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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer
Autoren: Jason Dark
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trotzdem von einem anderen überlagert wurde, wie er sehr schnell bemerkte.
    Dem Geruch eines Menschen…
    Carter Eastland blieb stehen. Er hielt den Atem an, wartete ab, ob er sich nicht getäuscht hatte.
    Wenn er zu seinem Zimmer wollte, mußte er sich nach links wenden. Dort hatte er den Geruch wahrgenommen. Nach frischer Seife, die nicht parfümiert war.
    Dann sah er die Gestalt.
    Schmächtig, madonnenhaft, schmal wie eine Frauengestalt.
    »Carter?« Die weiche Stimme erreichte ihn als sanfter Hauch, und er lächelte.
    Er war zufrieden, denn er kannte die Sprecherin. Elizabeth Morgan, auch Beth genannt, hatte auf ihn gewartet.
    »Ich bin wieder da.«
    »Dem Himmel sei Dank.«
    Diesmal lachte er freudig. »Was hast du? Dachtest du, ich würde nicht mehr zurückkommen?«
    »Ja, Carter, ja.«
    Er ging auf sie zu, konnte sie jetzt besser erkennen. Ihre Gestalt wirkte so, als wäre sie von einem Maler auf die Flurwand gepinselt worden. So schmal, zerbrechlich und mit den langen glatten Haaren auch madonnenhaft.
    Er mochte Beth und hatte bei ihr immer das Gefühl, wenn er sich mit ihr unterhielt, daß sie hier im Ort an einer falschen Stelle wohnte. Sie gehörte einfach dorthin, wo sich die Welt bewegte und nicht stehenblieb. Aber Beths Bindungen waren einfach zu stark. Sie konnte und wollte ihre Familie nicht verlassen.
    Als er nahe genug an sie herangekommen war, löste sie sich von der Wand und ließ sich gegen ihn fallen. »Mein Gott, bin ich froh darüber. Du glaubst es kaum, wie ich um dich gezittert habe, denn du hast alle Warnungen in den Wind geschlagen.«
    Er hielt sie fest. Die weiche Geschmeidigkeit ihres Körpers tat ihm gut. Automatisch strich er über ihren Rücken und hörte die Frage, ob es schlimm gewesen wäre.
    »Es hielt sich in Grenzen, Beth. Der Regen und der Schlamm auf dem Boden haben mich schon gestört.«
    »Mehr nicht?«
    »Nun ja - da war etwas…«
    »Was denn?« flüsterte sie hektisch. »Was ist da gewesen? Ich möchte, daß du es sagst.«
    Er überlegte einen Moment. Sein Blick war ins Leere gerichtet. »Du wirst mich vielleicht auslachen, Mädchen, aber ich weiß selbst nicht genau, was es gewesen ist.«
    »Hat es dich berührt?«
    »Ja.«
    Carter merkte an den Bewegungen ihrer Schulterblätter, wie Beth tief Luft holte. Sie schien sich vor der nächsten Frage zu fürchten. »Wie hat es dich angefaßt, Carter?«
    »Nun ja… wie soll ich sagen? Es war plötzlich da, es glitt über meinen Körper.«
    »Wie weit?«
    »Warum fragst du?«
    Sie drückte ihn zurück. »Ich muß es wissen«, flüsterte sie hastig. »Bitte, ich muß es wissen.«
    »Es erreichte mein Gesicht!«
    Zwei Sekunden geschah nichts. Dann drückte sich das Mädchen von ihm weg, keuchte, lief bis auf die schmale Treppe zu und drehte sich dort noch einmal um. »0 Gott, o Gott, das Gesicht…«
    Mehr sagte sie nicht. Es polterte, als Beth Morgan die Stufen hinablief, sich auch nicht durch den Ruf des Mannes aufhalten ließ, der konsterniert stehenblieb, die Schultern hob und dann noch hörte, wie unten eine Tür hart zugeschlagen wurde.
    »Komisch«, murmelte Eastland, »was hat sie nur? Warum ist sie plötzlich verschwunden?« Er fand keine Antwort, griff in die Tasche und holte einen Schlüssel hervor. Er paßte in das Schloß seiner Zimmertür und besaß einen schmalen, langen Bart.
    Zweimal mußte er ihn drehen, dann war die Tür offen. Er betrat seine Kammer.
    Die nasse Kleidung klebte an seinem Körper. Carter fror plötzlich, obwohl es in diesem Haus eigentlich stickig warm war. Er mußte sich unbedingt ausziehen, abreiben und andere Kleidung überstreifen, sonst lief er Gefahr, sich eine Erkältung oder noch mehr zu holen.
    Der Lichtschalter befand sich an der rechten Seite. Unter der Decke erhellte sich eine alte Schalenlampe. Neben dem Bett stand noch eine Nachttischleuchte mit gebogenem Schirm. Die ließ er ausgeschaltet. Statt dessen ging er geradeaus, drückte die Tür zuvor zu und ging auf das Waschbecken zu, über dem auch ein rechteckiger Spiegel hing. Carter sah sein Gesicht, seinen Hals und auch den oberen Teil seiner Brust in der Fläche.
    Staat konnte er mit seinem Aussehen wirklich nicht machen. Er war total verdreckt. So ging er auf das Waschbecken zu. Das Licht erreichte auch den Spiegel, erhellte die Fläche.
    Carter Eastland ging den nächsten Schritt. Er sah sein Gesicht, blieb abrupt stehen - und erschrak fast zu Tode.
    Er sah aus wie ein Monster!
    ***
    Das bin ich nicht! schoß es ihm durch den
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