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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer
Autoren: Jason Dark
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Ansammlung von Häusern einfach vorbei. Die Welt ignorierte den Ort.
    Das würde anders werden.
    Der Detektiv schwor es sich. Er hatte nicht richtig mitbekommen, daß er nicht mehr stand, sondern auf dem Bettrand saß. Seine Augen brannten, er starrte ins Leere, und eine rationale Erklärung für diesen Vorfall konnte er nicht geben.
    Da steckte etwas anderes dahinter, etwas, das mit dem menschlichen Verstand nicht zu fassen war.
    Magie? Metaphysische Phänomene? Vielleicht eine geheime Wissenschaft oder eine furchtbare Krankheit, die von irgendwoher eingeschleppt worden war. Sogar der Besuch von außerirdischen Wesen kam ihm in den Sinn. Das alles war möglich.
    Was konnte man tun?
    Er stand auf, wankte zum Fenster, weil er einfach frische Luft benötigte.
    Er riß den Laden auf. Sein Blick glitt hinein in die Ferne, in die dunkle Nacht.
    Es regnete nicht mehr.
    Nur vereinzelt fielen die dicken Tropfen aus den Wolken. Ein kühlerer Wind strich über sein Gesicht. Er hoffte, daß er die Wunden wegwehen und vertreiben würde.
    Vergeblich…
    Wo sollte er hin?
    Viele Gedanken und Möglichkeiten schossen ihm durch den Kopf. Mit keiner war er zufrieden. Er dachte an seine Reisen, die er durch Schottland unternommen hatte. Dabei fielen ihm Namen ein.
    Sie huschten wie ein schnell gezogener Filmstreifen vor seinem geistigen Auge vorbei. Sicher, er kannte viele Leute, auch solche, auf die er sich verlassen konnte, aber wenn sie ihn sahen, würden sie vor ihm schreiend die Flucht ergreifen. Er konnte ihnen den Anblick einfach nicht zumuten.
    Doch einen gab es. Einer war da, der ihn bestimmt nicht wegschicken würde.
    Ein Mann, der in einem Kloster lebte. Er hatte ihn auf einer seiner Wanderungen kennengelernt.
    Und zu weit war das Kloster St. Patrick auch nicht entfernt. Er konnte es am nächsten Tag erreicht haben.
    Nur fiel ihm der Name des Mannes nicht ein. Sein Gedächtnis war noch immer blockiert.
    Er packte.
    Seine Bewegungen glichen dabei denen eines Automaten. Das schaffte er nur deshalb, weil er schon oft genug seinen Koffer gepackt hatte, ohne nachzudenken.
    Auf den Tisch legte er das Geld, ging zur Tür, - und da traf es ihn wie ein Blitzstrahl.
    Jetzt wußte er den Namen des frommen Mönches, mit dem er sich so gut verstanden hatte.
    Der Mann hieß Father Ignatius.
    Ihn würde er aufsuchen.
    Und so schlich sich der Privatdetektiv Carter Eastland mitten in der Nacht aus dem Ort wie ein Dieb. Aber er wußte auch, daß er sicher noch einmal hierher zurückkehren würde…
    ***
    Der Regen hatte die drückende Hitze, die wie eine Glocke über London gelegen hatte, abgelöst. Die Wetterfrösche hatten einen Temperatursturz versprochen. Okay, es war kühler geworden, aber von einem Sturz konnte nicht die Rede sein, denn nach wie vor war es schwül und auch leider sehr feucht. Besonders in den frühen Morgenstunden stiegen die Schwaden aus den Gullys, da schien die Erde zu dampfen, als wären kalte Tropfen auf heiße Platten gefallen.
    Der Verkehr brachte noch mehr Umweltschäden, und Auspuffgase verquirlten sich mit den dichten Dunstwolken. Auch ein Wetter, das mir nicht gefiel, aber ich konnte es mir leider nicht malen und hatte mich tatsächlich mit dem Wagen bis zum Bahnhof durchgequält, wo ich den Rover dann bei den Kollegen der Bahnpolizei abgestellt hatte.
    Wir wollten jemanden abholen, der London besuchte und mit dem Zug ankam. Wir - das waren Suko und ich, der es sich nicht hatte nehmenlassen, mich zu begleiten.
    Dieser Jemand war einer unserer besten Freunde. Er hieß Father Ignatius, war Mönch und Schmied zugleich, denn er stellte für mich die geweihten Silberkugeln her.
    Das tat er hoch oben in den Grampian Mountains, wo das Kloster trutzig auf einem Felsen stand und sich gegen alle Gefahren wehrte und sich auch gewehrt hatte.
    Father Ignatius war ein Mensch mit Weitblick. Kein engstirniger Dogmatiker, er wußte genau, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die so gut wie unerklärbar waren. Er kannte die Schattenseiten einer schwarzmagischen Welt, er hatte den Horror mehr als einmal am eigenen Leibe verspürt, und oft genug war die kalte Hand des Todes nur sehr knapp an ihm vorbeigewischt.
    Wir hatten manchen Fall gemeinsam erlebt. Ich brauchte da nur an die Horror-Reiter zu denken, an dieses höllische AEBA-Quartett, das auf der Seite des Teufels stand und schon von Albrecht Dürer als die apokalyptischen Reiter der Nachwelt als Gemälde überlassen worden war. Es gab diese schrecklichen Gestalten,
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