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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lande per Gesetz geregelt und die bestverdienenden Staatsdiener über die dreitausendprozentige Einhaltung der Durchführungsverordnung zum Gesetz wachen würden, sondern ein bißchen flexibler denken - oder überhaupt denken - würden, wäre es um den Wirtschaftsstandort Deutschland besser bestellt. Väterchen hatte es noch einfach, als er die Firma aus dem Boden gestampft hat. Bei den heutigen Gesetzen und Gesetzchen wär's sicher nicht mehr möglich. Frag mich bloß nicht, warum ich den Firmensitz nicht längst ins Ausland verlegt habe…«
    »Ich frage dich lieber, ob das jetzt etwas mit den Ausgrabungen zu tun hat?« erkundigte sich Zamorra stirnrunzelnd.
    »Nein«, fauchte Carsten. »Ich habe mir nur gerade meinen täglichen Wutanfall geleistet.« Er stapfte davon, quer über das Gelände.
    Nicole grinste.
    »Hoffentlich glauben die Archäologen angesichts seiner Fußspuren nun nicht, daß vor Jahrtausenden schon Schuhe mit Gummisohlenprofil verwendet wurden…« .
    Zamorra sah Ullich an. »Wo will er jetzt hin?«
    »Dir die Stelle zeigen, an der das dritte Grab verschwunden ist.«
    »Das dritte?«
    »Hier hat es nicht nur ein Grab gegeben, wie's aussieht. Nach unserem ersten Fürsten wurde eine weitere Grabstätte gefunden, die mittlerweile komplett geborgen wurde. Ein Spezialverfahren, bei dem ein ganzer Erdblock mit all dem, was drin steckt, aus dem Boden geschnitten und abtransportiert wird. Weil hier vor Ort eine vernünftige Erhaltung der Funde nur schwer möglich wäre - so viel Zeit und so viel gutes Wetter steht gar nicht zur Verfügung, und auch die finanziellen Mittel fehlen, hier entsprechende Technik zu installieren. Tja, und da, wo Carsten jetzt hinstiefelt, wurde ein weiteres Grab entdeckt. Das, welches jetzt verschwunden ist.«
    »Da ist Acker«, sagte Nicole. »Da ist doch überhaupt nicht gegraben worden.«
    »Luftbildarchäologie«, sagte Ullich. »Soweit ich weiß, hat man auch ein wenig gebuddelt - im Handbetrieb, nicht mit dem Bagger, der da drüben steht. Aber dann war alles wieder eingeebnet und ohne Spuren, und die angelegten Skizzen und Notizen - whoosh. Abgefackelt. Steht alles in dem Material, das in eurem Wagen im Handschuhfach liegt.«
    Möbius war stehengeblieben.
    Die anderen gesellten sich zu ihm.
    »Hier etwa muß es sein«, sagte Carsten. Er deutete in die Runde. »Sagt dir die Landschaft etwas, Zamorra?«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf.
    »Deinem Amulett?« drängte Carsten.
    »Zeigt keine Magie an. Tut mir leid. Bist du ganz sicher, daß man dir keinen Bären aufgebunden hat?«
    »Verdammt, ja!« knurrte Möbius. »Weißt du was? Ich schicke dir für morgen einen Hubschrauber. Dann kannst du dir aus der Luft ein Bild von der Sache machen. Du wirst die Spuren sehen, die auf Grabstätten und andere Dinge hinweisen.«
    Zamorra winkte ab. »Es reicht, wenn du mir sagst, daß es hier an dieser Stelle war. Aber wie kann eine Grabstätte verschwinden? Wie können Grabungsspuren verschwinden?«
    »Rate mal, warum du hergebeten wurdest«, erwiderte Carsten sarkastisch. »Hier finden Dinge statt, die sich normal nicht mehr erklären lassen. Und für das Paranormale bist du zuständig, Professor.«
    »Ich werde es mir bei Nacht ansehen«, versprach Zamorra. »Da treten manche Phänomene deutlicher hervor. Und ich werde mit Leuten reden müssen.«
    »Die dir keine Antwort geben - omerta«, erwiderte Möbius.
    »Hör auf mit dem Quatsch«, brummte Zamorra. »Du weißt, daß wir Möglichkeiten haben, trotzdem an Antworten zu gelangen. Wer etwas verschweigen will, denkt bekanntlich an das, was er verschweigen will. Und dann…«
    Möbius nickte. »Schade, daß ich kein Telepath bin wie du oder Nicole. Wäre manchmal recht nützlich.«
    »Oder erschreckend«, erwiderte Zamorra. »Wo sind eigentlich die Ausgräber?«
    »Feierabend«, vermutete Carsten.
    »Oder Grabungspause«, sagte Michael Ullich. »Wenn es bei diesem jüngsten Grab eine Panne gab - um es mal vornehm so zu umschreiben dürfte man die Leute erstmal zurückgerufen haben. Eine andere Möglichkeit ist: Derzeit steht kein Geld mehr zur Verfügung. Hilfskräfte und Firmen«, er wies auf den Bagger, »müssen schließlich bezahlt werden. Vielleicht ist der Etat für dieses Jahr bereits erschöpft. Carsten, weißt du etwas darüber?«
    Der zuckte mit den Schultern. »Bin kein Hellseher«, brummte er, »und die Details landen ohnehin nicht auf meinem Schreibtisch.«
    Er machte eine kurze Pause. »Wie wäre es, wenn ihr
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