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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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im Licht verbarg, konnte die M-Abwehr von Château Montagne es nicht registrieren.
    Und dieses Dunkle hatte den bis dahin unauffälligen Dhyarra-Kristall berührt - und die darin schlafende Magie aktiviert.
    Nichts wäre geschehen, wenn Vassago nicht erschienen wäre.
    Denn das Dunkle im Dhyarra-Kristall schlief. War praktisch so gut wie nicht existent, weil der Kristall sonst niemals ins Château hätte gebracht werden können. Jetzt aber spielte die M-Abwehr keine Rolle mehr. Der Kristall befand sich innerhalb der Abschirmung, und die dunkle Magie erwachte jetzt erst zu neuer Aktivität.
    Die Berührung durch den Eis-Zombie pflanzte sich jetzt weiter fort. Der Dhyarra-Kristall begann zu vereisen. Und alles, womit er in Berührung kam, würde sich ebenfalls in magisches Eis verwandeln.
    Es begann damit, daß der Sternenstein selbst von der unheimlichen Kraft durchsetzt wurde, und daß er anfing, den Teppich, auf dem er lag, ebenfalls zu vereisen. Dieser Prozeß würde sich langsam, aber unaufhaltsam fortsetzen. Der Teppich würde das Mobiliar und den Fußboden »infizieren«, das Mauerwerk das gesamte Château, das Château die umgebende Landschaft -und so würde das finstermagische Eis irgendwann die gesamte Erde bedecken und jede Pflanze, jedes Tier, jeden Menschen kristallisieren.
    Eine Katastrophe, die Zamorra und Nicole gerade eben am Südpol noch abgewendet zu haben hofften, indem sie mit dem Dhyarra-Kristall 8. Ordnung das vereiste Camp verdampften, molekular ausbrannten, so daß nichts mehr übrigblieb - nicht einmal mehr Magie. Selbst die war im verzehrenden Dhyarra-Feuer verbrannt.
    Aber im von dem Eis-Zombie berührten Kristall war sie schlafend erhalten geblieben. Und wurd e jetzt aktiv.
    Niemand ahnte etwas davon. Nicht Zamorra, der sich allein in Marokko aufhielt, nicht Nicole Duval, die etwas verärgert darüber war, daß er bei Nacht und Nebel aufgebrochen war, ohne sie mitzunehmen - obgleich es logisch war, daß er sie nicht mit in diese Gefahr bringen wollte, der er sich selbst aussetzte. Denn Amun-Re war gefährlich, und wenn Zamorra bei der Auseinandersetzung starb, gab es praktisch nur noch Nicole, die den Kampf so wie er weiterführen konnte, mit seinem Wissen und mit den entsprechenden Fähigkeiten und Fertigkeiten…
    Und Rhett Saris ahnte erst recht nichts davon.
    Er kauerte sich vor dem Kristall nieder, streckte die Hand aus und nahm ihn vom Boden, auf.
    ***
    »Des Propheten?« hakte Astardis nach. »Wen oder was meinst du damit?«
    »Lamyron«, sagte Astaroth. »Die Kreatur, die aussieht wie ein Engel. Ich weiß, daß Lamyron eine ganz spezielle Fähigkeit hat. Seine Augen schleudern das Feuer der Zeit.«
    »Was bedeutet das?«
    »Daß er, wenn er diese Magie einsetzt, für dreizehn Sekunden, dreizehn Minuten oder dreizehn Stunden Dinge ungeschehen machen kann. Wir haben also nicht mehr ganz dreizehn Stunden Zeit, uns seiner besonderen Fähigkeit zu bedienen und zu verhindern, daß der Dunkle Lord sich auf den Thron des Lucifuge Rofocale setzt.«
    Was zugleich implizierte, daß der Lord Lucifuge Rofocale nicht töten würde - aber das war für einen Dämon wie Astardis von geringstem Interesse.
    Astardis lachte böse auf.
    »Natürlich weißt du, wo wir diesen Lamyron finden können«, spöttelte er. »Wir klopfen an seine Tür und bitten ihn höflich, dieses Zeitfeuer einzusetzen, und er wird das natürlich freudig für uns tun.«
    »Freudig sicher nicht«, erwiderte Astaroth, ohne auf den Spott des anderen Dämons einzugehen. »Aber ihm dürfte klar sein, daß der Dunkle Lord auf dem Höllenthron auch für ihn selbst eine Bedrohung darstellt. Es wird dir nicht schwerfallen, ihn zu überreden.«
    »Mir?« Der Doppelkörper des Astardis runzelte die Stirn.
    »Ich dachte, das sei etwas, was du übernehmen könntest. Immerhin willst du selbst den Thron besteigen«, sagte Astaroth.
    »Ich weiß ja nicht einmal, wo ich Lamyron finden kann.«
    »Stygia wird es dir zeigen«, sagte Astaroth.
    ***
    Mit einem jähen, wilden Sprung war jemand neben Rhett Saris und riß ihm den Kristall aus der Hand.
    Raffael Bois, der alte Diener.
    Der Junge fuhr erschrocken zurück, schrie leise auf. Raffael Bois warf den Kristall auf den Schreibtisch. Mit der anderen Hand griff er nach Rhett und zerrte ihn von der Stelle zurück, an der eben noch der Kristall auf dem Teppich gelegen hatte.
    Dort glitzerte es weißlich wie im grellsten Sonnenlicht funkelndes Eis.
    Rhett verstand nicht, wie der alte Mann dermaßen
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