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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd
Autoren: Jason Dark
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gestellt, aber verloren und war ihm in die Verdammnis gefolgt. Über die Länge von nicht erfassbaren Zeiten hinweg war sie in Vergessenheit geraten, bis sie in den letzten Jahren wieder entdeckt worden war. Unter anderem hatte auch John Sinclair schon mit Lilith und ihren Dienerinnen einen bösen Kontakt gehabt, und Jane war ebenfalls eingeweiht.
    Francine Joy hatte von Lilith nichts erwähnt. Was allerdings nichts heißen musste, denn völlig ins Vertrauen hatte sie die Detektivin nicht gezogen.
    Deshalb musste sie auf der Hut sein. Wenn sie gut schauspielerte, konnte sie die andere täuschen.
    Aber was wusste Francine?
    Das war die große Frage. Wie tief steckte sie bereits in einem gefährlichen, teuflischen und magischen Sumpf? Von der Kleidung her konnte man auf nichts schließen, sie gehörte praktisch zu ihrem Job als Sex-Tante vom Dienst.
    Das zweite große Problem hieß Logan Costello. Jane wusste, dass sich der Mafioso in die Enge gedrängt fühlte. Er war wie ein Tier, das irgendwann rücksichtslos zuschlug, wenn es keinen anderen Ausweg mehr sah. Die Gewalt war seine Sprache und das Jane gestellte Ultimatum keine leere Drohung. Bei diesem Gedanken stand sie auf und ging die kurze Strecke bis zum Fenster.
    Draußen präsentierte sich ein dunkles, aber dennoch schönes Bild. Der helle Schnee war von den Schatten der Finsternis überlagert. Er strahlte nicht mehr so hell, aber an verschiedenen Stellen reflektierte er das Licht der Laternen, die die schmalen Wege säumten. Sie führten allesamt in die Hänge hinein und zu den kleinen Häusern, deren Wohnungen an Urlaubern vermietet worden waren.
    Auch der Kirchturm war zu sehen. Er und das Gebäude zeichneten sich deutlich von dem helleren Untergrund ab, als wäre er bewusst dorthin gestellt worden.
    Die Luft roch klar. Der Wind war eingeschlafen, und Jane kam nicht umhin, das Fenster zu öffnen, weil es ihr zu warm und die Luft zu trocken war.
    Durch das Geräusch aufgeschreckt, huschte etwas Schwarzes mit langen Sprüngen durch den hohen Schnee. Es war eine Katze, die sich nur mühsam fortbewegen konnte.
    Die Kälte schlug wie ein Lappen gegen Janes Gesicht. Sie strich mit ihren eisigen Fingern über die Haut und hinterließ dort einen Schauer. Aus dem tiefer liegenden Ort drangen nur spärlich Geräusche gegen die Hänge. Das Läuten einer Kirchenglocke gefiel Jane. Es passte einfach in diese friedliche Ruhe der Landschaft.
    Sie schloss das Fenster wieder. Es klemmte an seinem unteren Rand. Sie musste zweimal drücken, um es zu schließen, was auch mit zahlreichen Geräuschen verbunden war.
    Diese Geräusche lenkten Jane von den anderen ab, die hinter ihr aufgeklungen waren. Sie schaute noch immer gegen das Fenster, in dessen dunkler Scheibe sich nichts widerspiegelte, aber sie spürte genau, dass sie nicht mehr allein im Raum war.
    Francine Joy?
    Sie drehte sich um - und verlor beinahe den Halt unter den Füßen.
    Vor ihr standen die beiden Mafiosi von der Eisbar. Sie trugen noch immer ihre Lederjacken. Nur hatten sie die Sonnenbrillen abgenommen. Jane schaute in ihre eiskalten Augen und gleichzeitig in die Mündungen zweier Revolver.
    Francine, dachte sie, du verfluchtes Luder!
    ***
    Die Mafiosi sagten nichts. Sie standen unbeweglich da und genossen ihren Auftritt und natürlich den eisigen Schreck, der die Detektivin lähmte.
    Durch ihre Adern raste das Blut. Sie bemerkte den Schweiß auf ihren Handflächen und das Zittern der Knie. Aber noch hielt sie sich auf den Beinen, obwohl sie am liebsten zur Seite getaumelt wäre.
    Die beiden Männer verzogen die Lippen. Ihr Lächeln wirkte verkrampft, es war nicht ehrlich, und sie nickten synchron, bevor sie Jane ansprachen.
    »Du bist dumm, du hättest verschwinden sollen. Zeit genug war vorhanden. Wir hätten sogar deine Rechnung bezahlt. Jetzt ist es zu spät, süße!«
    »Was habt ihr vor?«
    »Das fragst du?«
    »Ja.«
    »Du musst aus dem Weg geschafft werden. Es gibt jemanden, den deine Anwesenheit stört.«
    »Ich weiß, Costello.«
    »Sehr gut.«
    »Kann er sich den Mord leisten?«
    Der Sprecher hob die Schultern. »Von einem Mord haben wir nicht gesprochen. Wir bringen dich zunächst einmal weg.« Er bewegte den Kopf, um die Blicke über Janes Körper gleiten zu lassen.
    »Du siehst sehr gut aus, auch deine Kleidung ist außergewöhnlich. Weshalb hast du dich umgezogen? Wolltest du irgendwelche Spielchen machen?« Er grinste dreckig. »Dafür sind wir auch zuständig.«
    Jane verfluchte den Umstand
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