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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schoß. Der Elektroblitz flirrte durch den Gang, tastete knisternd und knackend nach dem Beinchensteller. Allerdings war die Entfernung zu groß, um ihn richtig zu paralysieren; nur ein Teil der Schockenergie kam bei ihm an.
    Das reichte, ihn in schmerzerfüllte Zuckungen zu versetzen. Er kreischte und taumelte, stürzte.
    Schon hatte Ted in den Lasermodus zurückgeschaltet und feuerte einen weiteren Schuß gegen die Decke. Ein paar heiße Steinsplitter platzten ab.
    »Jetzt ist Schluß!« brüllte der Reporter, der einmal ein ERHABENER der Dynastie gewesen war.
    Endlich kehrte Ruhe ein.
    Der Schockstrahl, der den Beinchensteller gestreift und zu einem wimmernden Nervenbündel gemacht hatte, zeigte Wirkung. Der Mann würde in ein paar Minuten keine Nachwirkungen mehr verspüren. Aber das wußten die wenigsten.
    Genauso, wie keiner der Flüchtlinge zu begreifen schien, daß Nicole einen silbernen Overall der Ewigen trug.
    Immer noch. Im Gegensatz zu Ted hatte sie durch ihre Gefangennahme keine Gelegenheit bekommen, sich umzukleiden, und danach, bei der Befreiung, hatte die Zeit nicht mehr gereicht.
    Sie taumelte Ted entgegen. Er streckte den Arm aus, bekam sie zu fassen und riß sie mit einem Ruck zu sich.
    »Weg hier, schnell«, stieß sie hervor. »Ich erklär's dir später!«
    Aber das ›weg hier‹ war leichter gesagt als getan. Denn zwischen den Regenbogenblumen standen immer noch der Drache und eine Gruppe von Kindern.
    »Räumt die Blumen, sofort!« schrie Nicole.
    »Aber«, wandte Fooly verwirrt ein. »Das geht nicht! Wir müssen ihnen helfen und…«
    Nicole war nicht in der Stimmung, sich eine mehrstündige Geschichte anzuhören. Was auch immer mit diesen Kindern war - es spielte in wenigen Sekunden ohnehin keine Rolle mehr. Denn dann starben sie alle, weil die Ewigen den Berg aushöhlten, in dem sich unter dem vermutlich bereits komplett zerstörten Château dieses Labyrinth von Gängen befand, oder alles würde von einem Moment zum anderen völlig anders sein, weil die Zeitlinie sich abermals veränderte. Dann gab es sie hier vermutlich gar nicht mehr.
    »Schafft alle hier weg!« drängte Nicole. »Schnell! Es geht um Leben und Tod - es geht um alles«
    Weiter hinten wurden wieder Unmutsäußerungen laut. Diese Frau, die sich vorgedrängelt hatte und die keiner kannte oder erkannte, was wollte sie? Nur damit, daß Drache und Kinder den Platz zwischen den Blumen räumten, war wohl jeder einverstanden, weil sie alle hier wegwollten.
    Fooly war gar nicht davon überzeugt, daß es richtig war, was er tat, aber in diesem Moment vertraute er Nicole - er ging davon aus, daß sie niemals etwas Schlechtes tun würde. Und sie sah ihm verflixt danach aus, als meine sie bitterernst, was sie sagte.
    Also winkte er den Kindern zu, die er in Florida, in den Ruinen von Tendyke's Home, aufgegabelt hatte; sie vertrauten ihm.
    Aber dann leuchtete es in der Ferne auf. Ein eigenartiger Lichtschein glomm hinter der Biegung des Korridors, in das Fauchen und Brausen und Donnern mischten sich Schreie des Entsetzens. Schreie, die unglaublich schrill waren und dann abrissen…
    Der Tod raste heran!
    Die Feuerwalze der Ewigen, die Château Montagne vernichtete, zerschmolz Felsgestein und Flüchtlinge. Der Ort, der zum Rettungsanker hatte werden sollen, war jetzt eine Todesfälle.
    Der ERHABENE Eysenbeiß nahm furchtbare Rache für all die Niederlagen, die Zamorra und seine Freunde ihm im Laufe seines langen Lebens beigebracht hatten.
    Jetzt gerieten die Flüchtlinge in Panik.
    Sie begriffen, daß der Tod sie einholte, daß es keine Rettung mehr gab.
    Höchstens noch für eine Handvoll von denen, die am nächsten bei den Regenbogenblumen standen.
    Aber da waren jetzt Capitaine Ewigk, die Frau und dieses feuerspeiende Ungeheuer, das eine vertrackte Ähnlichkeit mit einem Bonsai-Saurier hatte. Sie scheuchten alle fort, tauchten selbst zwischen den Blumen mit ihren in allen Regenbogenfarben schillernden, mannsgroßen Blütenkelchen unter.
    Und diese drei verschwanden!
    Von hinten aber jagte das Feuer heran, das alles fraß und alles verschlang - verzweifelte Menschen, die starben, noch ehe das Gestein ringsum sich verflüssigte. Blumen, die zu Asche zerfielen. Und eine künstliche Sonne, die unter dem Kuppeldach des Gewölbes schwebte, um den Blumen das nötige Licht zu spenden - diese Mini-Sonne wurde zur Supernova, als die Kampfstrahlen der Ewigen sie erfaßten…
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß lachte auf, als er sah, wie
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