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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe
Autoren: Larry Brent
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schon
wieder einen Streich.
    Sandy schloß
die Augen, atmete schnell und flach.
    Sie war am
Ende. Sie brachte nicht mehr die Kraft auf, sich vom Boden zu erheben.
    Woher kam der
Mann? Was wollte er von ihr? Die Fragen stürmten auf sie ein. Aber sie fand
keine Antworten darauf.
    Wie war der
Unbekannte überhaupt in ihr Auto gekommen? Sie hatte es doch abgeschlossen.
    Eine
Halluzination! In Wirklichkeit gab es diese Gestalt gar nicht! Sie wurde von
Wahnvorstellungen verfolgt.
    Das Mädchen
zitterte am ganzen Leib, konnte sich nicht beruhigen und wurde nicht Herr über
die Angst, die ihr die Kehle zuschnürte.
    Die
Einsamkeit um sie herum wurde ihr voll bewußt. Sie war auf sich allein gestellt
und konnte keine Hilfe erwarten.
    Sandy
versuchte, ganz ruhig und logisch über das nachzudenken, was sich ereignet
hatte. Sie hatte einen Mann gesehen und gespürt, wie er sich neben ihr bewegt,
wie er geatmet hatte – und dann war sie davongerannt.
    Sie riß sich
zusammen, kam auf die Beine und taumelte am Straßenrand entlang.
    Sie mußte
viel Abstand zwischen sich und den anderen bringen, der sie seit Wochen
beobachtete und immer wieder einen Moment fand, da er sie allein antraf.
    Die
Flüchtende stolperte über einen großen, am Wegrand liegenden Stein. Der Sturz
erfolgte für Sandy so plötzlich, daß sie nicht mehr rechtzeitig schalten
konnte. Sie fiel so unglücklich, daß ihr Kopf hart aufschlug.
    Es dröhnte
und brummte in ihrem Schädel, und sie verlor mehrere Sekunden lang das
Bewußtsein.
    Sie war
völlig außer sich und wußte vor Angst und Schmerzen nichts mehr mit sich anzufangen.
    Alles war ihr
plötzlich egal. Mochte kommen, was da wolle; sie hatte keine Lust mehr, weiter
vor dem Mann zu fliehen, keine Kraft mehr, noch etwas zu unternehmen.
    Etwas Helles
stach ihr ins Auge. Sie zuckte zusammen. Ein Wagen! Der Scheinwerferstrahl
streifte sie.
    Es ging alles
blitzschnell. Eine Tür wurde aufgerissen. Schritte näherten sich; jemand beugte
sich über sie.
    Sandy war in
ihrer Angst, Verzweiflung und Mutlosigkeit nur auf Abwehr eingestellt.
    Sie rollte
sich herum, als sie merkte, daß Hände sie berührten. Sie schlug und trat um
sich.
    Die Hände
wurden ihr festgehalten. Dann klatschte eine Hand in ihr Gesicht.
    »Tut mir
leid, Miss Jovlin«, sagte eine vertraute Stimme zu ihr und riß sie in die
Wirklichkeit zurück. »Aber das ist das einzige Mittel, um Sie zur Vernunft zu
bringen.«
    Der Schleier
vor ihren Augen riß auf.
    Sandy Jovlin
glaubte, nicht richtig zu sehen.
    »Dr. Keller?«
fragte sie benommen.
    Er war ihr
behilflich. Keller war Anfang dreißig, eine sportlich gepflegte Erscheinung.
Sein dichtes, schwarzes Haar trug er der Mode entsprechend etwas länger.
    »Wie kommen
Sie hierher, Doktor? In diesem Augenblick, wo ich…«
    Sie sprach
nicht zu Ende. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie sich über das Gesicht,
als sie sah, daß Keller nicht allein war. In seiner Begleitung befand sich ein
Mann in seinem Alter, ebenfalls schlank, mit breiten Schultern und schmalen
Hüften. Ein Typ, dessen gepflegtes Äußeres genau zu Keller paßte.
    »Das ist mein
Freund Larry Brent«, stellte Keller vor.
    X-RAY-3
reichte der attraktiven Neunzehnjährigen die Rechte.
    Sandy Jovlin
ergriff sie, erwiderte den Händedruck und nannte ihren Namen.
    Sie war noch
verwirrt. Nur langsam fand sie sich zurecht. Die ruhige, besonnene Art der
beiden Männer und ihr psychologisches Einfühlungsvermögen halfen mit, daß sie
wieder festen Boden unter die Füße bekam.
    »Was ist
passiert?« stellte Dr. Keller die Frage.
    Sandy
berichtete stockend von der Panne, von ihrem Fußmarsch, von der Rückkehr – und
der Halluzination, die sie wieder gehabt hätte.
    »Wir fahren
zurück«, sagte Keller bestimmt. Larry Brent öffnete die Wagentür und ließ Sandy
zuerst einsteigen. Er nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    Keller
wendete auf offener Straße. Sein Gesicht war angespannt und ernst. »Reden Sie
sich alles von der Seele, Miss Jovlin«, meinte der Psychoanalytiker. »Denken
Sie nach, was Ihnen aufgefallen ist!«
    »Er hat sich
bewegt, er hat mich angesehen«, sagte Sandy leise, und in ihren Augen standen
noch immer die Spuren dessen zu lesen, was sie während der letzten Stunde durchgemacht
hatte.
    Das Mädchen
wunderte sich, wie weit Dr. Keller mit dem Wagen zu der Stelle zurückfahren
mußte, wo der Chevrolet stand.
    Sie war fast
drei Meilen weit gelaufen!
    Sie preßte
die Lippen zusammen, als Henry Keller unmittelbar neben dem
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