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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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weiterwissen.«
    »Es stimmt.«
    »Was hattest, du hier zu suchen, Bullenschwein?«
    Ich holte tief Luft. »Verdammt noch mal, wie oft soll ich es sagen? Ich bin durch Zufall in eure Auseinandersetzung hineingeraten. Glaubt mir das doch!«
    Sie überlegten. Leider verschwand das Messer nicht von meiner Kehle. »Wir können uns mit ihm nicht länger aufhalten. Aber laufen lassen geht auch nicht.«
    »Sperren wir ihn zu der anderen.«
    »Gut.«
    »Aber gefesselt. Ich traue den Bullen nicht.« Die Beretta behielten sie, nach dem Dolch hatten sie nicht mehr gesucht. Die Pistole war ihnen Beute genug.
    Ich bekam den Ausweis zurück. Ein kleines Wunder, denn mit derartigen Dokumenten konnten auch Geschäfte gemacht werden. Dann musste ich mich umdrehen. Jemand packte meine Hände in Höhe der Gelenke und drehte sie herum.
    »Nimm die Lederriemen.«
    Hart banden sie meine Hände auf dem Rücken zusammen. Jemand sprach auch davon, dass ich eine sehr gute Geisel abgeben würde, aber daran dachte ich nicht.
    Mein Sinnen und Trachten galt allein Nadine Berger. Wenn sie Wort hielten, würde ich mit ihr zusammen in eine Zelle oder einen Raum eingesperrt werden.
    Eine Vorstellung, die mir nicht behagte, und über meinen Rücken glitt ein Schauer.
    Zudem war ich gefesselt. Ob man Nadine ebenfalls gebunden hatte, konnte ich nicht sagen. Mir wäre es in diesem Augenblick lieber gewesen. Eine Hand legte sich um meine Schulter und drehte mich herum. Dann bohrte sich ein Knie in meinen Rücken. Der Stoß katapultierte mich nach vorn, und ich begann zu taumeln.
    Sie hielten mich fest. Wie viele Personen es waren, die mich eskortierten, bekam ich nicht mit, ich hörte hinter mir nur die Schritte und auch das Flüstern.
    Einer drängte sich an mir vorbei, gerade als jemand einen harten Gegenstand in meinen Rücken bohrte, wahrscheinlich war es die Mündung meiner eigenen Pistole.
    Ich konnte in dem Gang keine Veränderung feststellen. Er blieb trist und grau. Die Feuchtigkeit war in die Wände hineingezogen. Wenn das Licht der Lampe über sie hinwegstrich, riss es auch die großen Schimmelflecken aus der Dunkelheit.
    »Bleib stehen, Bulle!«
    Ich stoppte auf der Stelle. Einer drängte sich an mir vorbei und klimperte mit Schlüsseln. Die Kerle sahen alle gleich aus. Sie waren in schwarze Kleidung gehüllt, zumeist Leder. Zwei von ihnen trugen Helme, andere hatten ihre sonst die Gesichter verdeckenden Halstücher nach unten gezogen und sie um den Hals gebunden.
    Zweimal drehte sich der Schlüssel, dann war die Tür offen. Mit einem Fußtritt drückte sie der Kerl so weit auf, dass sie fast gegen die Wand prallte.
    »Besuch für dich, Süße!«
    Eine Antwort erhielt er nicht.
    Mich drehte man um, dann erwischte mich abermals ein Stoß in den Rücken, der mich nach vorn taumeln ließ. Diesmal über die Schwelle hinweg und in den Raum hinein, in dem kein Licht brannte und es auch keine Fenster gab.
    Ich flog hinein in die stickige Dunkelheit, drehte mich dabei und hatte das Glück, mit der Schulter und nicht mit dem Gesicht vor die gegenüberliegende Wand zu prallen.
    Es gab einen Knall, als die Tür wieder zugerammt wurde, und ich in der Dunkelheit zurückblieb.
    Allein oder mit Nadine?
    Die Kälte glitt durch meinen Körper. Nicht nur von außen, sie kam auch von innen. Ich schleifte mit dem Fuß über den Boden und stellte fest, dass der Belag ziemlich glatt war. Das schien alter Linoleumboden zu sein. Wahrscheinlich war der Raum mal bewohnt worden.
    Nichts passierte.
    Es griff mich keiner an. Die Sekunden tropften dahin und ich lauschte in die Dunkelheit.
    War sie da?
    Mir lag es auf der Zunge, ihren Namen zu rufen. Doch ich schluckte die Worte herunter.
    Allmählich beruhigte sich auch mein Atem, sodass ich mich allein auf meine düstere Umgebung konzentrieren konnte. Wie groß der Raum war, hatte ich nicht sehen können. Außerdem war ich durch die Fesseln behindert, denn die verfluchten Lederriemen hatten sich ziemlich stark in meine dünne Haut an den Gelenken gebohrt.
    Bis ich das dünne Lachen hörte, mehr schon ein Kichern, aber abgegeben von einer Frauenstimme.
    Ich schauderte zusammen. Beklemmung erfasste mich. War das Nadine Berger gewesen?
    Ja, sie war es, denn ich verstand die geflüsterten Worte sehr genau. »Ich rieche Menschen, ich rieche Menschenfleisch. Ich rieche einen Bekannten…«
    Ich gab ihr keine Antwort und blieb an der Wand stehen. Der Schweiß war mir ausgebrochen, und ich dachte daran, dass ich gefesselt war und
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