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0650 - Der Bund der Sieben

Titel: 0650 - Der Bund der Sieben
Autoren: Unbekannt
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deutete auf den deutlich sichtbaren Halbmond.
    „Der Himmel ist völlig klar. Den Mond können wir weiterhin sehen. Die Barriere, die zwischen uns und den Sternen liegt, muß weiter draußen im Weltraum liegen. Vermutlich an der Grenze des Solsystems."
    Er packte Calloberian an einem Beinchen.
    „Ich bin sicher, daß jeden Augenblick eine Sondersendung von Terra-Television kommen wird."
    Im Haus hörte er jetzt Sargia und Meckton nach ihm rufen.
    Sie waren ebenfalls aufgewacht und hatten Angst.
    Chinnel und der Xisrape verließen die Dachkammer.
    Sargia stand im Flur. Sie hatte Meckton auf den Armen.
    Der Junge verbarg sein Gesicht an den Schultern seiner Mutter und schluchzte. Vom Flur aus konnte Anton ins Wohnzimmer blicken. Das Fenster stand offen. Ein Ausschnitt des Himmels war sichtbar. Er war noch immer dunkel. Das Phänomen war also nicht vorübergehend.
    „Aktuelle Nachrichten!" befahl Anton.
    Die auf die Stimmen der beiden älteren Familienmitglieder programmierte dreidimensionale Fernsehwand reagierte sofort und leuchtete auf.
    Anton sah das Symbol des Solaren Imperiums: eine menschliche und eine nichtmenschliche Hand vor dem Hintergrund der Milchstraße.
    Darunter stand in sieben verschiedenen Sprachen: SONDERMELDUNG.
    „Wir werden sofort wissen, was los ist!" sagte Chinnel.
    Er schaltete alle Lichter ein, aber die Helligkeit im Innern des Hauses vermochte seine Furcht nicht zu verjagen. Das Bild des dunklen Himmels ließ sich nicht aus dem Bewußtsein verdrängen.
    „Ist es ein Energieschirm?" fragte Sargia.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Chinnel hilflos. Er sah seine Frau an. Sie war groß und schlank Und ungewöhnlich breitschultrig für eine Frau. Ihre eigenen Haare hatte sie für einen biosynthetischen, zur Zeit in Mode gekommenen Bürstenhaarschnitt geopfert. Vor Sargia hatte Chinnel Eheverträge mit vier anderen Frauen geschlossen. Alle diese Ehen waren gescheitert. Einmal im Jahr traf Chinnel sich mit einer seiner vier ehemaligen Frauen, um die sexuellen Beziehungen zu ihnen nicht abbrechen zu lassen. Sargia erhob keine Einwände dagegen. Sie war ausgeglichen und beinahe kühl. Manchmal hatte Anton den Eindruck, daß er nur ein rechnerisches Kalkül in ihrem Leben war. Da Meckton noch zu jung war, um als Familienoberhaupt eingesetzt werden zu können, wechselten Sargia und Anton sich in dieser Aufgabe ab.
    Anton Chinnel hatte nie das Gefühl, daß er seine Aufgabe in den Griff bekam, wenn er an der Reihe war. Trotzdem war er zufrieden. Die Ehe schien zu halten. Sie war weitgehend spannungsfrei.
    Die drei Menschen und der Xisrape versammelten sich vor der Fernsehwand.
    Auch in Imperium-Alpha schien man ratlos zu sein.
    Calloberian sagte: „Ich werde nicht die Schule gehen können!"
    „Unsinn!" widersprach Anton heftig. „In ein paar Stunden wird alles vorbei sein."
    „Darum geht es nicht", widersprach Calloberian ruhig. Er schien ein anderer zu sein, seit sie das Dach verlassen hatten. Er kam Anton erwachsener und selbständiger vor. „Ich muß nach Imperium-Alpha und mit Perry Rhodan sprechen."
    Anton starrte ihn an.
    „Calloberian, komm zu dir! Du weißt nicht, was du das redest!
    Niemand wird dich anhören - schon gar nicht in der augenblicklichen Situation. Du bist ein junger Xisrape."
    „Ich glaube, daß ich wichtige Formationen besitze", sagte Calloberian bestimmt. „Ich werde sie den Vertwortlichen bieten.
    Es wird an ihnen liegen, ob sie sie nehmen."
    „Calloberian soll bei uns bleiben!" rief Meckton dazwischen. „Ich will nicht, daß er geht."
    Der Xisrape schwebte auf das Kind zu und streichelte es.
    Meckton beruhigte sich und hob den Kopf.
    „Wirst du wiederkommen, Calloberian?"
    „Das vermag niemand zu sagen", erwiderte der Xisrape. „Ich weiß aber, daß ich der Menschheit Dank schuldig bin. Vielleicht habe ich jetzt eine Chance, diesen Dank abzustatten."
    Anton und seine Frau wechselten einen Blick. Chinnel wußte, daß er mit der Adoption auch die Verantwortung für diesen jungen Fremden übernommen hatte. Calloberian schien völlig verwirrt zu sein. Anton hatte schon oft festgestellt, daß der Fremde eine besondere Beziehung zu natürlichen Vorgängen hatte. So pflegte der Xisrape jedesmal zur Bewegungslosigkeit zu erstarren, wenn es regnete. Dieses Verhalten war unabhängig davon, ob Calloberian sich im Freien oder im Haus aufhielt.
    „Ich gebe meine Entscheidung an Sargia ab", sagte Anton.
    Calloberian hob alle vier Ärmchen. Sie waren haarlos und bestanden
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