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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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Malaie.
    »Ja.«
    »Geh vor!«
    Hindor fing an zu zittern. Es war ihm unheimlich geworden. Nicht nur die Atmosphäre und die beiden Männer flößten ihm Furcht ein, es war auch das Wissen um den Frevel, den er begehen würde, denn Cheng Gu durfte in seiner Ruhe nicht gestört werden.
    Unter der, Mannschaft ging das Gerücht um, dass der Gott nicht tot war. Er lag nur in einem tiefen Schlaf, aus dem er an seinem Zielort erweckt werden sollte.
    Kalt strich der Revolverlauf über seinen Nacken und sorgte dafür, dass sich Hindor in Bewegung setzte. Er wollte nicht durch eine Kugel sterben, allerdings auch nicht durch die Hand des Gottes, aber den konnte er möglicherweise um Vergebung bitten.
    Von den Wänden geschützt stand dort der steinerne Sarkophag. Auf dem Deckel waren die Umrisse des in dem Sarkophag liegenden Gottes nachmodelliert worden. Eine ebenfalls steinerne Figur, in einem sanften Gelbton lackiert und mit geschlossenen Augen.
    »Das ist er!«, flüsterte der Matrose mit bebender Stimme. Er fürchtete sich wahnsinnig, konnte seine Hände nicht ruhig halten und strich immer wieder über seine Stirn.
    Die beiden Verbrecher umgingen den Sarkophag. Sie nickten einige Male, bevor sich ihre Gesichter verzogen und sie die Hände zu Fäusten ballten.
    Hindor ahnte ihre Gedanken und sprach sie auch aus. »Er ist sehr schwer, man kann ihn nicht tragen.«
    »Ja«, bestätigte der Malaie, »aber öffnen.«
    »Wie…?«
    »Wir werden ihn gemeinsam öffnen und den komischen Gott dort herausholen.«
    Der Matrose atmete sehr laut ein. »Nein, das ist ein Frevel. Das ist eine Gotteslästerung, die…«
    »Es interessiert uns nicht. Wir wollen die Mumie haben. Wir haben einen Auftrag und den werden wir durchführen. Unser Volk braucht ihn. Wir werden gegen die Mächtigen kämpfen, denn wir wollen, dass die Tamilen siegen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann hilf uns!«
    Der Matrose hob die Schultern. Er hatte noch nie in seinem Leben einen Sarg geöffnet und wusste nicht einmal, wo und an welcher Seite er damit beginnen sollte.
    Deshalb umging er ihn einmal, hob die Schultern und schaute den beiden Verbrechern in die Gesichter. »Ich weiß es nicht. Ich kenne mich nicht aus, wirklich!«
    »Wo ist Werkzeug? Wir werden ihn zerhacken, wenn…«
    »Gar nichts werdet ihr!« Plötzlich meldete sich eine kalte Frauenstimme und ließ die drei Männer zusammenzucken.
    Der Kerl mit dem Revolver fing sich als Erster. Er drehte sich auf der Stelle, suchte ein Ziel, doch das war nicht vorhanden.
    Hindor war zwei Schritte zurückgegangen und hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gepresst.
    Schweiß rann in seine Augen und brannte dort wie Feuer. Er spürte die Furcht, die Angst, sie drückte gegen ihn, sie umklammerte sein Herz, sie war dabei, ihn zu lähmen.
    Der Kerl mit dem Revolver fing sich als Erster. Er lachte hart auf. »Wenn du ein Mensch und kein Geist bist, dann zeige dich. Wir wollen dich sehen. Wir wollen die Wahnsinnige kennen lernen, die uns etwas verbieten will.«
    »Ihr werdet mich sehen.«
    »Wann?«
    Die unsichtbare Frau lachte. »Ich weiß, dass du darauf wartest, schießen zu können, aber das wird dir nicht gelingen. Wirf deine Waffen weg. Sofort, los!«
    »Ich denke nicht daran!«
    »Dann hast du die Folgen selbst zu tragen!«
    Der Mann mit dem Revolver war zwar unsicher geworden, diesen Eindruck jedoch versuchte er zu überspielen. »Wenn du so sicher bist, dann zeige dich doch, verdammt!«
    »Erst weg mit der Waffe! Auch der Dolch muss fallen!«
    »Nein, ich…«
    Da wischte etwas heran. Es war ein langer, schmaler Schatten, nicht zu identifizieren, bis zu dem Augenblick, als der schlanke Gegenstand das Ziel traf.
    Dicht oberhalb des Ellbogens hatte der Pfeil den Arm des Waffenträgers durchbohrt. Für einen Moment hielt der Mann seinen Arm so, als wäre der ein Ast. Dann sah er das Blut aus der Wunde quellen und auch der Schmerz pumpte hoch bis zur Schulter.
    Automatisch öffnete der Kerl seine Faust und die schwere Waffe fiel zu Boden.
    Der Malaie tat nichts. Er hatte aus großen Augen zugeschaut, aber auf seinem Gesicht bildete sich eine Gänsehaut. Zudem verzogen sich die Züge in einem wahren Staunen, als sich die Person sehen ließ, die den Pfeil abgeschossen hatte.
    Es war eine Frau, deren obere Gesichtshälfte von einer Halbmaske verdeckt wurde. Sie war in schwarzes Leder gekleidet, hielt eine gespannte Armbrust fast lässig in ihrer Schussposition und zielte mit der Pfeilspitze auf den totenbleichen
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