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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren
Autoren: Unbekannt
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wieder nahm er eine Feineinstellung seines Mikro-Gravitators vor, der die ungeheure Schwerkraft von Ertrus für ihn auf lGravo reduzierte.
    Er war ein wahrer Hüne von einem Terraner, zwei Meter groß, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Aber neben den 2,50 Meter großen Ertrusern wirkte er wie ein Gnom.
    Er war einer der wenigen Terraner, wenn nicht überhaupt der letzte, die auf Ertus im Untergrund lebten. Die Epsaler hatten eine Kopfprämie von 10.000 Solar auf ihn gesetzt. Früher war dies ein kleines Vermögen gewesen, aber mit dem Zerfall des Solaren Imperiums kam auch der wirtschaftliche Ruin und der Zusammenbruch der Währung. Eine galoppierende Inflation auch der menschlichen Werte war die Folge.
    „Ertrus ist eine der letzten Bastionen der Menschen", erklärte der ehemalige USO-Offizier. „Die Laren fürchten euch ebenso wie euch Leticron fürchtet. Auf keiner anderen Welt finden sie solchen offenen Widerstand vor.
    Alle freiheitsliebenden Völker der Galaxis blicken ins Kreit-System. Ihr müßt die Fahne der Freiheit hochhalten, damit sich die Geknechteten und Unterdrückten an euch aufrichten können."
    „Hört euch einmal diese Phrasendrescherei an", rief Quevamar Ablonth angewidert dazwischen. „Was soll all das Gefasel? Sage uns lieber klipp und klar, wofür wir wirklich kämpfen, Erzieff!"
    „Noch klarer kann man sich nicht ausdrücken", erwiderte der Terraner so laut er konnte, damit ihn die versammelten Ertruser hörten. Er nestelte wieder an seinem Mikro-Gravitator herum und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Trotz der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage hatte es in dem Raum gut und gerne 35 Grad Celsius. Er war sicher, wenn ihn die unheimliche Schwerkraft nicht umbrachte, dann schaffte es die Treibhausatmosphäre von Ertrus.
    „Das Solare Imperium ist tot, gewiß", fuhr er fort. „Aber auf geheimen Welten formiert sich eine neue Menschheit. Die Laren ahnen es, und sie wenden alle verfügbaren Kräfte auf, um diese Geheimwelten zu finden.
    Versteht ihr denn nicht, daß die Menschheit, die gerade im Begriff ist, sich zu konsolidieren, nicht in der Lage ist, den Kampf aufzunehmen? Ganz im Gegenteil, sie muß im Verborgenen wachsen, und wir müssen ihr dabei helfen, indem wir die Aufmerksamkeit der Laren durch Terror und Sabotage auf uns lenken. Geheimkommandos der USO und der zerschlagenen SolAb sind ständig im Einsatz und teilen gegen Leticron und die Laren schmerzhafte Schläge aus. Aber hier ist die letzte offizielle Bastion der Ertruser. Ihr müßt den Vorteil nützen, daß ihr von den Überschweren und den Laren gleichermaßen gefürchtet werdet."
    „Wenn ich dich recht verstehe, Erzieff", mischte sich Wargor Kenson zum erstenmal in die Diskussion ein, „dann sollen wir unseren Kopf bloß für Ideale hinhalten. Wir sollen einen Kampf ohne effektiven Nutzen führen.
    Ertruser - die Märtyrer der Menschheit!"
    „Halt!" mischte sich da Thorg Evargher ein. Alle schenkten ihm ihre Aufmerksamkeit. Selbst Erzieff Brison, der zu einer Entgegnung ansetzte, verkniff sie sich.
    „Es ist nicht richtig, daß wir nur für irgendwelche obskuren Ideale kämpfen", fuhr der Anführer der EBK fort.
    „Zum ersten führen wir den Kampf gegen Leticron und die Laren aus Selbstzweck. Wir wollen Freiheit für Ertrus und die Ertruser. Zweitens ist das Solare Imperium noch nicht tot.
    Solange Perry Rhodan lebt, ist die Menschheit noch nicht verloren ..."
    „Rhodan ist geflüchtet!" rief jemand dazwischen. „Ihm ging es nur darum, die Erde in Sicherheit zu bringen und die gebürtigen Solarier zu retten."
    „Diese Bemerkung war dumm", erklärte Evargher, ohne den Zwischenrufer anzusehen. „Bisher hat der Großadministrator immer bewiesen, daß er galaxiebewußt denkt. Und wenn wir die Hintergründe für sein Handeln nicht sofort durchschauen, dann hat das sicherlich seine Gründe. Ich bin sicher, daß Rhodan eines Tages mit den Laren abrechnen wird. Und wenn dies auch nur ein Fernziel ist - wir müssen unsere Aufgabe darin sehen, das Terrain für den Tag Xzu ebnen."
    „Du sprichst, als bildeten alle Ertruser eine starke Einheit", warf Wargor Kenson ein. „Ja, wenn unser ganzes Volk wie ein Mann zusammenstehen würde, dann könnten wir die Laren das Gruseln lehren. Aber wir sind in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite wir, die wir noch an Rhodan und die Menschheit glauben. Auf der anderen Seite aber steht die PEI, die gegen unsere Interessen arbeitet. Sollten wir nicht zuerst einmal
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