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0649 - Schach der Finsternis

Titel: 0649 - Schach der Finsternis
Autoren: Unbekannt
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Krach, die Pumpe fing an zu knattern und kam mit würgenden Geräuschen schließlich zum Stillstand. Tulocky stürzte zum Hauptausgang. Das Portal war geschlossen, damit das Giftgas keine Möglichkeit erhielt, sich ins Freie zu verflüchtigen. Durch die hohe Glassitfläche war jedoch eine Öffnung geschnitten worden, die die Rohrleitung, aus der die Pumpe versorgt wurde, gerade ausfüllte. Der Oxtorner versuchte, den anderen Portalflügel zu öffnen. Als ihm das nicht, gelang, eröffnete - er das Feuer mit seinem schweren Blaster und hielt nicht eher inne, als bis von der schweren Glassitfüllung nur noch ein paar glühende Schmelztropfen übrig waren. Durch. die frisch geschaffene Öffnung wallten grüne Chlorschwaden hinaus ins Freie, Infolge ihrer Schwere sanken sie sofort nach unten und bildeten einen dicken Teppich.
    Er kehrte zu Ortokur zurück.
    „Was jetzt?" keuchte Powlor. „Es gibt Wichtigeres zu tun, als nach dem Defekt in der Kybernetik zu suchen."
    Er hatte recht. Es wurde kein neues Chlor mehr ins Gebäude gepumpt, aber die Gasmassen, die sich schon im Innern der Klinik befanden, waren auf dem Weg nach unten. Zoffar mußte gewarnt werden.
    Tulocky kämpfte sich durch den Nebel bis zu einer der Informationstheken. Daneben gab es eine Bildsprechzelle.
    Er zwängte sich hinein und wählte den Anschluß des Labors, in dem sich Rhodan befand. Zoffars Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Er sah die wirbelnden grünen Gasmassen durch die gläserne Tür der Zelle und schrie auf.
    „Chlor!" rief der Oxtorner. „am besten, Sie machen dort unten alles luftdicht. Wir beschaffen inzwischen Pumpen, damit, das Giftzeug wieder abgesaugt werden kann. Klar?"
    „Klar", antwortete Zoffar und löschte die Verbindung.
    Neryman Tulecky drückte die Zellentür auf. In diesem Augenblick hörte er aus dem dichten Nebel einen wütenden Aufschrei.
    Das war Ortokurs Stimme! Er packte die Waffe fester und wollte sich in das grüne Halbdunkel stürzen, da tauchten seitwärts die kantigen Umrisse einer Gestalt aus den treibenden Schwaden auf.
    Der Roboter !
     
    *
     
    „Chlor?" fragte der Arkonide verwundert.
    „Es war deutlich zu sehen", sprudelte Ling Zoffar aufgeregt hervor. „Dichte, grüne Gasschwaden, überall in der Halle!"
    „Durch die Antigravschächte kann das Gas nicht herab", erklärte Roi Danton. „Das künstliche Schwerefeld hält es auf."
    „Aber über die Treppenabgänge", hielt Atlan ihm entgegen.
    „Es gibt außer den Antigravs eine ganze Menge von Treppen."
    Zoffar war schwer beschäftigt. Sämtliche Zugänge des Labors waren mit Schleusen versehen. Er prüfte jedes einzelne Schott auf seine Verläßlichkeit. Das Labor besaß eine eigene Luftversorgungsanlage. Die Eingeschlossenen konnten es hier eine geraume Zeit aushalten. Inzwischen hatte Roi Danton sich. des Interkoms bemächtigt und machte die Wachtposten, die auf den umliegenden Gängen und Etagen Dienst taten, auf die nahende Gefahr aufmerksam. Er empfahl ihnen, sich in luftdichte Räume zurückzuziehen und dort zu warten, bis Entwarnung gegeben wurde.
    „Was hältst du von der Sache?" fragte ihn Atlan, nachdem er das Mikrophon niedergelegt hatte.
    Roi Danton lächelte matt.
    „Was soll ich davon halten? Anti-ES gibt noch nicht auf.
    So etwas Ähnliches befürchteten Wir, doch bevor wir nach Tahun kamen, nicht wahr?"
    „Das meine ich nicht. Mir geht es um die Mittel, 'die hier'- angewendet werden."
    „primitiv, meinst du?"
    Der Arkonide nickte.
    „Wir sind von Anti-ES anderes gewöhnt: psychische Tricks, Doppelgänger, fünfdimensionale Monstren, Paralleluniversen, und so weiter. Aber jetzt? - Eine elektronische Fehlschaltung und Chlorgas!"
    Er sah Danton auffordernd an, aber auch der ehemalige König der Freihändler wußte keine Erklärung. Es war, als hätte das geheimnisvolle Feindwesen jetzt, nahe dem Ende des grausamen Spiels, eingesehen, daß die ausgefeilten, überlegenen Mittel, die es bis jetzt angewendet hatte, niemals zum Erfolg führen würden. Gerade dem Ungewohnten, Unbekannten hatten die Menschen, um die es in diesem Spiel ging, zu widerstehen verstanden. Hatte es sich darum jetzt, in der letzten Phase, zum Einsatz unkomplizierter Mittel entschlossen, weil es diesen eine größere Erfolgschance beimaß?
    Die Minuten verstrichen. Oben, so hofften die im Labor Eingeschlossenen, waren die beiden Oxtorner an der Arbeit, Pumpen zu installieren und das eingedrungene Giftgas abzusaugen. Man mußte warten, bis sie sich wieder
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