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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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lächelte und hielt Glenda galant die Tür auf. »Wir können zu Fuß gehen oder einen Wagen nehmen.«
    »Wie weit ist das Lokal denn entfernt?«
    »Es ist ein Bistro, in dem man einen hervorragenden Fisch isst. Einfach super.«
    »Neu?«
    »So gut wie. Ungefähr vierhundert Yards von hier entfernt.«
    »Dann gehen wir zu Fuß.«
    »Das meine ich auch.«
    Die Gegend hatte sich belebt. Man konnte immer nur staunen, wie viele Menschen ihre Wohnungen und Häuser verließen, um sich in das Vergnügen zu stürzen.
    Londons Innenstadt glänzte im Licht der Reklamen und stank auch nicht so, da der Wind die Abgase schnell wegwehte. Sie schlenderten nebeneinander her. Andy Gere wusste viel zu erzählen. Er war viel in der Welt herumgekommen und schien selbst Städte wie Kalkutta wie seine Westentasche zu kennen.
    Glenda hörte ihm gern zu, bis zu dem Augenblick, als der Mann plötzlich aufschrie.
    Die Frau war bereits weitergegangen, blieb nun stehen und drehte sich um. Ihr Gesicht wurde fahl, denn Andy Gere hockte auf dem Boden, hatte ein Bein angezogen und hielt sich den Knöchel. Die anderen Menschen umgingen ihn, wobei sie ihn mit scheuen Blicken bedachten.
    »Was ist passiert?«, fragte Glenda, als sie sich zu ihm herabbeugte.
    »Umgeknickt.«
    »Oje. Schlimm?«
    Gere befühlte seinen linken Knöchel. »Ich glaube schon. Bevor wir weitergehen, müsste ich ihn behandeln.«
    Heftig schüttelte Glenda den Kopf. »Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich werde ein Taxi besorgen, dass Sie zu sich nach Hause bringt. Dort sehen wir weiter.«
    Der Mann lächelte unter Schmerzen. »Ich glaube, das können Sie sich sparen, Glenda.« Er streckte den rechten Arm aus. »Helfen Sie mir bitte mal auf die Beine.«
    Glenda tat es. Erst als Gere stand und sich auf sie stützte, erkundigte sie sich nach dem Grund.
    »Ich wohne hier.«
    »Wie bitte?«
    Er deutete auf ein Haus mit heller Marmorfassade. Es gehörte zu den Bauten, wo alles teuer war.
    Das Material ebenso wie die Mieten. Zudem war viel Glas verwendet worden. Eine Front zog sich wie ein herabhängender Schal vom Dach her bis zur Haustür.
    »Stimmt das?«
    Trotz der Schmerzen lachte Gere.. »Ja, Glenda. Es hört sich komisch an, aber es ist so.«
    »Nun ja. Dann werde ich mir Ihren Fuß mal genauer ansehen.«
    »Sie wollen mit hoch?«
    »Warum nicht?«
    »Denken Sie nicht, dass es von mir ein Trick gewesen sein könnte.«
    »Das wird sich herausstellen.«
    »Mutig, Glenda, sehr mutig.«
    Sie lächelte. »Zur Not kann ich mich meiner Haut wehren, Andy. Vergessen Sie das nicht.«
    »Das traue ich Ihnen zu.«
    Glenda stützte den Mann auch dann, als er auf die Haustür zuging. Natürlich gab es hier einen Portier, der in einer Fantasieuniform steckte und vor Schreck große Augen bekam, als er die beiden sah.
    »Mr. Gere, was ist mit Ihnen?«
    »Nichts, Harry, nur der Fuß.«
    »Brauchen Sie einen Arzt?«
    Gere lachte. »Auf keinen Fall. Nur pflegende Hände und die habe ich mitgebracht.«
    »Das sehe ich.«
    Die Halle war ebenfalls mit Marmor ausstaffiert. Auch eine Sitzgruppe war vorhanden. Sie hätte in jedes Luxushotel gepasst.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Im letzten Stock.«
    Glenda drückte auf den Knopf. Dass der Abend so beginnen würde, daran hätte sie nicht gedacht.
    Sie fragte sich allerdings, wie er sich fortsetzte. Und da wollte sie sich einfach überraschen lassen…
    ***
    Suko und ich waren noch einige Minuten im Büro geblieben und hatten aufgeräumt.
    »Hast du etwas vor?«, fragte ich den Freund.
    »Nein, nicht außer der Reihe. Bei einem meiner Vetter wollte ich mal vorbeischauen und etwas essen.«
    »Ach so, dein Vetter.« Ich konnte es noch immer nicht fassen, aber Suko, der Chinese, bezeichnete seine Landsleute stets als seine Vettern. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wäre er mit zahlreichen Chinesen verwandt.
    »Kommst du mit?«
    »Das glaube ich nicht. Mir steht nicht der Sinn nach einem chinesischen Essen.«
    »Das musst du wissen.«
    Obwohl wir endlich mal an einem Freitag zu einer normalen Zeit Feierabend machten, wollte sich dieses Weekend-Gefühl bei mir einfach nicht einstellen. Möglicherweise steckte ich bereits so tief im Stress, dass ich nicht mehr in der Lage war, es richtig zu genießen. Vielleicht lag es auch an Glenda. Ich würde den Abend vergammeln oder auch nicht, denn plötzlich öffnete sich die Außentür des Vorzimmers, und wer stand auf der Schwelle und schaute uns durch die dicken Gläser seiner Brille an?
    Sir James Powell -
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