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0663 - Leticron, der Überschwere

Titel: 0663 - Leticron, der Überschwere
Autoren: Unbekannt
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vernichten. Für eine so einschneidende Maßnahme brauchte er jedoch das Einverständnis der Hyptons.
    Wir wollen uns nicht streiten", sagte der Lare. Er beobachtete die Hyptons. Ihre Körper waren milchigweiß. Hotrenor-Taak wußte, daß die Hyptons sich im Zustand geistiger Erregung oder bei großer Anstrengung verfärbten. Ihre Haut wurde dann transparent, die Organe sichtbar.
    Besonders fremdartig sahen die trichterförmigen Gespinste auf beiden Seiten des Kopfes eines Hyptons aus. Damit konnten die Hyptons auch Ultraschallgeräusche empfangen.
    „Es kommt jetzt darauf an, daß wir nicht noch mehr Zeit verlieren", fuhr Hotrenor-Taak fort. Es fiel ihm schwer, seine Ungeduld zu verbergen. Dieses Gespräch ging ihm auf die Nerven. Er hatte keine innere Beziehung zu den Hyptons, dazu waren sie einfach zu fremdartig. Hotrenor-Taak wußte nie, was ein solches Wesen fühlte oder dachte. Wer erstmals einen Hypton sah, konnte sich nicht vorstellen, daß diese Wesen über die Galaxis Chmacy-Pzan herrschten und alle anderen dort lebenden Intelligenzen unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
    Manchmal fragte Hotrenor-Taak sich beunruhigt, ob die Hyptons vielleicht nicht die Herrschaft im Konzil übernommen hatten. Nach außen hin waren alle sieben Völker gleichberechtigt. Seiner Mentalität entsprechend, hatte jedes Volk eine bestimmte Aufgabe. Der Verkünder der Hetosonen hatte die Hyptons im Verdacht, daß sie sich heimlich eine größere Macht angeeignet hatten, als ihnen zustand.
    „Wir hören uns Ihre Vorschläge an", sagte der Hyptonsprecher.
    Er hing mit einer Klaue am Körper eines Artgenossen, den Kopf bodenwärts gerichtet. Seine beiden schwarzen ballförmigen Augen blicken starr in Hotrenor-Taaks Richtung.
    „Wir müssen sofort das Solsystem angreifen und vernichten", schlug der Lare vor. „Solange wir tatenlos im Leerraum stehen, können wir nichts unternehmen, aber die Terraner haben freie Hand."
    „Eine solche Maßnahme wäre nur gerechtfertigt, wenn die Schuld Perry Rhodans bewiesen wäre", erwiderte der Hypton.
    „Bisher steht jedoch nur fest, daß Rhodan einen Freund gegen unseren Willen gerettet hat. Sein Interesse hat womöglich nur diesem Freund gegolten, nicht aber dem Sicherheitsbedürfnis seines Volkes."
    Hotrenor-Taak stöhnte auf.
    „Wir haben die Terraner lange genug beobachtet! Wir Laren kennen sie gut. Sie sind mit Ihrer Gruppe erst vor ein paar Wochen angekommen. Der Fall ist nicht so kompliziert, wie Sie ihn sehen. Natürlich rettete Rhodan seinen Freund. Er wollte aber in jedem Fall Erster Hetran bleiben, um über alle unsere Schritte unterrichtet zu sein. Nur auf diese Weise konnte er hoffen, uns immer dann in die Quere zu kommen, wenn seinem Volk Schaden drohte."
    „So scheint es zu sein", sagte der Hypton. „Aber uns fehlt der endgültige Beweis. Wenn Rhodan sich entgegen unserer Vermutung loyal verhalten hat, wäre eine Strafaktion unangebracht. Die Völker der Galaxis dürfen nicht glauben, daß wir gegen unsere eigenen Verbündeten vorgehen."
    Hotrenor-Taak machte eine verächtliche Geste. Ihm war es gleichgültig, was die Völker der Galaxis über das Konzil der Sieben dachten. Die technische und militärische Überlegenheit der Laren war so groß, daß sie mit allen Schwierigkeiten fertig werden konnten. Warum also Rücksicht auf die Milchstraßenbewohner nehmen?
    „Die Zurückhaltung unserer Flotte kann schlimme Folgen haben", warnte der Lare noch einmal. „Ich mache darauf aufmerksam, daß ich jede Verantwortung ablehne."
    Der Sprecher der Hyptons antwortete nicht. Die Flugwesen hatten ihre Entscheidung getroffen. Sie würden sie erst nach längerem Nachdenken ändern.
    Damit waren Hotrenor-Taak die Hände gebunden. Er konnte vorläufig nichts gegen Perry Rhodan und die Terraner unternehmen.
    Wut und Enttäuschung zeichneten sich in Hotrenor-Taaks Gesicht ab. Mit einem Ruck wandte er sich ab und stürmte aus der Zentrale. Auf dem Weg in seine Privaträume traf er auf Kormtevor-Brook, einen alten larischen Kommandanten.
    Kormtevor-Brook sah sofort, was mit seinem Anführer los war.
    „Es hat Ärger gegeben!" stellte der alte Lare fest.
    „Diese verdammten Hyptons!" stieß Hotrenor-Taak hervor. Er war froh, daß er seinem Groll einmal Ausdruck verleihen konnte.
    „Manchmal glaube ich, daß sie geistig völlig unbeweglich sind."
    „Man hat oft den Eindruck", sagte Kormtevor-Brook. .Aber das täuscht. Sie haben einfach mehr Zeit als wir. Sie denken und handeln anders, weil
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