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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erklärt. »Viele Manager lieben's dunkel.«
    Zamorra öffnete den Kofferraum und nahm den länglichen, in eine Decke eingeschlagenen Gegenstand hervor, den er mit erstaunlich wenig Komplikationen durch die Flughafenkontrollen gebracht hatte. Er begann die Verschnürung zu lösen.
    »Vor ein paar Wochen hast du uns am Telefon von einem Traum erzählt, von einer Vision«, sagte Zamorra.
    Ullich nickte. Er hatte von dem Zauberschwert Salonar geträumt. [2]
    »Wir haben’s gefunden«, sagte Zamorra. »Ich hab' bisher nur noch nichts davon erzählt, weil ich dich überraschen wollte.«
    »Das ist dir gelungen, verdammt!« stieß Ullich hervor. Verblüfft starrte er auf das in einer Scheide steckende Schwert.
    Sekundenlang schien eine Veränderung mit ihm vorzugehen. Als er nach der Waffe griff, war er nicht Michael Ullich, sondern Gunnar mit den drei Schwertern. Dann verwischte dieser Eindruck wieder, aber als Carsten Möbius sich zu ihnen gesellte, betrachtete Ullich immer noch andächtig das Zauberschwert.
    Salonar, das Drachenschwert, geschaffen aus der Zunge eines Eisdrachen. Der vordere Teil der Klinge war gespalten wir die Zunge einer Schlange. Die Parierstange war nach vorn gebogen und der Knauf ein vom Schwert rückwärts gehender Halbmond. In den Knauf war ein blaues Juwel eingesetzt. Salonar ließ sich mit seiner gespaltenen Klinge nur aus der Scheide ziehen, wenn Zauberei im Spiel war.
    Lange war dieses Schwert verschollen gewesen - eines von dreien, die nötig waren, dem Schwarzzauberer Amun-Re endgültig den Garaus zu machen. Drei ganz bestimmte Schwerter zugleich mußte der Krieger ihm in den Leib stoßen - Salonar, Gorgran und Gwaiyur.
    Michael Ullich, die Reinkarnation des Kriegers Gunnar aus hyborischer Zeit, besaß seit langer Zeit schon Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet. Es war im Grunde ein einfaches Kampfschwert, das er in einem verlassenen Tempel in der libyschen Wüste gefunden hatte und seither in einer einfachen, schwarzen Lederhülle stets mit sich führte. [3]
    Gwaiyur befand sich in Zamorras Besitz. Das Schwert zweier Gewalten, unberechenbar in seiner Art, sich selbst dem Guten oder dem Bösen zuzuwenden und dabei manchmal für recht unangenehme Überraschungen zu sorgen. Es zu benutzen, war ein Risiko - es mochte sich während des Kampfes seinem Benutzer aus der Hand winden und seinem Gegner zufliegen. Oder umgekehrt…
    Und nun war auch das dritte Schwert wieder aufgetaucht.
    Nun fehlte nur noch Amun-Re selbst…
    Aber der lag im ewigen Eis der Antarktis begraben, so tief und so kalt, daß er aus eigener Kraft nicht mehr wieder freikommen konnte. Aber wer würde so närrisch sein, ihn befreien zu wollen?
    Nicht einmal die Dämonen der Hölle…
    Ullich sah auf. »Was soll ich damit, Zamorra?«
    »Es in Verwahrung nehmen.«
    Ullich nickte. »Ich kenne dich, Professor. Gibt es Anzeichen, daß Amun-Re wieder da ist?«
    »Bis jetzt noch nicht«, sagte Zamorra. Er überlegte, ob er Ullich und Möbius von seinem Verdacht erzählen sollte. Aber es war wirklich nicht mehr als ein Verdacht, dem jede Bestätigung fehlte. Robert Tendyke, dem Abenteurer, war für eine sagenhaft hohe Millionensumme angetragen worden, eine Expedition zu begleiten und für deren Sicherheit zu sorgen.
    Das eine mußte mit dem anderen nichts zu tun haben.
    Aber warum bezahlte jemand so immens viel Geld, weit mehr, als die Expedition selbst kosten konnte? Und das ausgerechnet jetzt, wo Zamorra das dritte Schwert fand?
    Zufälle, wußte Zamorra seit langem, gab es nicht. Irgendwie hingen alle Dinge miteinander zusammen, auf eine Weise, die oft unerklärbar blieb. Auch in diesem Fall wollte Zamorra nicht an den Zufall glauben, daß jene Expedition und das Auffinden des Schwertes nichts miteinander zu tun hatten. Aber ihm fehlte noch die Bestätigung Tendykes, daß jene Expedition in die Antarktis führte.
    Der Abenteurer schottete sich ab, hüllte sich in Schweigen.
    Was Zamorras Verdacht nur nährte…
    Ullich sah ihn durchdringend an.
    Aber Zamorra schüttelte nur den Kopf. Möbius und Ullich hatten in den nächsten Tagen an anderes zu denken als an Amun-Re. Und er selbst eigentlich auch, wenn er sich um diese rätselhaften Vorfälle um den Glauberg kümmern sollte und wollte.
    Michael Ullich warf das Schwert Möbius zu, der es geschickt auffing. »Pack's in deinen Döschewo«, grinste er.
    Möbius schloß den 2CV auf und legte Salonar zu Ullichs Schwert Gorgran auf die Rückbank des Wagens. »Fahren wir zum
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