zu fliehen. Gründe, die wichtiger als unser eigenes Leben sind."
    Ferron Kalters Augen blieben ausdruckslos.
    „Kalteen, Sie reden, als würden Sie Rhodan kennen, dabei sind Sie noch viel zu jung, um ihn jemals gesehen zu haben. Und niemand kann mit Sicherheit behaupten, daß mit diesem sagenhaften Vhrato Rhodan gemeint ist."
    Kalteen konnte Ferron Kalter natürlich sein Geheimnis nicht verraten, vor allen Dingen nicht den Besitz eines Zellaktivators, der ihn niemals altern ließ.
    „Mir wurde viel Gutes von Rhodan berichtet", sagte er nur.
    Später, als die ersten Arbeitskommandos heimkehrten und die Rationen verteilt wurden, erfüllte sich der große Raum mit Leben.
    Die Männer sprachen über die Arbeit und die Gefahren, die sie heute wieder bestanden hatten.
    Später stellte sich heraus, daß eine Gruppe fehlte. Sie war nicht zur Gefängniskuppel zurückgekehrt. Doch auch hier wußte wieder einmal einer Bescheid.
    „Sie hatten Pech", behauptete er. „Ihr Wagen stürzte in eine Spalte und kam nicht mehr flott. Sie haben den Notruf gesendet, aber niemand kam ihnen zu Hilfe. Ich fürchte, wir können sie
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