Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0688 - Der Kult

0688 - Der Kult

Titel: 0688 - Der Kult
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
T-Shirt war ebenfalls schwarz.
    Die leichte Jacke, die bis über die Hüften reichte, wiederum so maisgelb wie die Tupfen.
    »Sehr schick«, sagte ich und erntete ein Naserümpfen, als wäre Glenda sauer, mich zu sehen.
    »Hast du was?« fragte ich.
    »Und ob.«
    »Was denn?«
    Sie schnüffelte. »Du stinkst, John Sinclair. Du stinkst sogar ganz erbärmlich, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Ich verzog das Gesicht. »Und mit derartigen Worten wird man am frühen Mittag begrüßt. Du solltest dich wirklich schämen.«
    »Aber Glenda hat recht«, meldete sich Suko von der Tür her. »Du stinkst tatsächlich.«
    Ich drehte mich um. Mein Freund lehnte am Rahmen und hielt sich die Nase zu.
    Ich tat unschuldig und hob die Schultern. »Was habt ihr denn? Wonach soll ich stinken?«
    Suko löste die Finger von der Nase. »Das kann ich dir genau sagen. Nach Blut und Stall.«
    »Stimmt.«
    »Und wo hast du dich rumgetrieben?« wollte Glenda wissen. »Ich habe angenommen, daß du und Tanner…«
    »Ja, wir waren im Stall.«
    »Man hat dir die Wohnung gekündigt, und jetzt suchst du eine neue Bleibe.«
    Ich grinste breit, wollte näher an sie herangehen, aber sie wich schnell zurück. »Bleib mir vom Leib, du Ziegenbock.«
    »Eine neue Wohnung würde ich mir gar nicht erst suchen, sondern direkt zu dir ziehen.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    »Wenn du dich da nicht mal irrst, Geisterjäger.«
    »Mal im Ernst«, sagte Suko, »was ist wirklich dran an der ganzen Angelegenheit?«
    Ich brauchte nicht lange, um beiden zu erklären, weshalb Tanner mich hatte rufen lassen. Sie hörten aufmerksam zu, schüttelten aber die Köpfe, weil sie nichts begriffen. Weder Glenda noch Suko konnte sich erklären, weshalb jemand Ziegen und Schafe tötete, um sie anschließend zu häuten.
    »Das Zeug kann er doch bestimmt nicht verkaufen«, sagte Glenda.
    »Hat er das denn vor?«
    »Kennst du eine andere Möglichkeit?«
    »Nein.«
    Suko fragte: »Wie bist du denn mit Tanner verblieben?«
    »Wir hängen uns nicht rein. Auch wenn Tanner das Gefühl hat, daß der Fall in unsere Richtung läuft.«
    »Das finde ich auch.«
    »Soll ich dir trotzdem einen Kaffee kochen?« erkundigte sich Glenda.
    »Fang schon an.« Ich ging zur Tür.
    »Wo willst du denn hin?«
    »Im Bereitschaftsraum steht eine Dusche. Ich selbst habe das Gefühl, mit Blut beschmiert zu sein.«
    »Endlich eine gute Idee!« riefen mir beide nach.
    ***
    Fahran Kulani spürte, wie sich die Brustwarzen des Mädchens zwischen seinen Fingern versteiften.
    Er hatte die Hände unter den dünnen Pullover geschoben und war sicher, daß ihm die Kleine keinen Widerstand entgegensetzen würde.
    Jetzt stöhnte sie leise, und Kulani drückte sie noch härter gegen die Wand. »Hast du es schon einmal mit einem Exoten getrieben?« hauchte er ihr dabei ins Ohr.
    »Nein.«
    »Willst du denn?«
    Sie lachte girrend. »Mal sehen…«
    »Sofort?«
    »Später. Ich… ich mag diese Stelle hier nicht. Geh schon vor, ich komme nach.« Sie wand sich aus seinem Griff, und er ließ die Hände an ihrer Haut entlanggleiten.
    Dann huschte sie weg. Fahran Kulani schaute gegen ihren Rücken und auf das blonde Haar. Es war so grell gefärbt wie das der Popsängerin Madonna, für die die Kleine auch schwärmte, deren Namen er nicht einmal kannte. Er hatte sie in einer der zahlreichen Pinten am Hafen aufgegabelt, sie waren durch zwei andere Lokale gezogen und im Blue Diamont gelandet, einem Schuppen, den man vergessen konnte und der nur von einem bestimmten Publikum frequentiert wurde.
    Auf dem Weg zur Toilette hatte er die Kleine geschnappt und sie in einen Nebengang gezogen, der durch eine Eisentür seinen Abschluß fand und sehr düster war, denn die Beleuchtung des Toilettengangs reichte nicht bis an die Tür.
    Fahran Kulani holte tief Luft. Er war ein kräftiger Mann. In drei Tagen wurde er dreißig und fand das Leben recht gut, auch wenn er sich nur von Gelegenheitsjobs ernährte. Doch das Geld reichte aus für einen Drink, die Miete und ab und zu für ein Mädchen.
    Er zupfte seine Kleidung zurecht. Die neue Jacke sah irre aus. Der auberginefarbene Stoff schimmerte wie Seide. Sie war sehr teuer gewesen; Fahran hatte sie aus einer Boutique gestohlen. Als ihn der Verkäufer hatte aufhalten wollen, war der Knabe mit gebrochener Nase zwischen den Regalen gelandet.
    Kulani strich über seine schwarzen Haare. Mit den Spitzen reichten sie bis über die Ohren hinweg.
    Sein Gesicht war etwas breit geschnitten, die Mandelaugen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher