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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe
Autoren: Larry Brent
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Blutkörperchen. Noch weiß
niemand, in welcher Form ein toter Körper wiederbelebt werden kann.«
    »Ihre Rede
ist voller Zweifel, Frank. Ich habe ebenfalls lange mit mir gerungen. Ich habe
zahlreiche wissenschaftliche Werke gewälzt. Mein Entschluß steht fest. Ich
werde weder begraben noch verbrannt – ich werde tiefgefroren!«
    Morton wollte
noch etwas zu diesem Thema sagen, aber er unterließ es.
    Wallace
dagegen schien richtig Freude an der Entwicklung des Gesprächs gefunden zu
haben. Er hatte sich geradezu in Rage geredet, aber plötzlich griff er sich an
den Kopf. Der Industrielle wankte und mußte sich an der Brüstung abstützen.
    »Ist Ihnen
nicht gut, Gerome?« fragte Morton besorgt. Er faßte Wallace unter die Achseln.
    »Ein
Schwächeanfall«, sagte Wallace mit leiser Stimme. Schweiß perlte auf seiner
Stirn.
    »Das kommt
manchmal vor.« Mit zittrigen Fingern suchte er in seiner Jackettasche nach der
goldenen Pillendose, wo er seine Medikamente aufbewahrte.
    Er griff nach
zwei hellblauen Dragees, schob sie sich schnell in den Mund, lehnte sich
schweratmend zurück und schloß die Augen.
    »Ich werde
sofort einen Arzt benachrichtigen«, sagte Morton rasch.
    Schwach hob
Wallace seine Rechte. »Bleiben Sie hier! Bemühen Sie sich nicht. Es geht gleich
wieder vorüber.« Wallace hatte Mühe mit dem Sprechen. »Kommt öfters mal vor… da
kann auch ein Arzt nichts machen.« Er deutete auf die Hollywoodschaukel, die
einige Meter entfernt frei auf der Terrasse stand. »Wenn Sie mir bitte helfen
würden, Frank… ich muß mich nur setzen.«
    Morton
bemühte sich um Wallace, der seine Schwäche nicht zeigen wollte. Es war ein eigenwilliger
Widerspruch zu seinem Verhalten vorhin. Jetzt wollte er das verbergen, wovon er
vor Minuten noch gesprochen hatte.
    Doch Gerome
Wallaces Körper wurde schlaff. Während er hilflos und fast ohne Bewußtsein auf
der Schaukel saß, wurde Morton so richtig bewußt, wie sehr sich Wallace
verändert hatte.
    Der
Industrielle war nur noch ein Schatten seiner selbst.
    »Gerome?«
fragte Morton leise, als er sah, wie die schlaffe Hand müde zurückfiel, gegen
das Polster der Hollywoodschaukel klatschte und reglos liegenblieb. Siedendheiß
durchzuckte es den ehemaligen Botschaftssekretär.
    Er rief den
Namen des Industriellen ein zweites Mal.
    Wallace
atmete schnell und flach. Seine Haut war fast durchsichtig. Wie graues,
brüchiges Pergament spannte sie sich über die Gesichtsknochen.
    An der
offenen Terrassentür tauchte wie gerufen Linda Wallace auf. Sie warf einen
Blick über die Veranda und sah, daß Morton sich um ihren Gatten bemühte.
    Rasch eilte
sie über die bunten Fliesen und bemerkte, was geschehen war. Sie wurde blaß.
    Morton hob
den Blick. »Ich glaube, Ihr Gatte ist tot, Madam!«
     
    ●
     
    Sandy Jovlin
jagte den Chevrolet mit Höchstgeschwindigkeit über die staubige Straße in
Richtung Castroville.
    Schwarz
spannte sich der weite Himmel über das großartige flache Land. Tausend Sterne
blinkten, und der Mond warf seinen hellen, fahlen Schein über die Landschaft.
    Weit und
breit kein Mensch, kein Fahrzeug. Sandy hatte das Gefühl, allein auf der Welt
zu sein.
    Das junge
Mädchen war mit einer offenen sportlichen Bluse und einem kurzen Rock
bekleidet. Die wohlgerundeten Brüste zeichneten sich prall unter dem Stoff ab.
Auf den ersten Blick verriet die Neunzehnjährige, daß spanisches oder
indianisches Blut in ihren Adern floß.
    Sandy kniff
die Augen zusammen, als der Motor plötzlich zu stottern anfing. Der Wagen
ruckte.
    Die Fahrerin
nahm den Fuß vom Gaspedal. »Mach keinen Ärger«, murmelte sie. »Ich habe noch
fast fünfzig Meilen vor mir. Bleib mir ja nicht stehen!«
    Aber der
Wagen war ein schlechter Gesprächspartner. Plötzlich erklang unter der
Kühlerhaube ein häßliches Geräusch, als würde jemand eine alte Eisenstange in
den laufenden Motor werfen. Es quietschte und orgelte; dann stand der Motor
still. Der Wagen verlor schnell an Geschwindigkeit. Sandy steuerte den Chevy an
den Rand der staubigen Straße und ließ das Auto so lange wie nur irgend möglich
weiterrollen. Dann stand der Wagen.
    Mit trübem
Blick starrte das rassige Mädchen auf die beleuchteten Skalen. Der Zeiger des
Tachometers stand auf Null.
    Seufzend
verließ Sandy das Auto, nachdem sie mehrere Male vergebens versucht hatte,
wieder zu starten. Der Motor gab keinen Laut mehr von sich.
    Sandy wußte,
daß sie nicht allzuviel machen konnte, aber sie versuchte es wenigstens.
    Sie
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