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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein eigenartiger dunkler Fleck existierte, der mit der Zeit allmählich größer wurde, und obgleich er zwei Schatten warf.
    Beides Zeichen für die Schwarze Magie, die in ihm wohnte…
    Aber der Drache war sicher zu primitiv dafür, um es zu erkennen. Bis er es begriff - falls er es begriff -, würde es für ihn bereits zu spät sein. Denn Calderone war zudem nicht daran interessiert, daß der Drache zu nahe an ihn herankam.
    Deshalb mußte er darauf bedacht sein, daß das Ungeheuer ihn auf keinen Fall registrierte.
    Natürlich besaß er noch eine andere Möglichkeit; er konnte sich einfach wieder von hier zurückziehen. So, wie er auch hierher gekommen war, mit der Kraft der Magie, die Lucifuge Rofocale ihm gewährt hatte.
    Doch das kostete ihn selbst auch gewaltige Energie. Es bedurfte einer gewissen Vorbereitung, und allein die Aktion, hierher an die Loire und in die Nähe Professor Zamorras zu gelangen, hatte Calderone einigermaßen erschöpft. Er brauchte etwas Zeit, um sich davon zu erholen. Wenn er jetzt nach so kurzer Zeit eine erneute Veränderung seines Standortes vornahm, war er anschließend ziemlich am Ende seiner körperlichen Kräfte.
    Aber dann stellte er erschrocken fest, daß der Drache sich ihm näherte. Das Monstrum hielt genau auf den knorrigen Weidenbaum zu, hinter dem Calderone in Deckung gegangen war.
    Calderone zog langsam seine Waffe…
    ***
    Etwa zu dieser Zeit entsann sich Lucifuge Rofocale, daß er einen neuen Diener besaß. Der war ihm eher zufällig zugelaufen. Oder auch zugetrieben worden. Im Zuge jenes mörderischen Spiels, zu dem ihn der Zauberer Merlin herausgefordert hatte. [5]
    Um Lucifuge Rofocale vor den Augen LUZIFERS zu demütigen.
    Merlin mochte den Ausgang des Spiels als einen Sieg betrachten; für Lucifuge Rofocale war es eher ein Unentschieden. Wie LUZIFER es bewertete, wußte keiner von beiden. Der Kaiser der Hölle, der das Spiel beobachtete, hinter seiner undurchdringlichen Flammenwand verborgen, hatte sich nicht dazu geäußert.
    Vielleicht , dachte Lucifuge Rofocale sarkastisch, ist er auch vor Langeweile eingeschlafen und hat gar nicht mitbekommen, wie unsere Spielfiguren sich gegenseitig bekämpft haben…
    Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Lucifuge Rofocale interessierte sich dafür, was aus seinem neuen Diener geworden war. War's nicht jener, den Stygia anfangs für sich rekrutiert hatte?
    Er begann nach dem Schatten zu suchen.
    Und fand ihn.
    Ausgerechnet in Frankreich. Ausgerechnet in der Nähe von Professor Zamorra, dem Feind der Hölle.
    Viel besser konnte es gar nicht mehr kommen, fand der Erzdämon. Er fragte sich, was Rico Calderone dort tat. Ob Stygia davon wußte oder es gar angeleiert hatte; wenn ja, war sie eine Närrin. Einen Zamorra griff man nicht auf seinem ureigensten Territorium an. Zumindest nicht, ohne die Aktion sehr sorgfältig vorzubereiten und jede Menge Opfer und eigene Niederlagen einzukalkulieren.
    Dennoch fragte er sich, ob Calderone vielleicht die Unterstützung und die wohlwollende Leitung seines neuen Herrn brauchte, um seine Aktion zum Erfolg zu führen - sofern sie tatsächlich gegen Zamorra gerichtet war.
    Aber aus welchem Grund sollte Calderone sonst im Loire-Tal sein?
    ***
    Der alte, knorrige Weidenbaum am Ende des Dorfes war schon oft Foolys Ziel gewesen. Der Jungdrache unterhielt sich gern mit dem alten Baum. Der hatte viel gesehen und wußte eine Menge zu erzählen, wenn der Wind zwischen seinen Ästen und Zweigen sang.
    Heute war es Fooly eigentlich nicht nach einer Unterhaltung. Er wollte nur mal ›guten Tag‹ wünschen und sich nach dem Befinden seines verwurzelten Freundes erkundigen, dem häufig der Smog zusetzte. Im letzter Zeit kränkelte der Baum ein wenig. Es fuhren zu viele Autos durch das Tal.
    Der Drache landete und legte die letzten Meter auf seinen kurzen Beinen zurück. Gerade wollte er den Baum ansprechen, als etwas geschah, womit er nicht gerechnet hatte.
    Ein schwarzgekleideter Mann trat hinter der Weide hervor.
    Als Fooly die bösen Gedanken des Mannes wahrnahm, war es bereits zu spät.
    Der Mann richtete eine Waffe auf den Drachen und schoß.
    Fooly war so überrascht, daß er nicht einmal mehr ausweichen konnte.
    Zwei-, dreimal feuerte der Mann. Fooly spürte schmerzhaft, wie die Geschosse in ihn einschlugen.
    Dann spürte er nichts mehr.
    Sein letzter Gedanke war: Warum hat der Baum mich nicht gewarnt?
    Aber die Antwort auf diese Frage erhielt er nie mehr…
    ***
    Lucifuge Rofocale geruhte die
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