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0692 - Herr der Schattenburg

0692 - Herr der Schattenburg

Titel: 0692 - Herr der Schattenburg
Autoren: Jason Dark
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Werwölfe, die durch die Dunkelheit gefahren wurden. Geschöpfe, die sich in der Nacht mehr als wohl fühlten, denn sie schützte sie wie ein großer Mantel.
    Der alte Mann fuhr. Sein heller Bart sah aus wie ein silbriger Schaumstreifen, der zitternd die untere Gesichtspartie umwehte. Er besaß ein flaches Gesicht, deshalb zeigte er auch kein ausgeprägtes Profil. Die Nase stand nur wenig ab und erinnerte an einen auf dem Rücken liegenden Halbmond.
    Der Mann freute sich, er war innerlich erregt, denn er hatte das geschafft, was eigentlich als unmöglich gegolten hatte. Die beiden Werwölfe lebten, ausgerechnet die beiden wichtigsten Bestien, die ersten, die es einmal in Atlantis gegeben hatte.
    Man hätte ihn ausgelacht, wenn er darüber gesprochen hätte, deshalb hielt er sicherheitshalber den Mund. Aber diejenigen, die es anging, die würden es schon wissen.
    In der rechten Tasche steckte die Goldmünze. Sie war der wichtigste Gegenstand, den er bei sich trug. Er hatte zuerst nicht so recht daran geglaubt, daß sie es schaffen konnte, daß noch die alte Kraft der alten Insel vorhanden war, aber sie hatte ihn eines Besseren belehrt. Das runde Goldstück hatte nichts an Kraft verloren, die Magie war über alle die Jahre erhalten geblieben.
    Er liebte die Münze, und er war stolz darauf, daß sie sich in seinem Besitz befand.
    Der Anfang war gemacht worden. Er hatte die alten Zeiten wieder zurückkehren lassen, und er würde auch weiterhin die Macht über die Bestien besitzen.
    Semerias!
    Während der Fahrt spukte der Name durch seinen Kopf. Er ließ sich einfach nicht vertreiben, er war immer da und würde auch bleiben. Semerias war ein Götze, er war eine Welt für sich, er hatte sich schon damals hervorgetan, als hätte er genau gewußt, was die ferne Zukunft alles bringen würde.
    Und sie hatte etwas gebracht.
    Zwei Bestien.
    Einen Mann und eine Frau!
    Menschen, die schon einmal gelebt hatte, die wiedergeboren waren, die neue Väter besaßen, bei denen sich jedoch die alten Väter mit den älteren Rechten gemeldet hatten.
    Sie waren es, die sie geholt hatten. Sie wollten ihnen beweisen, daß nicht alles vergessen war, was auch unter den Fluten des Meeres begraben lag.
    Er hörte sie, denn sie waren unruhig. Die Wagenzelle kam ihm vor wie ein Käfig, der sämtliche Geräusche noch verstärkte. Wenn sie atmeten, hörte es sich an, als würde ein gefährliches Keuchen aus ihren Mäulern dringen.
    Sie konnten auch nicht ruhig sitzen. Immer wieder strichen sie über das Polster hinweg, besaßen keine Hände mehr, sondern Krallen und Klauen, mit denen sie über das Polster kratzten.
    Diese beiden waren sein Trumpf, seine Karten, die gegenüber den Menschen stechen sollte.
    Er ging davon aus, daß es so sein würde. Wo er erschien, würde er Angst und Schrecken verbreiten.
    Wenn er an die Menschen dachte, dann auch daran, daß zwei von ihnen den Weg zu den Ruinen gefunden hatten. Die Verwandlung der beiden Personen in Werwölfe war ihnen entgangen, dafür hatte er schon gesorgt. Was ihm aber überhaupt nicht gefallen hatte, war das Danach.
    Der Alte hatte damit gerechnet, daß sich beide Bestien über die Bewußtlosen stürzen würden, um sie zu zerreißen. Es hatte auch zunächst so ausgesehen, doch es war nicht geschehen. Beide waren vor der Tat zurückgeschreckt, und das wollte nicht in den Kopf des Fahrers. Es mußte da etwas geben, das sie nicht überwinden konnten. Sie hatten regelrecht Furcht gehabt, und der Alte fragte sich, was wohl der Grund dafür gewesen sein konnte.
    Wäre ihm mehr Zeit geblieben, hätte er sich mit diesem Thema beschäftigt, aber die hatte er nicht.
    Er mußte so rasch wie möglich den Ort verlassen, denn es gab gewisse Dinge, die noch erledigt werden mußten.
    Er durfte nicht entdeckt werden. Er mußte sich im Hintergrund halten und sich vor allen Dingen nicht verdächtig zeigen. Wenn er dies tat, hatte er bald die Polizei auf seinen Spuren, und so gut fühlte er sich auch nicht, als daß er ihr hätte entwischen können. Deshalb mußte er sich zunächst um andere Dinge kümmern.
    Sein Fahrzeug war zu verdächtig, es war bekannt, und die beiden Männer würden eine Fahndung nach ihm einläuten. Deshalb hatte er sich vorgenommen, das Fahrzeug zu wechseln, und er hatte auch schon eine großartige Idee.
    Er würde einen der großen Parkplätze anfahren, die es in dieser Gegend gab.
    Es waren keine normalen Parkplätze, sondern welche, wo Camper übernachteten, bevor sie weiterfuhren. Sie
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