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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vertragen habt. Was hat er denn so wichtiges auf dem Herzen gehabt, daß er es uns nicht einmal selbst sagen wollte, sondern dich als Übermittler einspannte?«
    Jetzt endlich, mit mehr als einem halben Tag Verzögerung, kam Fooly endlich dazu, seine Botschaft zu übermitteln. Einschließlich des Hinweises, Amos werde Nachricht hinterlassen, wo Zamorra Ansatzpunkte finden könne.
    »Der Alte hat ’nen Vogel«, kommentierte Nicole. »Jetzt wird er schon genauso geheimniskrämerisch wie sein Bruder Merlin. Was soll das eigentlich? Warum unternimmt er nicht selbst etwas? Und warum rückt er nicht gleich mit den Infos raus? Warum so umständlich?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, sagte der Drache.
    »Vielleicht eine neue Masche«, überlegte Nicole. »Um uns neugierig zu machen, nachdem er gestern abend ja eine Abfuhr von dir bekam, Zamorra.«
    »Wie auch immer«, murmelte der Parapsychologe und Dämonenjäger. »Wir können die Sache nicht einfach so stehenlassen.«
    »Du willst T'Carra befreien?«
    Er nickte. »Es stimmt schon, sie ist keine Dämonin - mehr. Vielleicht war sie es auch nie. Sie ist dabei, einen ganz anderen Weg einzuschlagen, und sie verdient es, diesen Weg ungestört gehen zu können. Wenn sie bei Zarkahr oder auch bei Zorak bleibt, wird man versuchen, das Dämonische in ihr wieder zu wecken. Und vielleicht stimmt es tatsächlich, was Sid gesagt haben soll, daß Zarkahr sie notfalls töten wird, wenn er sich bedrängt fühlt und sie als Druckmittel einsetzt. Er ist da ziemlich kompromißlos. Gegenüber Zarkahr halte ich die anderen Corr für zahme Kätzchen.«
    »Wir müssen auf jeden Fall etwas tun, um T'Carra zu helfen«, drängte Fooly.
    »Du nicht, kleiner Freund«, erklärte Zamorra. »Du hältst dich da raus.«
    »Aber warum? Ich kann immerhin zaubern und Feuer speien und…«
    »Hast du nicht gehört, was T'Carra bei unserem Zusammentreffen in der Traumwelt sagte? Sie hatte Angst vor dir. Drachen und Corr waren schon immer Feinde, hat sie gesagt.«
    »Aber das ist doch jetzt vorbei! Sie hat keine Angst mehr vor mir! Wir sind Freunde geworden.«
    Zamorra hob die Brauen.
    Nach dicker Freundschaft hatte es ihm zuletzt doch nicht unbedingt ausgesehen; allenfalls nach Akzeptieren. Aber er wollte Fooly nicht schon wieder einen Schuß vor den Bug setzen. Mochte der Drache ruhig glauben, was er sagte…
    »Außerdem«, erklärte Zamorra, »brauchen wir hier jemanden als Rückendeckung für den Fall, daß wir in eine Falle geraten und Hilfe benötigen. Und da müssen wir uns auf einen zuverlässigen Helfer verlassen können. Damit meine ich dich.«
    »Das sagst du aber immer«, maulte der Drache. »Und wann komme ich mal dazu, dir wirklich zu helfen? Dabei bin ich ein Glücksdrache, jawohl!«
    »Stimmt«, erklärte Zamorra. »Allein die Tatsache, daß du existierst und unser Freund bist, bringt Glück.«
    »Von diversen nächtlichen Augenblicken am Loire-Ufer mal abgesehen, wo das Glück ohne diese kleine Bestie wesentlich vollkommener gewesen wäre«, flüsterte Nicole grimmig.
    »Du bist aber sehr nachtragend«, seufzte Fooly.
    Nicole erhob sich. »Das ist eine meiner positivsten Eigenschaften«, erklärte sie. »Wie gehen wir jetzt vor? Hat Asmodis nicht wenigstens gesagt, wo er seine Nachrichten hinterlassen möchte?«
    »Nein.« Der Jungdrache schüttelte energisch den Krokodilkopf.
    »Na ja, dann lassen wir uns mal überraschen. Vielleicht liegt ja ein Brief in der Post.«
    »Oder in der E-mail«, schmunzelte Zamorra.
    »Apropos E-mail«, sagte Nicole. »Da war eine Anfrage von Jeanette Brancard. Sie möchte sich mit dir treffen. Sie ist wohl heute und morgen mal wieder im Dorf.«
    »Hat sie geschrieben, worum es geht?«
    »Im Betreff stand nur Anfrage mit drei Pünktchen und zwei Fragezeichen. Was immer das bedeuten mag.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Dann werde ich mal sehen, was sie auf dem Herzen hat.«
    »Ich fahre dich ins Dorf«, schlug Nicole vor. »Ich setze dich bei Jeanette ab, bringe Lord Zwerg zu den Lafittes und erledige ein paar Einkäufe in Feurs. Auf dem Rückweg picke ich dich wieder auf. Einverstanden?«
    »Klar«, sagte Zamorra. »Aber…«
    In der Tür blieb sie stehen. »Was?«
    »Bevor wir losfahren, solltest du dir vielleicht doch etwas mehr anziehen.«
    Nicole, die sich bei dem prachtvollen Sommerwetter mit Söckchen und Tennisschuhen begnügte, sah kurz an sich herunter und lachte auf. »Bei der Hitze? Und die guten Leute sehen doch sowieso nichts, was sie
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