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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd
Autoren: Jason Dark
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Seite.«
    Jane winkte ab, obwohl sie das Gegenteil meinte. »Moment mal. Soll das heißen, dass du mich unterstützen willst?«
    »Natürlich.«
    Jane ließ die Luft langsam aus den Nasenlöchern entweichen. Sie brauchte einen Moment der Konzentration. Sie musste darüber nachdenken, wie sie sich verhalten sollte. Irgendwie bewunderte sie Francine, die sich so rasch entschlossen hatte, sich auf ihre Seite zu stellen, obwohl sie wissen musste, was auf sie zukam.
    Die Detektivin merkte auch, dass sich der Nebel, der ihre Gedankengänge überlagert hatte, allmählich auflöste. Allmählich dachte sie wieder logisch und rang sich zu dem Entschluss durch, ihrem Gegenüber die reine Wahrheit zu sagen, und zwar alles.
    »Dich bedrückt etwas, das spüre ich. Hängt es mit den beiden Kerlen zusammen, die dich an der Eisbar angequatscht haben? Die von dir verlangt haben, dass du bis zum Abend Arosa verlassen sollst?«
    »Ja.«
    Francine schaute Jane aus großen Augen an. »Du meinst, Costello steckt dahinter?«
    Jane nickte. »Eigentlich hätte ich um diese Zeit Arosa schon verlassen haben müssen.«
    Francine Joy verstand sofort, obwohl sie noch überlegte. »Aber du bist nicht gegangen.«
    »Stattdessen sitze ich hier.«
    »Das kann nur bedeuten, dass man dich mit Gewalt entfernen will.«
    »Es wäre die eine Möglichkeit.«
    »Und die andere?«
    »Auf Mafiaart verschwinden lassen.«
    Die Joy stand auf. »Du sprichst damit das Töten an. Vielleicht das Eingießen in einen Betonblock. Das ist doch oft ihre Art, Zeugen aus dem Weg zu räumen.«
    »So ähnlich.«
    »Dann müssen wir uns ihnen stellen. Es führt kein Weg daran vorbei, Jane.«
    »Wann und wo?«
    »Willst du ihn angreifen?«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Nur klang mir deine Antwort ein wenig aggressiv.«
    »Das ist möglich. Ich hasse Menschen, die uns unterdrücken wollen.« Sie schritt auf Jane zu, den rechten Zeigefinger ausgestreckt. »Und deshalb ist so wichtig, dass wir uns zusammentun. Wir, Jane, die anders sind als die meisten Frauen. Wie gehören einer besonderen Kaste an, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Deine Aura hat alles andere überlagert. Ich spürte, dass sich im Ort jemand aufhielt, der mit mir blutsverwandt ist. - Wir werden ihnen die Zähne zeigen.«
    Jane wiegte den Kopf. »Ich hoffe, du weißt, auf was du dich da einlässt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Weil Mafiosi keine Rücksicht kennen. Sie schießen zumeist, bevor sie irgendwelche Fragen stellen.«
    »Das weiß ich.« Jane wunderte sich über die Sicherheit der Frau. »Wie willst du dich gegen sie wehren, wenn sie plötzlich vor dir stehen?«
    Francine schaute zum Fenster, als könnte sie dort schon etwas erkennen. »Ich habe dir immer wieder gesagt, dass wir besondere Frauen sind. Und besondere Frauen besitzen besondere Kräfte. Falls wir auf sie treffen, werden wir es beweisen müssen.«
    Jane deutete auf die Pistole. »Mit dieser Waffe?«
    Jane Collins hob sie hoch. Sie war leicht, und als sie den Finger um den Abzug legte, protestierte Francine energisch. »Nicht - bitte nicht. Um Himmels willen!«
    »Was hast du denn?« Jane senkte die Waffe. Jetzt schaute die Mündung zu Boden.
    »Sie ist etwas Besonderes und mit einer Säure geladen. Damit rechnet keiner, verstehst du?«
    »Das glaube ich.« Jane ließ die Waffe wieder los, hörte aber, dass Francine sie ihr schenkte. »Behalte sie ruhig. Du wirst sie bestimmt brauchen können. Sie ist manchmal wirksamer als eine kleine Astra.«
    »Du hast sie gesehen?«
    »Sicher. Ich war so frei.«
    Jane lächelte. Sie musste vor dieser Person auf der Hut sein, auch wenn Francine auf ihrer Seite war.
    Bisher war der Name John Sinclair noch nicht gefallen, und das war auch gut so.
    »Könnten sie Bescheid wissen, wo du dich aufhältst?«, fragte die Joy.
    »Ich traue ihnen alles zu.«
    »Dann sollten wir nachschauen.« Sie stand auf, verließ das Zimmer und ging in den kleinen Flur.
    Jane lief ihr nicht sofort nach. Sie musste erst ihre Gedanken ordnen, merkte dann den kalten Luftzug, der in den Raum fuhr, denn die Joy hatte die Haustür geöffnet und schaute in den kalten Winterabend hinein. Jane blieb dicht hinter ihr stehen. Die Kälte ließ sie schaudern.
    Nicht weit vom Haus entfernt leuchtete eine Laterne. Sie schickte ihr Licht gegen den Schnee, der dadurch einen bläulichen Schimmer annahm, wobei die Eiskristalle auf der Oberfläche glitzerten wie Diamantsplitter.
    Es war ungewöhnlich still
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