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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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War es nicht gleichgültig, was mit der Fürstin der Finsternis geschah? Wichtig war nur, daß Lucifuge Rofocale ausgelöscht worden war und jemand seinen Platz einnehmen mußte.
    Und dieser Jemand durfte auf keinen Fall der Dunkle Lord sein, der nach dem Mord einfach den Thron bestiegen hatte.
    Lamyron, der Prophet mit den Engelsflügeln: Der mit dem Feuer der Zeit Dinge ungeschehen machen kann…
    Bis maximal 13 Stunden.
    Deshalb eilte es, ihn ausfindig zu machen. Stygia wußte, wo er sich aufhielt?
    Stygia würde es Astardis verraten müssen.
    Falls sie das nicht tat, hatte er keine Skrupel, sie zu töten. Es geschah so viel in diesen Tagen - die Invasion der DYNASTIE DER EWIGEN, der Mord an Lucifuge Rofocale, das Wiedererwachen des Amun-Re - wer wollte sich da noch mit dem Tod der Fürstin der Finsternis befassen? Er würde eines von vielen Ereignissen sein.
    Astardis wartete auf den Moment, in welchem Stygia die unmittelbare Nähe des Dunklen Lords verließ. Dann konnte er sich mit ihr befassen…
    ***
    Als Nicole Duval eine halbe Stunde später an Rhetts Zimmertür klopfte, öffnete ihr dessen Mutter, Lady Patricia Saris, die Tür. »Was soll das alles?« fragte sie stirnrunzelnd. »Ist der Junge jetzt selbst hier im Château nicht mehr sicher?«
    »Bleib cool«, erwiderte Nicole. »Ich will nur feststellen, ob er sich an dem Dhyarra-Kristall infiziert hat. Er hat's dir erzählt, was passiert ist? Nein? Gut, dann hört mir beide zu.« Sie berichtete in Kurzform von dem Ausflug ins Polareis und den makabren Geschehnissen. »Wieso der Kristall jetzt hier plötzlich Anzeichen wachsender Vereisung ausbildet, weiß ich noch nicht. Eigentlich ist das völlig unmöglich. Aber wenn die Magie sofort aktiv geworden wäre, noch im Hubschrauber, wären wir alle gar nicht mehr bis hierher zurückgekehrt.«
    »Was in den letzten Tagen und Wochen geschehen ist, gefällt mir immer weniger«, murmelte Patricia.
    Nicole zuckte mit den Schultern. Sie prüfte Rhetts Hand, an der sich nichts verändert hatte. Nicole war erleichtert. Hätte der Junge etwas von der Frostmagie mitbekommen, wären erste Anzeichen der Veränderung bereits sichtbar gewesen.
    »Alles in Ordnung«, stellte sie fest. »Ihr könnt ruhig schlafen.«
    »Müssen wir das jetzt sehr witzig finden?« fragte Patricia.
    »Nur, wenn ihr euch unbedingt beide totlachen wollt«, gab Nicole im gleichen Tonfall zurück.
    »Ich habe den Kristall ja auch nur da angefaßt, wo er nicht von dieser weißen Schicht überzogen war«, sagte Rhett. »Da habe ich schon aufgepaßt.«
    »Sehr umsichtig«, lobte Nicole. Sie klopfte ihm auf die Schulter und verließ das Zimmer.
    Wenig später betrat sie das Arbeitszimmer wieder.
    Sie erschrak. Da, wo der Kristall gelegen hatte, breitete sich eine glitzernde Eisschicht bereits über einen Quadratmeter Fläche aus. Das Glitzernde hatte auch die Wand erfaßt. Und der Kristall selbst - Raffael hatte ihn auf den Arbeitstisch geworfen - dort war der Dhyarra inzwischen vollkommen weißglitzernd, und auch die Tischfläche veränderte sich. Das Glitzern breitete sich immer weiter aus.
    »Verdammt«, murmelte Nicole.
    Die Katastrophe, die sie in der Antarktis verhindert hatten, drohte jetzt hier einzutreten. Die fortschreitende Vereisung war kaum aufzuhalten. Am Südpol-Camp hatte sie das Verhängnis durch den Einsatz des Kristalls stoppen können. Aber jetzt war genau dieser Kristall befallen.
    Vielleicht konnte sie ja auch mit einem der beiden Kristalle 4. Ordnung arbeiten, die im Safe lagen. Vielleicht reichte deren magische Kraft aus, auch hier das Eis zu verbrennen. Hastig tippte sie den Öffnungs-Code in die hinter der Tapete verborgene Sensor-Tastatur. Augenblicke später schwang die Tresortür auf, die fugenlos mit der Wand abschloß und von Uneingeweihten nicht zu erkennen war. Drei Sekunden lang blieb diese Tür offen, danach schloß sie sich automatisch, und nichts konnte dieses Schließen verhindern. Befand sich die Hand eines Unbefugten dann noch im Tresor, wurde sie erbarmungslos abgequetscht. Für Zamorra, Nicole und Raffael, die drei Personen, die als einzige den Code kannten, reichten diese drei Sekunden aus, etwas zu entnehmen oder hineinzulegen - alles hatte seinen exakt definierten Platz und ließ sich mit blindem Zugriff finden. Gegen Diebe, die es irgendwie schafften, den Code zu knacken, war es eine unentrinnbare Falle. Zugleich wurde, wenn die steuernde Elektronik Widerstand registrierte, automatisch die Polizei im
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